Grüßt Euch!
Hinterher sind alle schlauer als der Fuchs! Aber: der DWD hat rechtzeitig und großflächig gewarnt. Nicht diePolitik ist zuständig für Unwetterwarnungen, dies ist die Aufgabe des DWD in Deutschland. Dafür fließen ja auch einige 100 Millionen Euronen dieser Institution aus Steuergeldern jedes Jahr zu!
Hat der DWD versagt? Ich kann das nicht bestätigen, die Warnungen waren eindeutig und klar und lange genug im voraus!
Das Problem ist in Wahrheit, dass wir alle, also wir - die Gesellschaft und jeder Einzelne - solche Warnungen nicht mit der Ernsthaftigkeit aufnehmen, wie sie es verdient hätten. Nun kann man den Medien die Schuld zuschieben, sicher kann man das. In der Tat hätten die Warnungen massiver sein sollen, müssen. Dem Normalbürger ist nicht verständlich, was es bedeuten kann, wenn in einer orografisch vorbelasteten Gegend 100 oder 150 Liter Wasser in wenigen Stunden oder Tagen vom Himmel kommen. Den Medien scheint das auch nicht wirklich bewusst zu sein, denn es ist ja heute normal, dass irgendwo gerade mal etwas "abgeht", Unwetter sind Routine, gehören unter : "übrigens". Bei der ganzen Klimahyperei will keiner mehr hinhören, will seine Ruhe haben, es wird schon nicht so schlimm werden, wie die alle rumtönen...
Am Schluss steht dann die Katastrophe, die mehr ist als nur ein Tal, das zusammengeschoben wurde, wo über 160 Menschen starben und hunderte verletzt wurden, wo zig Häuser, Brücken, Straßen und was auch immer wegggeschwemmt wurden. Da schreit dann die Gesellschaft auf und will einen Schuldigen, jemanden, der versagt hat. Und dann lacht da auch noch einer! Ganz im Ernst, wer ist denn Schuld an der Misere? Ist das wirklich alles so, wie es noch nie war, wie es nur sein kann, weil irgend ein Politiker oder eine Institution versagt hat?
Ich empfehle allen, sich erst einmal zu sammeln! Welche Faktenlage haben wir denn überhaupt? Was ist das denn da mit dem Ahrtal, wie war es denn früher?
Und wenn dann der Puls wieder bei normal liegt, dann könnte man sich mal diese historischen Aufzeichnungen anschauen:
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Dort findet man die Lösungsansätze und auch die Tatsache, dass gerade das Ahrtal alles andere als hochwassersicher sein kann. 2021 ist nicht viel mehr als die Fortsetzung der Katastrophen der letzten Jahrhunderte, nur im Schaden teurer, nur dichter besiedelt... Schaut Euch die Fakten der Vergangenheit an und dann die Fakten der Gegenwart. "Schuld" liegt im Auge des Betrachters und Schuldzuweisungen sind gerade bei solchen Katastrophen meist der Ausdruck von Ohnmacht oder Unwissenheit. Fakt ist: die Katastrophe musste kommen, es war nur eine Frage der Zeit. Der Klimawandel hat das Ausmaß unserer Selbstüberschätzung und unseren "Regulierungswahn" nur etwas früher an das Tageslicht gebracht, das Problem lag nur knapp unter dem sichtbaren Horizont verborgen. Und genau genommen hatten wir nur Glück, dass es nicht schon früher geschehen ist.
Nun rufen alle Wissenden und Unwissenden danach, dass alles wieder so (schön) hergestellt wird, wie es war. Machen wir das, dann haben wir wirklich nichts gelernt aus der Katastrophe. Wir können die Natur nicht mit noch so schönen und teuren technischen Lösungen in diverse Korsetts zwingen und ernsthaft annehmen, sie bliebe wirklich dort in diesem Korsett für alle Zeiten unterdrückt und beherrscht. Machen wir die selben Fehler wieder (also weiter wie gehabt), dann rächt sich das in einer weiteren Katastrophe. Wer das nicht glauben will, der schaue sich die Faktenlage mal unvoreingenommen an. In den beiden Links findet man dazu ausreichend geistige Nahrung.
Im Grunde ist es doch so, dass wir alle, also Du und ich und der da und die da, von dem, was wir gerade haben unbedingt nichts verlieren wollen. Dabei benötigen wir das alles doch nicht wirklich! Weniger Konsum, weniger Verschwendung, kleinerer Fußabdruck, mehr Platz für das Leben der Natur - was würden wir denn wirklich "verlieren"?
Gestern war es der Westen, vorgestern der Osten, heute der Süden, irgendwann die Mitte und der verschonte Rest. Sind wir bereit zu lernen und uns zu ändern oder braucht es noch viele Katastrophen und dann schlimmere?
Das ganz blöde an der Geschichte ist, dass man wirklich keinen Schuldigen ausmachen kann, auf dem dann alle zeigen können: Du Schuft! Jeder von uns hat seinen Anteil dazu beigetragen, kollektiv sozusagen, bestimmt nicht mit Vorsatz, aber mit tödlichem Ende. Juristisch kein Mord, aber fahrlässige Tötung (billigend in Kauf genommen), wenn ich es mal ganz hart aussprechen darf. Ich selbst gehöre dazu, ich bin kein Deut besser! Ich habe auch viel zu viel mitgetragen und viel zu lange und viel zu oft von all den Verführungen genascht. Und bin ich wirklich bereit, dieser Verführung in Zukunft zu widerstehen oder werde ich auch wieder weich und folge der Sucht?
Am Ende der Geschichte werden wir für uns ganz allein eine Bilanz ziehen müssen. Auch wenn sie bisher miserabel ausschauen mag, wir können sie noch aufhübschen und erträglicher machen. Nur müssen wir das dann wohl auch tun, jeder selbst!
Meinen Gruß!