Wetterforum Wetter-Runde

Normale Version: Katastrophale Busch- und Waldbrände Australien Dezember 2019 / Januar 2020
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4
Guten Morgen!

Hier wieder ein paar aufzeigende Satbilder. Das Ursprungsbild ist vom 31.12.2019 und ich habe es mal in einige gezoomte Einzelbilder zerlegt.

Beitrag vom 09/01/2020 Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Smoke and flames in Australia
Ferocious bushfires have been sweeping across Australia since September, fuelled by record-breaking temperatures, drought and wind. The country has always experienced fires, but this season has been horrific. A staggering 10 million hectares of land have been burned, at least 24 people have been killed and it has been reported that almost half a billion animals have perished.
The Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. has been used to image the fires. The Sentinel-2 satellites each carry just one instrument – a high-resolution multispectral imager with 13 spectral bands. The smoke, flames and burn scars can be seen clearly in the image shown here, which was captured on 31 December 2019. The large brownish areas depict burned vegetation and provide an idea of the size of the area affected by the fires here – the brown ‘strip’ running through the image has a width of approximately 50 km and stretches for at least 100 km along the Australian east coast. contains modified Copernicus Sentinel data (2019), processed by ESA, [i]Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. [/i]https://www.esa.int/

[attachment=27922]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27923]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27924]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27925]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27926]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27927]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27928]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27929]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27930]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27931]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27932]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27933]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Mahlzeit!

Wie schon im Wetteraussichten - Beitrag  Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.  aufgezeigt, aktuell brachten und bringen aufziehenden Wolken und gebietsweise leichte Niederschläge erst einmal eine so wichtige "Verschnaufpause". Besonders auch nachdem es ja abermals eine gebietsweise deutliche Hitze -und Windzunahmen gab. Eh schon große Brandherde schlossen sich teilweise zu kaum vorstellbaren Großfeuern zusammen. Die abermals teilweise sehr hohen Werte wurden deutlich abgemildert. Der gebietsweise Niederschlag fällt zumindest bei den aktuellen Fronten "nur" leicht aus. Und er betrifft auch nicht jede Region. Zudem muss man wohl gucken, was bei solch extremen, ja auch großflächigen Brandherden in solch grundlegend massiv -teils sogar Rekord- ausgetrockneten und vorlaufend Temp überhitzten Regionen bei so leichten Niederschlägen überhaupt noch am Boden ankommt. Wie schon im Thread geschrieben, solch über lange Zeit aufgebauten, flächigen und grundlegenden Fakten sorgen mit Sicherheit erst einmal für eine nicht wirklich übliche Wetterwirksamkeit. Trotzdem ... es ist eine ganz wichtige und hoffentlich auch länger anhaltende  Änderung für einige Gebiete. Also Daumen drücken, dass diese Wettertendenzen hin zu Wolken, verträglich - annehmbaren Temps und Niederschlag großflächig länger anhälten! Denn das muss es grundlegend. Denn solche hoffnungsvollen "Verschnaufpausen" gab es seit Beginn ja auch schon. Somit braucht es wohl eine grundlegende Umstellung der Großwetterküche samt einiger Dinge, die sich beeinflussend auch darunter befinden.

Grüße

Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Datenquelle:NASA

[attachment=27936]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

[attachment=27937]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Update: Wegen der Trockenheit sollen 10.000 Kamele sollen erschossen werden:
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Dazu muss man wissen, dass Kamele in Australien zumeist wild leben, sich rasant vermehrt haben, als Plage gelten und dort eigentlich gar nicht heimisch sind. Sie sind um 1850 herum aus Indien eingeschleppt worden. Der Bestand der Tiere wird auf mittlerweile rund 1.000.000 geschätzt.

Auch wenn das wohl begründet ist so mutet diese Maßnahme doch ziemlich grotesk / drastisch an.


Zu den Bränden:

Schaut man sich die oben gezeigten Sat-Bilder an, so kann man sich schwer vorstellen wie solch ein Riesenbrand überhaupt in den Griff zu bekommen sein soll, selbst wenn "nur" an den Rändern operiert wird. Einer der größten Brände scheint immerhin mittlerweile unter Kontrolle, wie heute gemeldet wurde.

