22.02.2022, 22:57
Hi,
ich warne ja schon länger die Gebiete ab Schwerte ruhrabwärts, dass eine Mega-Katastrophe droht: dass die Ruhr austrocknet. Im Sommer hängt sie regelmäßig am Tropf der Talsperren des Sauerlands. Fast jeden Sommer erlebe ich, wie am Hennesee auf einmal die abgelassene Wassermenge zunimmt, obwohl immer weniger Wasser hinein fließt. Dann sinkt der Wasserspiegel rapide. Das liegt am Wasserbedarf ruhrabwärts, der sonst nicht gedeckt wäre. Nach dem Sommer 2018 waren die Seen noch zu 30% gefüllt... obwohl sie vollständig gefüllt waren im Frühling (mit Ausnahme einer kleinen Reserve zum Überlauf-Schutz bei Starkregen). Es braucht ein trockenes Winterhalbjahr, und sie sind nicht mehr 100%ig gefüllt. Das erlebt gerade Spanien in extremer Form:
[attachment=41282]
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Normalerweise ist in Spanien und Portugal im Winter Regenzeit und im Sommer Dürre:
[attachment=41283]
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Mal gucken, ob jetzt auch ein trockener Frühling/Sommer folgt. Dann werden wir noch weitere Nachrichten von dort hören. Bei uns verschiebt es sich langsam in diese Richtung. Im Winter nehmen die Niederschläge zu:
[attachment=41285]
Im Sommer nehmen sie ab, insbesondere seit 2013:
[attachment=41284]
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Das meine ich mit dem steigenden Luftdruck in höheren Luftschichten:
Wir bekommen immer häufiger Mittelmeerklima, das Azorenhoch wird dominanter. Im Winter reicht's noch, dass die Frontalzone zu uns rein gedrückt wird (und im Mittelmeer eben teilweise auch schon nicht mehr), im Sommer zunehmende Dürre.
Und seit 2018 kommt noch der Borkenkäfer hinzu. Das sind alles Fotos aus dem Arnsberger Wald, auf der Seite vom bekannten UFZ-Dürremonitor:
[attachment=41286]
[attachment=41287]
[attachment=41288]
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Heute erschien eine Studie des deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Da sieht man die Schäden im westlichen Arnsberger Wald:
[attachment=41289]
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In der Studie steht weiter...
Ich habe daraufhin beim DLR nachgefragt: Der Hochsauerlandkreis liegt noch über dem NRW-Schnitt mit 22,8% Verlust bei den Fichtenwäldern und 1,1% Verlust bei den eigentlich wehrhaften Laubwäldern. Jeder neunzigste Laubbaum musste dran glauben, stellt euch das mal in nem großen Laubwald vor. Von Nadelwäldern ganz zu schweigen.
Seit April 2021 hat der Borkenkäfer natürlich weiter gefressen und viele weitere Kahlflächen sind entstanden. An der Niederschlags-Messstation Meschede lag der durchschnittliche Jahresniederschlag 1978-2007 bei 1014,6mm. 2007 verursachte der Orkan Kyrill große Schäden in den Wäldern. Von 2008 bis 2017 lag der Durchschnitt bei 922,7mm, wobei nur ein einziges Jahr (2017) den alten Durchschnitt übertraf. Seit 2018 liegt der Durchschnitt bei 825mm, wobei das nasseste Jahr 919,5mm zustande brachte. Das Waldsterben sorgt zusätzlich für Trockenheit, selbst bei passender Wetterlage. Entsprechend leichter wird es, einen trockenen Winter und Sommer in Kombination hinzubekommen.
Ihr alle, die ruhrabwärts von Schwerte wohnt: Zieht dort weg. Und an euch alle: Schaut genau nach, woher euer Wasser aus dem Hahn und für die Toilette kommt, und ob diese Quelle wohl eine einjährige Trockenheit übersteht. Ich bin für meinen Wohnort guten Mutes, dass das gewährleistet ist. Nicht wegen dem Hennesee, aber wegen dem Vorstaubecken.
LG
ich warne ja schon länger die Gebiete ab Schwerte ruhrabwärts, dass eine Mega-Katastrophe droht: dass die Ruhr austrocknet. Im Sommer hängt sie regelmäßig am Tropf der Talsperren des Sauerlands. Fast jeden Sommer erlebe ich, wie am Hennesee auf einmal die abgelassene Wassermenge zunimmt, obwohl immer weniger Wasser hinein fließt. Dann sinkt der Wasserspiegel rapide. Das liegt am Wasserbedarf ruhrabwärts, der sonst nicht gedeckt wäre. Nach dem Sommer 2018 waren die Seen noch zu 30% gefüllt... obwohl sie vollständig gefüllt waren im Frühling (mit Ausnahme einer kleinen Reserve zum Überlauf-Schutz bei Starkregen). Es braucht ein trockenes Winterhalbjahr, und sie sind nicht mehr 100%ig gefüllt. Das erlebt gerade Spanien in extremer Form:
Zitat:Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, beträgt der Wasserstand des Lindoso-Reservoirs zurzeit nur 15 Prozent der durchschnittlichen Kapazität.
