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Frosty Sam

(28.09.2019, 21:20)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Grüßt Euch!

Interessanter Gedanke @Frosty Sam. Sollten wir das angehen, stelle ich gleich die Frage, ob es "Tabu-Themen oder -Argumente" gibt. Wenn ja, dann sollten wir diese vorher benennen. Grund: manche Möglichkeiten der zukünftigen Entwicklung sind nur wenig erforscht oder werden konträr diskutiert. Wenn es nur eine reine Sammlung bereits gemessener Werte werden soll oder aus Studien abgeleitete Modell-Simulationen sein soll, dann ist das weniger spannend und auch kaum innovativ. Dann landen wir unweigerlich nur in Diskussionen zu Reputationen von einzelnen Wissenschaftlern oder Instituten. Andererseits habe ich auch wenig Lust darauf, hier nur Scheinargumente zu lesen, die die Klimaerwärmung grundweg wegleugnen wollen oder alle Daten als manipuliert von irgendwelchen Verschwörern hinstellen möchten. Kritisch Umgang unbedingt (auch und besonders mit Daten), aber nicht als Totschlagargumente gegen alles.

Das heute Abend als meine ersten Gedanken dazu.

Meinen Gruß!

Hi Heinrich,

Ich würd sagen - wir lassen in dieser Sammlung alles zu, was aus Fakten raus - die in der seriösen Wissenschaft jetzt gerade
als allgemein anerkannt gelten - als mögliche Entwicklungen der nächsten hundert Jahr so passieren kann. Es läßt glaub ich
genügend Spielraum, da man selbst in den Prognosen seriöser Wissenschaflter einen Spread für den Globalanstieg der Temp
bis zur Jahrhundertwende von etwa 1,5-5 Grad findet. Und 3,5 Grad Unterschied global - das sind Welten!

Wie ich am Vorbeitrag als Antwort zu Robbi's Beitrag schon geschrieben hab, find ich irgendwelche Spekualtionen die sich
eventuell die nächsten tausenden von Jahren so abspielen, dabei völlig am Thema vorbei. Auch nicht die Möglichkeit irgend-
welcher Mega-Vulkanausbrüche - die ist zwar permanent immer in ganz ganz kleinem Wahrscheinlichkeitsbereich gegeben -
aber darüber zu diskutieren oder zu spekulieren, daß lohnt nicht und führt auch zu nichts!

Was ich aber als durchaus sinnvoll erachte ist, daß man dabei sogenannten "wenn - dann" Szenarien formuliert, d.h daß
man aufzeigende Entwicklungen an Voraussetzungen knüpft.

Eine so eine klassische Abhängigkeit an dem man viel aufhängen kann wär eben z.B. der weitere Verlauf der weltweiten
CO-2 Emissionen. Schaffen wir den turnaround bis 2040 z.B - wie würde es dann eventuell weitergehen, schaffen wir bis
dahin zumindest eine Stagnation - was würde das für Folgen haben, oder aber geht der Anstieg selbst dann noch weiter -
was würd das in Folge bedeuten!

So machen's übrigens auch die seriösen Wissenschaftler weltweit - fast alle ihren Klimaprognosen fangen mit den Worten
an: "Unter der Voraussetzung daß .... - oder "Wenn ...., dann "!

Um den möglichen "turnaround" in seiner Wahrscheinlichkeit abschätzen zu können, ist es im Vorfeld natürlich vonnöten,
daß wir uns ansehen müssen, wie die konkreten Emissionsziele in CHINA, den USA, Indien und Rußland so aussehen. Da
allein diese 4 Nationen schon allein für ca. 55% der derzeitigen Emissionen verantwortlich sind - und diese auch eine nicht
zu unterschätzende Vorbildwirkung für alle anderen besitzen - kann allein schon eine Berücksichtigung dieser 4, sehr
signifikante Aussagekraft besitzen. Wie haben's diese 4 in der Vergangenheit damit gehalten, ihre Vorhaben in Sachen
Klima auch tatsächlich dann so umzusezten - auch das muß wohl Berücksichtigung finden!