Die "Kartenprofis" von WO haben gestern mal einen Größenvergleich zusammen gebaut:

[attachment=27973]

Quelle:
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login

Demnach kommen die Feuer wohl nicht an die Katastrophe von 1974/75 heran, 2009 kann aber übertroffen werden. Und: wir müssen natürlich berücksichtigen, dass das der aktuelle Stand ist. Die Buschbrandsaison ist noch nicht zu Ende, das kann sich also noch ändern, wenn die Feuer nicht nachhaltig unter Kontrolle gebracht werden können.

Hoffen wir also, dass die aktuellen Prognosen bzgl. moderateren Temperaturen, v.a. Niederschläge Recht behalten.
(12.01.2020, 15:00)Geek² schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Zu den Bränden:
Demnach kommen die Feuer wohl nicht an die Katastrophe von 1974/75 heran, 2009 kann aber übertroffen werden.

Müssen sie auch nicht um grundlegend ein neues, allumfassendes und komplexes Kapitel für Australien schon geöffnet zu haben. Mit anderen Worten, es wurde ohne Zweifel eine ganz neue Stufe -wortwörtlich- gezündet. Und da braucht es nicht wirklich größere abgebrannte Flächen, zudem 45Jahre zurückliegend zum Vergleich. 2019/20 wie schon von mir benannt und von Wissenschaftlern weiter und weiter aufgezeigt legt in vielen Punkten -von den geschaffenen Wetter technischen Fakten im so wichtigen Vorlauf, also auch Grundlagen- über z.B. eindringende Brandtiefen in den Boden bis zur politischen Lage- traurige Neufakten auf `n Tisch und hält mit solchen "nur" Flächengrößen Vergleichen nicht wirklich mehr stand. Im Gegenteil, es wirkt bei solch immer und immer wieder genannten Flächenvergleich fast schon so, als wolle man diese auf -und ausgebaute Katastrophe mit all ihren klaren Fakten mindern. Somit kann man solche Vergleiche zwar machen, sind aber nicht wirklich aufzeigend, was diese auf -und ausgebaute und noch weiter laufende Katastrophe (selbst wenn es nun wahrhaftige und wirkliche Fakten gibt die Brände einzudämmen)- für ein Land, ja sogar für einen Kontinent darstellt.

Ich war nicht dort, habe aber jede Woche Kontakt zu Bekannten und Freunden auch in Brandregionen. Und das zu Regionen, die grundlegend auch mit Buschfeuern leben. Somit kann auch ich paar interessante Dinge berichten. Neueste Meldung von den letzten Tagen, man hat sich erste abgebrannte Flächen genauer angeguckt. Flächen wo Bäume und Sträucher grundlegend Brände abhalten/aushalten/überstehen sollten, um danach relativ schnell wieder oberirdisch wie auch aus dem Boden oder auch über Samen auszutreiben. Tja, dass konnten die in beguckten Gebieten mal. Die vorlaufende gebietsweise massive Dürre hat den Wasserhaushalt in den Pflanzen, im Boden somit auch die Widerstandskraft aber mal so nachhaltig und massiv verändert, dass z.B. zumindest oberirdisch das Holz vom jungen Austrieb bis hin zum Stamm nach dem Feuer kaputt ist. Es wird kein Wasser mehr leiten und somit ... Angesicht viel zu früher Brände wurden z.B. Samen nicht ausgebildet oder nicht früh genug reif. Bodenstrukturen waren wegen der vorlaufenden schweren Dürre (übrigens schreibe ich hier Dürre, da wir über Vernichtung von Vegetation, extremen Zahlen von Tieren und sogar Menschen reden) so geschädigt (aufgerissen) das die extreme Brandhitze für neuerliche Rekorde bei der Eindringtiefe sorgt. Somit man abwarten muss, was überhaupt aus den Wurzelstöcken noch austreiben wird. Man kann jetzt schon sagen, dass in Obstbaugebieten flächig ganze Bestände vernichtet wurden. Da wird mit großer Sicherheit nichts mehr austreiben. Das gibt auch einen Überblick darüber, wie es alle den anderen Pflanzen so erging/ergeht. Es ist ja der schlimme Fakt, dass unter solchen Umständen Großfeuer auf Gebiete übergriffen, welche sonst nicht wirklich mit üblichen Bränden leben müssen. Siehe das Beispiel mit nun auch noch in Australien brennende Regenwälder, angesichts viel zu trockener und nun schon über Jahre anhaltender Vorläufe. Man berichtet aus benannt katastrophal abgebrannten Flächen, so stellt man sich einen Kriegsschauplatz vor, wo Hitze vergleichend irgendwo eine Atombombe gezündet wurde. Das sind die ersten Berichte, welche ich aus den Regionen bekomme, wo ""meine"" Leute wohnen. Man sieht also, ne sehr komplexe Sache, die sich da über viele flächige Regionen stürzte und für Bewohner in Generationen aber auch Wissenschaftler neu Maßstäbe setzt. Somit ... ein Vergleich zu so vielen anderen sehr gravierenden und auch neuerlichen Fakten. Und wie Du schon richtig schreibst, es brennt ja noch und die typische Saison geht noch eine Zeit. Und aktuell hat man sich in Wetter Normalitäten versetzt. Also brennt es auch in einigen Regionen normalitäts typisch weiter.