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Normalerweise ist in Spanien und Portugal im Winter Regenzeit und im Sommer Dürre:
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Mal gucken, ob jetzt auch ein trockener Frühling/Sommer folgt. Dann werden wir noch weitere Nachrichten von dort hören. Bei uns verschiebt es sich langsam in diese Richtung. Im Winter nehmen die Niederschläge zu:
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Im Sommer nehmen sie ab, insbesondere seit 2013:
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Das meine ich mit dem steigenden Luftdruck in höheren Luftschichten:
Wir bekommen immer häufiger Mittelmeerklima, das Azorenhoch wird dominanter. Im Winter reicht's noch, dass die Frontalzone zu uns rein gedrückt wird (und im Mittelmeer eben teilweise auch schon nicht mehr), im Sommer zunehmende Dürre.
Und seit 2018 kommt noch der Borkenkäfer hinzu. Das sind alles Fotos aus dem Arnsberger Wald, auf der Seite vom bekannten UFZ-Dürremonitor:
[attachment=41286]
[attachment=41287]
[attachment=41288]
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Heute erschien eine Studie des deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Da sieht man die Schäden im westlichen Arnsberger Wald:
[attachment=41289]
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In der Studie steht weiter...
Zitat:Die Ergebnisse sind alarmierend: Von Januar 2018 bis einschließlich April 2021 wurden in Deutschland auf rund 501.000 Hektar Fläche Baumverluste verzeichnet. Der Verlust entspricht fast fünf Prozent der gesamten Waldfläche und ist damit erheblich höher als bisher angenommen. Als Auslöser gelten vor allem die ungewöhnlich starken Hitze- und Dürreperioden in diesen Jahren, die wiederum den Befall durch Schadinsekten begünstigt haben.
...
Der Blick aus dem All zeigt, dass überwiegend die Mitte Deutschlands mit ihren Nadelwäldern betroffen ist – von der Eifel, über Sauerland, Harz und Thüringer Wald, bis in die Sächsische Schweiz. Allein Nordrhein-Westfalen verlor innerhalb von drei Jahren mehr als ein Viertel seiner Fichtenwälder, in einigen Landkreisen waren es sogar mehr als zwei Drittel. Die Bäume starben ab oder fielen großflächigen Notfällungen zum Opfer.
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Von den Folgen der Dürre sind nicht nur Fichtenwälder betroffen: "Unsere Analysen zeigen, dass auch Eiche, Buche und Kiefer – neben der Fichte die häufigsten Baumarten in Deutschland – starke Schäden aufweisen. Dasselbe gilt für seltenere Arten wie Bergahorn oder Lärche", sagt Dr. Frank Thonfeld vom Earth Observation Center (EOC) des DLR. "Die jährlichen Waldzustandsberichte der Behörden machen bereits deutlich, dass sich der Zustand der deutschen Wälder schon seit längerer Zeit kontinuierlich verschlechtert. Aber die Schäden der letzten wenigen Jahre sind beispiellos".
Ich habe daraufhin beim DLR nachgefragt: Der Hochsauerlandkreis liegt noch über dem NRW-Schnitt mit 22,8% Verlust bei den Fichtenwäldern und 1,1% Verlust bei den eigentlich wehrhaften Laubwäldern. Jeder neunzigste Laubbaum musste dran glauben, stellt euch das mal in nem großen Laubwald vor. Von Nadelwäldern ganz zu schweigen.
Seit April 2021 hat der Borkenkäfer natürlich weiter gefressen und viele weitere Kahlflächen sind entstanden. An der Niederschlags-Messstation Meschede lag der durchschnittliche Jahresniederschlag 1978-2007 bei 1014,6mm. 2007 verursachte der Orkan Kyrill große Schäden in den Wäldern. Von 2008 bis 2017 lag der Durchschnitt bei 922,7mm, wobei nur ein einziges Jahr (2017) den alten Durchschnitt übertraf. Seit 2018 liegt der Durchschnitt bei 825mm, wobei das nasseste Jahr 919,5mm zustande brachte. Das Waldsterben sorgt zusätzlich für Trockenheit, selbst bei passender Wetterlage. Entsprechend leichter wird es, einen trockenen Winter und Sommer in Kombination hinzubekommen.
Ihr alle, die ruhrabwärts von Schwerte wohnt: Zieht dort weg. Und an euch alle: Schaut genau nach, woher euer Wasser aus dem Hahn und für die Toilette kommt, und ob diese Quelle wohl eine einjährige Trockenheit übersteht. Ich bin für meinen Wohnort guten Mutes, dass das gewährleistet ist. Nicht wegen dem Hennesee, aber wegen dem Vorstaubecken.
LG