Wobei man aber auch da nicht vergessen sollte, daß grad auch Länder wie NIGERIA (die sich also noch sehr in der
witschaftlichen Entwickliung befinden) nicht unterschätzt werden dürfen, da dort die Pro-Kopf-Emissionen natürlich
auch prozentuell noch am stärksten ansteigen werden! Erschwerend dazu natülich dann auch die weitere Bevölkerungs-
explosion, die in diesen Ländern noch bevorsteht! Ein vernünftiges agreement mit diesen Entwicklungsländern müßte ja
jetzt schon lange so lauten: "Wir helfen euch in der Entwicklungshilfe, damit ihr vom Wohlstand her einigermaßen aufholen
könnt - dafür gewährleistet ihr uns, daß ihr eure Bevölkerungszahl im akzeptierbaren Rahmen hält!"


Man sieht also - schon im Vorfeld kann man beliebig tief gehen in der Recherche dieser Wahrscheinlichkeiten der einzelnen
"wenn's". Die Kunst wird es sein, diese auf's machbare zu reduzieren - sie dennoch aber genügend wirksam mit einzukalkulieren.

Alles was aber von vornherein schon - auch aus wissenschaftlich seriösen Einschätzungen her - fast gänzlich unmöglich scheint,
müssen wir im Vorfeld schon ausschließen - denn sonst wär unser Vorhaben von sowieso ein Faß ohne Boden! Argumente von
Verschwörungstheoretikern (wie z.B. "alle Temperaturaufzeichnungen sind sowieso alle nur gefaked") haben natürlich ebenso
dabei nichts verloren - müßig aber allein, dies noch immer mit betonen zu müssen.

Lange Rede kurzer Sinn:

Jeder der mitmachen will, der macht einfach ein oder 2 Listen - eine mögliche, mit den Fakten die aus seiner Sicht für eine
positiven Verlauf des weiteren Klimawandels sprechen könnten, eine mögliche, die für einen negativen weiteren Verlauf spricht.
Diese einzelnen Fakten können dabei auch beliebig mit "wenn - dann" Argumenten versehen werden.

Ich mach's zumindest so - und werd schauen, daß ich eben bis zu diesem 20.Oktober hier so "meine pesönliche Einschätzung
des weiteren Verlaufs aufgrund wissenschaftlich anerkannter IST-Daten" hier aufzeige.

Wenn wir dann alles was so eintrudelt gesammelt haben, versuche wir, dies in strukturierter Form mal so zusammenzufassen!
DAnn können auch die finalen Bewertungen und Wahscheinlichkeiten für all diese Eventualitäten miteinander ausdiskutiert werden.

lg und schönen Sonntag

Frosty Sam

Vorweg mal zur Einleitung unseres kleinen Vorhabens - dieses tolle Lehrvideo des Max-Plank-Institus
für Biochemie - Jena (Dauer: 5min25sec):

(Dient zum allgemeinen Verständnis und zur Heranführung an die Thematik. Leicht verständlich, noch ohne Zahlen)



Aus diesem Video also leicht ableitend - sind auch die Haupt-Problembereiche leicht rauszufiltern, die es genauer zu
untersuchen gibt:

1. (ab 1:40) Die Problematik - wenn die CO2-konzentration an der Meeresoberfläche höher ist als die in der
    darüberliegenden Atmosphäre - denn dann wird vermehrt Kohlendioxid an diese abgegeben.


2. (ab 3:32) Die Fossile Energiegewinnung durch den Menschen generell (Kohle, Erdöl, Erdgas). Welche
    Überschüsse (jene Mengen also, die die Natur nicht im Stande ist wieder zu kompensieren) sind daraus
    die nächsten Jahre und Jahrzehnte zu erwarten!


3. Das selbständige Entweichen von Erdgasen (speziell dem Methangas) infolge auftauenden Perfafrosts!
    (findet in diesem Video noch keine Beachtung, wird sich aber mit Sicherheit (so meiner derzeitige
    Einschätzung) als schwerwiegendstes Problem rauskristallisieren - die kommenden Jahre und Jahrzehnte
    schon)