Grüße
(11.01.2020, 12:28)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Mahlzeit!

Wie schon im Wetteraussichten - Beitrag  Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.  aufgezeigt, aktuell brachten und bringen aufziehenden Wolken und gebietsweise leichte Niederschläge erst einmal eine so wichtige "Verschnaufpause". Besonders auch nachdem es ja abermals eine gebietsweise deutliche Hitze -und Windzunahmen gab. Eh schon große Brandherde schlossen sich teilweise zu kaum vorstellbaren Großfeuern zusammen. Die abermals teilweise sehr hohen Werte wurden deutlich abgemildert. Der gebietsweise Niederschlag fällt zumindest bei den aktuellen Fronten "nur" leicht aus. Und er betrifft auch nicht jede Region. Zudem muss man wohl gucken, was bei solch extremen, ja auch großflächigen Brandherden in solch grundlegend massiv -teils sogar Rekord- ausgetrockneten und vorlaufend Temp überhitzten Regionen bei so leichten Niederschlägen überhaupt noch am Boden ankommt. Wie schon im Thread geschrieben, solch über lange Zeit aufgebauten, flächigen und grundlegenden Fakten sorgen mit Sicherheit erst einmal für eine nicht wirklich übliche Wetterwirksamkeit. Trotzdem ... es ist eine ganz wichtige und hoffentlich auch länger anhaltende  Änderung für einige Gebiete. Also Daumen drücken, dass diese Wettertendenzen hin zu Wolken, verträglich - annehmbaren Temps und Niederschlag großflächig länger anhälten! Denn das muss es grundlegend. Denn solche hoffnungsvollen "Verschnaufpausen" gab es seit Beginn ja auch schon. Somit braucht es wohl eine grundlegende Umstellung der Großwetterküche samt einiger Dinge, die sich beeinflussend auch darunter befinden.
Grüße


Servus!

Und die Hoffnungen auf eine Umstellung steigen weiter und wieter. Trotzdem zählt grundlegend ...

Zusammenfassend kann man also noch nicht von Entspannung oder gar Entwarnung für die am meisten betroffenen Regionen sprechen, die aktuellen Meldungen untermauern das. Es sind vielmehr klimatisch gesehen normale Verhältnisse, die sich nun in Australien einstellen sollen. Wobei das Wort normal für das Klima Australiens vielleicht nicht so geeignet scheint, ist doch das Klima dieses Kontinents weitgehend von den Phasen diverser atmosphärischer Zirkulationen geprägt ... Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Ganzer Beitrag ...

