Hallo Leute,
Zunächst mal ein kurzes Wort dazu:
(13.01.2018, 20:23)Rossi46 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Kachelmann schreibt im WZ Forum dieses ganzen Karten schauen ist Blödsinn,entscheident ist der Donnerstag der zeigt was wirklich passiert!
Sollt "KM" das wirklich so gesagt haben - und er nicht falsch zitiert-, bzw. es
nicht völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden sein, dann ist es
natürlich ein völliger Nonsens, nicht auf die Karten schauen zu sollen!
KM selbst wird sich seine Weisheit ja auch nicht aus den Fingernägeln kratzen
können. Er selbst braucht - genauso wie alle anderen auch- diese Modelle, um
daraus seine "Folgerungen" herleiten zu können!
Nonsens ist es nur dann, wenn man diese nicht richtig interpretieren kann! Es
geht bei Wetterprognosen immer um "Wahrscheinlichkeiten" und deshalb haben
wir auch mit dem ENS die Möglichkeit zu sehen, wie in fernerer Zukunft (Mittel-
und erw. Mittelfrist) es kommen könnte/sollte, aus der IST-Situation raus in Verbindung
mit der Entwicklung einzelner Parameter - die, durch kleine Unterschiede in der
Kurzfrist, sich umso eklatanter unterscheiden, je weiter in die Zukunft es geht!
Nun, was ist passiert, wieso wieder mal manche glauben, die Ausgangslage
für die kommende Woche (und für das danach) hätte sich über Nacht wieder
völlig zum Schlechten hin gewendet?
Ganz einfach die Tatsache, daß eben der Hauptlauf im ENS (und übrigens auch
der Kontrollauf) wieder von einer winterlichen auf eine unwinterliche Variante
umgestellt wurde. D.h. - man hat einfach wieder einen anderen Lauf als Hauptlauf
herngenommen, deshalb hat es den Eindruck, als hätten sich die Karten generell
völlig gedreht! Was - und das hat Robbi schon richtig erwähnt - natürlich wieder
mal nicht so stimmt!
Denn das gesamte ENS, hat sich nicht wesentlich geändert. Lediglich 2 Dinge
sind es, die sich gegenüber vorgestern von der Eintreffwahrscheinlichkeit her,
etwas verschlechtert haben.
1. Die kurzfristige Milderung von Do. auf Fr. wird mit größerer Wahrscheinlichkeit
doch kommen, da uns das kleine aber giftige Tief am Do. nun doch ziemlich zentral treffen
sollte! (Dabei wird es, wie immer bei solchen Ereignissen, regional sehr große Unterschiede
geben, je nach dem, wie weit nördlich dieses Tief eben eintrifft)
und
2. Der Trog nach der winterlichen Phase (von Fr. - Mo.) wird mit größerer Wahrsch.
nicht halten können, da die Power des nachfolgenden Tief's doch zu stark gezeigt
wird - im überwiegenden Teil der ENS-Varianten!
Schauen wir uns dieses ENS (hier für Müchen) also mal genauer an:
180113_1.png (Größe: 34,65 KB / Downloads: 177)
Wir sehen also gleich am ersten Blick, daß bis 22. ca. - sich die Varianten sehr einheitlich
zeigen, was widerum so interpretiert werden muß, daß die Eintreffwahrscheinlichkeit
schon relativ hoch ist, bis übernächsten Mo./Di.
Zunächst gelangen wir ab Di.Mi. kommender Woche zunehmend in den Einflußbereich eines
langgestreckten Tiefrdukkomplexes, was zunächst noch feuchkühle Luft - rasch anschließend
(ab Mittwoch) dann aber doch schon sehr kalte Luft in Mittleren Höhen heranführt - mit einer SFG
bis ganz runter. Am Do. überquert uns dann ein kleines (nicht ungiftiges) Tief, welches klassisch
wieder kurz recht milde Temps an der Vorderseite mitbringt (da die Strömug dabei sogar kurz-
zeitig auf SW dreht), aber ab Freitag dann rasch zur Trogausbildung und somit zu Winterwetter
bis zumindest Mo. führt. Diese Hochwinterphase zeigt übrigens genauso auch das europ. Modell
zum nächsten Wochenende:
180113_2.gif (Größe: 67,64 KB / Downloads: 178)
Ab da an gibt's dann die 2-Teilung: Einige (leider weniger gewordene) Läufe (3-4) gehen in den
Extremwinterbereich - da sich das Azorenhoch dabei aufkeilt und das nachfolgende Tief nicht die
Power entwickelt, um dieses gleich zu uns reinzudrücken bwz. niederzubügeln. Die Folge daraus,
wär eine zumindest einige Tage andauernde ganz große Kälte (im Bild die Karte des P18 - in roter
Farbe im ENS-Chart zu erkennen):
180113_4.png (Größe: 54,89 KB / Downloads: 177)
Wie gesagt - dies wird derzeit aber nur mehr mit einer prozentuellen Wahrscheinlichkeit von 10-20%
so gezeigt (2-4 Läufe aus dem ENS). Mit über 50% Wahrscheinlichkeit wird aber bereits zu beginn
der übernächsten Woche das aufgekeilte Azorenhoch vom nachrückenden Tief am Atlantik attakiert
und zu uns reingedrückt:
180113_3.gif (Größe: 64,07 KB / Downloads: 178)
dies würde bedeuten, daß wir anschließend wahrscheinlich wieder in unseren altbekannten Rhytmus -
feuchtmilde Vorderseite, kalte Rückseite in Abwechslung - verfallen würden.
So schaut derzeit die Lage also aus! Freuen wir uns auf sehr turbulente Zeiten, mit recht viel Abwechslung
und wenigstens 3-4 recht sicher scheinenden Wintertagen, von Fr. - Mo!
Jene Leute, die in Lagen über 500 Meter beheimatet sind - und darüberhinaus auch noch über Stauoptionen
verfügen, denen kann man jetzt schon zur Rückkehr von Bilderbuchwetter gratulieren. Da müßte schon
sehr viel schieflaufen, wenn die nicht innerhalb der nächsten 10 Tage zu ihrem Winterwonderland zurück-
finden sollten.
Machen wir vielleicht auch noch einen Blick in die Glaskugel des ENS (16 Tage - also der 30.Jänner):
Wir sehen da, daß so gut wie alles dabei ist - in den Varianten: Vom Traumwinter (P-3, P-5, P-17 z.B.) bis
zur milden Westlage (P0 z.B.), oder aber auch bis zu einer Hochdrucklage mit Inversionspotential (P-6 in etwa) -
und das alles in ähnlicher Größe der Eintreffwahrscheinlichkeiten!
Noch kurz zum NAO und zum AO:
Der NAO pendelt sich nach Wochenmitte in etwa in der Mitte ein....
180114_3.jpg (Größe: 24,04 KB / Downloads: 131)
.... der AO aber zeigt sich hinten raus doch mehrheitlich recht tief, was
aus Sicht der Winterfreunde durchaus positiv bewertet werden kann:
180114_4.jpg (Größe: 23,27 KB / Downloads: 131)
lg