    Zentrale Frage dabei wird wohl auch sein - kann dieses Auftauen in irgendeiner Weise auch relativ rasch
    wieder gebremst oder ganz gestoppt werden. Wenn ja, mit welchen Mitteln und in welchen Zeiträumen.
    Da bin ich in meiner Einschätzung nämlich sehr sehr skeptisch. Ich denk wenn dieser Prozess ertmal

    angestoßen ist (und laut neuen wissenschaftlichen Studien ist das schon viel extremer passiert als bisher
    angenommen - siehe dazu meinen Parallelbeitrag von heute, mit dem Titel "Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login."),
    wird der Bremsweg ein elend langer sein/werden! Welche Mengen an Methangas dann in welchen Zeit-
    räumen in die Atmosphäre ausströmen, und wie sich diese kumulativ zu den anderen Faktoren in Sachen
    Temperturanstieg auswirken - das rauszufinden, wird wohl die zentrale Herausforderung meines Bemühens
    hier werden.

Als Einstieg in die konkreten Zahlen - möcht ich die Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre zeigen:

[attachment=25598]

Als Vorsichtige Aussage könnte man aus dieser Grafik mal gleich grob abschätzen, daß es in etwa ab 320 ppm
kritisch zu werden droht - um das Gleichgewicht im CO2 Kreislauf noch einigermaßen (bei gleichbleibender
Vegetation) auf konstantem Niveau halten zu können!

Dies läßt sich auch aus dieser Grafik dann konkreter festmachen die zeigt, daß der Temperaturanstieg in etwa
zwischen 1970 und 1980 seinen Anfang genommen hat - zu einem Zeiptunkt also, wo die Co2 Dichte in der
Atmosphäre eben bei diese ungefähren 320 ppm erreicht bzw überschritten hat!

[attachment=25599]

Erste wichtige Erkenntnis also die wir uns merken sollten - und mit der möcht ich für heute schließen:

    320 PPM sind in etwa der Kippunkt für den CO2-Gehalt in der Atmosphäre, ab der die jetzige Vegetation
    es nicht mehr schafft kompensierend genug wirken zu können, um das Gleichgewicht beizubehalten!
    Wahrscheinlich sind langfristig aber sogar 300 ppm anzustreben, da ja ein erster Temperturschub auch
    schon zwischen um 1940 zu verzeichnen war!
    Noch zur Orientierung - 2015 haben wir erstmals die 400 ppm überschritten - derzeit liegen wir bei etwa 415 ppm!

   Aufgabe 1 ist muß es für die Menscheit also sein - die CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern soweit
   runterzubekommen, bis wir diese 300 ppm erreicht haben und diese dann auch konstant dort langfristig
   gehalten werden können.


[attachment=25602]

Ziel aber kann/braucht/muß es nicht sein, mit dem CO2 so weit runterzukommen wie überhaupt nur möglich.
Denn wir brauchen den Treibhauseffekt sogar für ein Leben auf unserem Planeten. Hätten wir nämlich gar
keine Atmosphäre z.B, dann hätten wir ähnliche Bedingungen wie am Mond, wo es sich am Tage auf bis zu
100 Grad aufheizt - während in der Nacht aber, es bis auf auf -160 Grad abkühlt. Die Durschnittstemp auf der
Erde läge in etwa bei -18 Grad, ein Wert also, der selbst mir als Frosty als erstrebenswerter Kuschelfaktor um
einige Grade zu tief sein würde!

Ziel sollte es also sein - möglichst bald schon einen permanenten PPM von ca 300 anzustreben!


Soweit mal kurz zum ersten Teil meiner Herangehensweise - Fortsetzung folgt die nächsten Tage! Hier schon
mal zum Einstieg und zur Vorbereitung ein recht gut gemachtes "Erklärvideo" zum Thema Methangas:



lg

PS:
Ich werd versuchen - hier in diesem Beitrag die nächsten Tage schrittweise (Top down) sozusagen - ins
Detail vorzudringen, in dem auch dann konkrete Zahlen eine Rolle spielen werden. Erstrebenswert wär,
daß man daraus im Endeffekt die künftige Globaltemp einigermaßen seriös abschätzen wird können - unter
der Voraussetzung eben, daß der Mensch es im Zeitraum x schafft, Maßnahmen bis zum Erreichen des
Ausmaß y umzusetzen! (Ausmaß y könnte heißen - Kohlendioxidgehalt von 300-320 ppm maximal in
der Atmosphäre)
(29.09.2019, 09:59)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nein lieber Robbi - eine "Hoffnungsblase" (wie du sie nennst), daß sich etwas über Jahrtausende eventuell kühlend auswirken könnte, werd ich in diesem Falle überhaupt nicht anerkennen - denn es geht völlig am Thema vorbei!