Datum 13.01.2020
Der Indische Ozean Dipol (IOD) und die Buschbrände in Australien

Die Buschbrände im Südosten Australiens dauern immer noch an. Der Index des Indischen Ozean Dipols (IOD) ist derweil in die neutrale Phase zurückgegangen. Damit sind zumindest die Voraussetzungen für etwas mehr Niederschläge in den nächsten Wochen erfüllt.
Die wahrscheinlich heftigsten Buschbrände im australischen Sommer 2019/2020 mit vorangehender Trockenheit im Frühjahr könnten demnächst ein Ende haben. Dabei waren letztere auch im schon im Sommer 2018 teils verheerend. Die Bilanz ist vor allem für Flora und Fauna vernichtend.
Der Index des Indischen Ozean Dipols (IOD) ist nach einem der stärksten positiven IOD-Events mit entsprechend starkem Einfluss auf die saisonale Witterung in Australien mittlerweile wieder in die neutrale Phase zurückgegangen. Der IOD wird über die Differenz der Meeresoberflächentemperaturen zwischen dem westlichen und östlichen Indischen Ozean definiert, also etwa zwischen dem Arabischen Meer und Indonesien als Referenzgebieten im Bereich der Tropen.
Ein positiver IOD (siehe Grafik anbei) bedeutet dabei positive Meeresoberflächentemperaturen über dem Arabischen Meer (vor der Afrikanischen Küste) und damit einhergehende verstärkte tropische Konvektion mit häufigen Niederschlägen in diesen Gebieten (durch Hebung der Warmluft und damit relativ tiefem Luftdruck am Boden). Im Gegensatz dazu herrschen bei positiver IOD verhältnismäßig niedrige Meeresoberflächentemperaturen im Bereich Ozeaniens, was dort und auch in Australien weitgehend trockene Verhältnisse über Monate hervorruft (durch Absinkprozesse, also nun relativ hohem Luftdruck am Boden). Man kann sich das Ganze als abgeschlossene Zirkulation vorstellen, wobei relativ warme und feuchte Luft über dem westlichen Indischen Ozean bis in die obere Atmosphäre aufsteigt und dort bei westlichen Winden in der Höhe bis etwa Ozeanien transportiert wird und dann als sogenannte geschlossene thermische Direktzirkulation wieder absinkt. In Bodennähe erfolgt das Rückströmen der Luft nach Westen. Somit herrschen in diesem Fall in Äquatornähe östliche Winde vor.
Der IOD ist Teil der ENSO (El Niño-Süd-Oszillation), wobei dort im Wesentlichen die Unterschiede der Meeresoberflächen zwischen West- und Ostpazifik eingehen. Dieser Zusatz ist nicht unerheblich, haben wir doch seit etwa dem Spätsommer/Herbst 2019 eine neutrale ENSO-Phase, was wiederum die negativen Temperaturanomalien im Bereich Ozeanien mit erklärt.
Die positive Phase der IOD in den letzten Monaten sorgte im zweiten Halbjahr von 2019 für sehr warme und trockene Verhältnisse und bereitete so den Nährboden für die heftigen Buschfeuer und Hitzewellen in diesem australischen Sommer.
Wenn IOD und ENSO neutral sind, kann das Klima in Australien von mehr lokalen oder kurzfristigen Klimatriggern beeinflusst werden. Die Klimaaussichten des Australischen Büros für Meteorologie (BOM) für die kommenden Wochen, Monate und Jahreszeiten enthalten sämtliche Klimaeinflüsse auf das australische Wetter.
Der IOD soll in den nächsten Monaten in der neutralen Phase verbleiben. Damit einher geht ein Abschwächen der Tropischen Konvektion im westlichen Indischen Ozean und feuchtere Witterung über Ozeanien, entsprechend mit westlichen Bodenwinden nahe des Äquators.
Das bedeutet für Australien in den kommenden Wochen einen geringeren Einfluss auf die Witterung dort und weniger blockierenden Hochdruckeinfluss in der Region insgesamt. Damit besteht zumindest die Chance auf flächigere Regenfälle auch in den von den Buschbränden am meisten betroffenen Regionen im Südosten Australiens. Dahingehend lauten auch die Trendvorhersagen des Australischen Wetterdienstes: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login..
Im Pazifischen Ozean ist der tropische Ozean in der Nähe und westlich der Datumsgrenze derzeit allerdings etwas wärmer als der Durchschnitt, obwohl die Indikatoren für die El Niño-Süd-Oszillation (ENSO) neutral sind. Das entzieht Australien möglicherweise etwas Potenzial für Regenfälle durch Verlagerung der konvektiven Prozesse mehr in diese Region.