Mir ist durchaus bewusst,
dass wir uns über die Entwicklung bis 2100 unterhalten, wie man auch aus meinen vorigen Beiträgen erkennen kann. Vielleicht hätte ich verständlicher schreiben sollen "jahrtausendelang".


(29.09.2019, 09:59)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ich hoff also, daß wir uns da im Vorfeld unseres kleinen "Vorhabens" doch einig sind:

"Eine Schwankung der Sonnenaktivität wird in diesem Jahrhundert für die bedrohliche Entwicklung des Klimawandels während dieses Zeitraumes schon, eine völlig untergeordnete Rolle spielen" - schon gar nicht kann sie als realistischer und seriöser  Hoffnungsträger dabei in Betracht gezogen werden".


Kurzform: ja.
Langform: Bis hierhin und keinen Schritt weiter hätte ich gehen können, einer gemeinsamen Erklärung zuliebe. Interpretationsspielraum habe ich insbesondere bei "völlig untergeordnet" und "realistischer und seriöser Hoffnungsträger" gänzlich ausgenutzt. Wahrscheinlich kommt dabei was raus, was du nicht für vereinbar hälst. Lieber wäre mir, wenn du das "völlig" streichst. Und 100% einig sind wir uns darin, dass die Treibhausgase die dominante Rolle beim Weltklima übernommen haben und dominanter werden. Reicht dir der letzte Satz nicht? Jedenfalls hättest du auf viel schwierige Diskussionspartner treffen können.

(29.09.2019, 09:59)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Sollstest du gewillt sein, in deinen Aufzählungen von Hoffnungsträgern aber mehrere solche "Unwahrscheinlichkeiten" (die nähere Zukunft betreffend) hinzuzuzählen, dann können wir das Ganze gleich lassen - denn mich mit der Widerlegung solch trivialer Unwahrscheinlichkeiten auseinanderzusetzen, dafür wär mir ehrlich gesagt etwas schad um die Zeit! Denn dann könnt der Nächste kommen und fordern, daß wir als mögliche Lösung auch den Ausbruch des Yellowstone-Vulkans mit in die Liste der Hoffnungsträger aufnehmen sollten.

Ich stelle hiermit fest,
dass du der erste bist, der mit dem Abbruch der Gespräche droht. Was du für unwahrscheinlich bzw. kommentierenswert hälst, musst du entscheiden. Ich kann dir jedenfalls versprechen, dass ich nur Punkte aufzähle, die meiner Meinung nach absehbar spätestens in den nächsten Jahrzehnten - also vor 2100 - eine Rolle spielen (werden).

Zu den meisten deiner geposteten Aspekte in den letzten Jahren kann ich sagen "Joa, spielt ne Rolle. Aber bis jetzt stehen wir bei ca 1k Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung. Du gehst von weiteren 4k in den nächsten 80 Jahren aus. Es müsste ziemlich die Post abgehen..." Ich gehe ja auch  schon von einer vorläufigen Steigerung der Erwärmungsrate aus, wegen Kipppunkten. Eventuelle Bremsen haben eine Verzögerung von Jahrzehnten, bevor sie wirken. Und es ist nicht sicher, ob die Bremsen wirklich betätigt werden, beispielsweise die Reduktion des CO²-Ausstoßes weltweit.

LG
@Frosty: Die Ö-Wahl ist geschlagen. Dank meiner Stimme Wink  haben die Grünen am "Sunday for future" 14% erreicht.

Annmerkung zum Thema: 
nach Überfliegen des Threads fehlt mir ein Aspekt, der wesentlichen Einfluss auf das Weltklima hat: die möglichen Veränderungen der thermohalinen Zirkulation. 
Mehr möchte ich jetzt dazu aus Zeitgründen nicht sagen.
Zitat:Nebenbei : Kanada versinkt im Schnee so früh wie noch nie !

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Servus Samsonite!