Zusammenfassend kann man also noch nicht von Entspannung oder gar Entwarnung für die am meisten betroffenen Regionen sprechen, die aktuellen Meldungen untermauern das. Es sind vielmehr klimatisch gesehen normale Verhältnisse, die sich nun in Australien einstellen sollen. Wobei das Wort normal für das Klima Australiens vielleicht nicht so geeignet scheint, ist doch das Klima dieses Kontinents weitgehend von den Phasen diverser atmosphärischer Zirkulationen geprägt, siehe auch: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. .

[attachment=27999]

Dr. rer. nat. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 13.01.2020
Copyright © Deutscher Wetterdienst Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Total Forecast Rainfall

15/01/2020 to 18/01/2020 - 4 day
[attachment=28000]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

19/01/2020 to 22/01/2020 - 4 day
[attachment=28001]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

5/01/2020 to 22/01/2020 - 8 day
[attachment=28002]
Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(14.01.2020, 23:27)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Müssen sie auch nicht um grundlegend ein neues, allumfassendes und komplexes Kapitel für Australien schon geöffnet zu haben. Mit anderen Worten, es wurde ohne Zweifel eine ganz neue Stufe -wortwörtlich- gezündet. Und da braucht es nicht wirklich größere abgebrannte Flächen, zudem 45Jahre zurückliegend zum Vergleich. 2019/20 wie schon von mir benannt und von Wissenschaftler weiter und weiter aufgezeigt legt in vielen Punkten -von den geschaffenen Wetter technischen Fakten im so wichtigen Vorlauf -also auch Grundlagen- über z.B. eindringende Brandtiefen im Boden bis zur politischen Lage- traurige Neufakten auf den Tisch und hält mit solchen Vergleichen nicht wirklich stand. Im Gegenteil, es wirkt bei solch immer und immer wieder genannten Flächen - Vergleich fast schon so, als wolle man diese auf -und ausgebaute Katastrophe mit all ihren klaren Fakten zu mindern. Somit kann man solche Vergleiche zwar machen, sind aber nicht wirklich aufzeigend, was diese auf -und ausgebaute und noch weiter laufende Katastrophe (selbst wenn es nun wahrhaftige und wirkliche Fakten gibt die Brände einzudämmen)- für ein Land, ja sogar für einen Kontinent darstellt.




Ich war nicht dort, habe aber jede Woche Kontakt zu Bekannten und Freunden auch in Brandregionen. Und das mit Regionen, die grundlegend auch mit Buschfeuern leben. Somit kann auch ich paar interessante Dinge berichten. Neueste Meldung von den letzten Tagen, man hat sich erste abgebrannte Flächen genauer angeguckt. Flächen wo Bäume und Sträucher grundlegend Brände abhalten/aushalten/überstehen sollten, um danach relativ schnell wieder oberirdisch wie auch aus dem Boden oder auch über Samen auszutreiben. Tja, dass konnten die mal. Die vorlaufende gebietsweise massive Dürre hat den Wasserhaushalt in den Pflanzen, im Boden somit auch die Widerstandskraft aber so nachhaltig und massiv verändert, dass z.B. zumindest oberirdisch das Holz vom jungen Austrieb bis hin zum Stamm nach dem Feuer kaputt ist. Es wird kein Wasser mehr leiten und somit ... Angesicht viel zu früher Brände wurden z.B. Samen nicht augebildet oder nicht früh genug reif. Bodenstrukturen waren wegen der vorlaufenden schweren Dürre (übrigens schreibe ich hier Dürre, da wir über Vernichtung von Pflanzen, extremen Zahlen von Tieren und sogar Menschen reden) so geschädigt (aufgerissen) das die extreme Brandhitze für neuerliche Rekorde bei der Eindringtiefe sorgt. Somit man abwarten muss, was überhaupt aus den Wurzelstöcken noch austreiben wird. Man kann jetzt schon sagen, dass in Obstbaugebieten flächig ganze Bestände vernichtet wurden. Da wird mit großer Sicherheit nichts mehr austreiben. Das gibt auch einen Überblick darüber, wie es alle den anderen Pflanzen so erging/ergeht. Es ist ja der schlimme Fakt, dass unter solchen Umständen Großfeuer auf Gebiete übergriff, welche sonst nicht wirklich mit üblichen Bränden leben müssen. Siehe das Beispiel mit nun auch schon in Australien brennenden Regenwäldern, angesichts viel zu trockener und nun schon über Jahre anhaltender Vorläufe. Man berichtet aus benannt katastrophal abgebrannten Flächen, so stellt man sich einen Kriegsschauplatz vor, wo Hitze vergleichend irgendwo eine Atombombe gezündet wurde. Das sind die ersten Berichte, welche ich aus den Regionen bekomme, wo ""meine"" Leute wohnen. Man sieht also, ne sehr komplexe Sache, die sich das über viele flächige Regionen stürzte und für Bewohner in Generationen aber auch Wissenschaftler neu Maßstäbe setzt.




Grüße



Ich glaube eigentlich nicht dass WO mit diesem Kartenvergleich irgendwie die aktuellen Brände mindern wollte (ich übrigens auch nicht). Das dient einfach nur dazu mal eine Größenvorstellung zu bekommen. Und ja, 1974/75 war die bislang größte Brandkatastrophe, flächenmäßig betrachtet. Aber: so wie es im Moment aussieht ist 2009 (Fläche in einer Größe des Saarlandes) ja schon jetzt übertroffen. Und: ich schrieb ja auch dazu. Das ist nur der aktuelle IST-Stand. Heißt: Der Sommer in Australien ist noch lange nicht zu Ende. Eine abschließende vergleichende Bewertung kann wirklich erst am Ende der Buschbrandsaison vorgenommen werden. Und da kann noch viel passieren, im Guten wie im Schlechten...



Eins ist aber schon klar, und in dem Punkt hast Du ja auch vollkommen Recht: Größenvergleich mit Vorjahren hin oder her, die Brände sind für sich genommen so oder so heftig genug, mit all Ihren Auswirkungen, wie auch von Dir (und mir) aufgezeigt. Das mit den Kamelen wie von mir verlinkt finde ich z.B. heftig. Ich meine klar, die waren auch schon vorher ein Problem. Aber dass die jetzt in die Wohngebiete eindringen und Wasser und Vorräte klauen ist eine der Kettenreaktionen, die unmittelbar auf die Brände zurückzuführen sind.



Weiters wie von Dir erklärend aufgezeigt ist das Wort "Dürre" hier auch absolut angemessen. Es gibt ja zu den Bränden eine Vorgeschichte, neben einigen beeinflussbaren Faktoren gab und gibt es eben auch die ungewöhnliche Trockenheit, und zwar auch schon aus der Zeit davor. Klar, es ist insgesamt sowieso der trockenste Kontinent, aber, und da bin ich ebenfalls bei Dir: wenn schon der Regenwald abfackelt ist einfach Alarm angesagt. Ich war seinerzeit in mehreren Regionen unterwegs, u.a. auch in und um Cairns, inklusive des "Zipfels" oben rechts. Und gerade diese Gegend ist eigentlich eher feucht-tropisch von der Klimazone her und selbst dort in Queensland gibt es Feuer. Das sollte Einem dann schon zu denken geben.



Den Punkt von Dir mit durcherhitzten und geschädigten Pflanzen samt Wurzelwerk mal weiter gedacht kann das tatsächlich dazu führen, dass sich dort einige der heutigen Brand-Regionen (insbesondere im Südosten) nachhaltig verändern von der Vegetation her. Das wiederum hat dann eine direkte Auswirkung auf das (zumindest lokale) Klima. Wenn dort dann ein unfruchtbares Ödland entsteht wird ja der lokale Wasser- und Sauerstoffhaushalt nachhaltig verändert.

Hier mal die aktuelle Karte. Übrigens sind da auch noch jede Menge Brände in Südostasien, die aus meiner Sicht in der Presse im Moment (noch) nicht genügend Beachtung finden:

[attachment=28003]



Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Seiten: 1 2 3 4