Und? Seit 2 Jahren versinken viele Teile der Alpenregionen regelrecht in  Schneemassen. Das teils mit regelrecht zuschüttenden Rekorden.
Die wortwörtlich irrwitzigen Wärme -und Überstrahlungsfakten, welche für sehr traurige und fast schon unglaubliche Abtauprozesse bei Schnee, Eis und auch weiter bei Gletschereis sorgten sind aber auch bekannt. Somit ... was willst Du uns also damit sagen?

Grüße aus den Alpen

Frosty Sam

(30.09.2019, 06:27)alpinist schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.@Frosty: Die Ö-Wahl ist geschlagen. Dank meiner Stimme Wink  haben die Grünen am "Sunday for future" 14% erreicht.

Annmerkung zum Thema: 
nach Überfliegen des Threads fehlt mir ein Aspekt, der wesentlichen Einfluss auf das Weltklima hat: die möglichen Veränderungen der thermohalinen Zirkulation. 
Mehr möchte ich jetzt dazu aus Zeitgründen nicht sagen.

Thx Alpinist - werd diesen Punkt der "thermohalinen Zirkulation" in meiner Aufzählung gerne mit aufnehmen!
(komm aber erst am Wochenende dazu, beim Beitrag weiterzumachen)

Prinzipiell ist's gut, daß die Grünen wieder dabei sind - falls sie aber wirklich jetzt sogar die Koalitionsregierung
mit bilden sollten, dann bleibt nur zu hoffen, daß sie auch beim KLIMATHEMA in erster Linie bleiben - denn als
Innenminister möcht ich auch nicht grad einen Grünen haben im Lande! Cool
 
In den Jahren 2015-2016 hörte man in Sachen Klima nämlich so gut wie überhaupt nichts von ihnen - da hatten
sie ganz andere Prioritäten. Erst jetzt wo sie wieder um ihre Existenz (sprich Einzug ins Parlament) kämpfen, und
der Klimahype durch Greta erst entfacht wurde, sind sie wieder auf den Klimazug aufgesprungen. Ich hab mich
diesmal noch dazu entschlossen, gar nicht zur Wahl zu gehen - frei nach dem Motto: "Auch keine Antwort ist
eine Antwort!"


lg
(29.09.2019, 19:08)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Ziel aber kann es nicht sein, mit dem CO2 so weit runterzukommen wie überhaupt nur möglich. Denn wir
brauchen den Treibhauseffekt für ein Leben auf unserem Planeten. Hätten wir nämlich gar keine Atmosphäre
z.B, dann hätten wir ähnliche Bedingungen wie am Mond, wo es sich am Tage auf bis zu 100 Grad aufheizt -
während in der Nacht aber, es bis auf auf -160 Grad abkühlt.

Grüß Dich Frosty Sam!

Hier möchte ich gern hinzufügen, dass unser Klima auf der Erde nicht nur von CO2 bestimmt wird, wie es hier und auch an anderen Stellen immer anklingt. Tatsächlich ist H2O, also Wasser, im gasförmigen Zustand und als kleine Tropfen in Wolken der dominante Treibhausbringer. Nur mit H2O schaffen wir das sehr milde und für Planeten sehr gleichmäßige Klima. Die anderen Treibhausgase sorgen dafür, dass unsere Energiebilanz auf der Erde nicht negativ wird, da H2O allein keine ausgeglichene Energiebilanz bewirken kann, da nur ein bestimmtes Spektrum an Wärmestrahlung von der Erde Richtung Weltraum durch H2O abgeschirmt werden kann und zurück zur Erde gestrahlt werden kann. CO2, Methan und andere Treibhausgase schließen diese wichtige Lücke und sind daher außerordentlich wichtig für das stabile Erdklima. Zu wenig von CO2 und den anderen relevanten Treibhausgasen bewirkt eine negative Energiebilanz auf der Erde und würde auf Dauer in eine Eiszeit führen, solange bis durch eine deutlich erhöhte Energiezufuhr durch die Sonne dies geändert werden müsste oder durch Vulkanausbrüche Treibhausgase in großen Mengen freigesetzt werden würden. Umgekehrt bedeutet es aber auch, dass zu viel von den Treibhausgasen eine positive Energiebilanz erzeugt und die überschüssige Energie zunächst im Boden über organische Ablagen und in der wenig Energie speichernden Atmosphäre, schlussendlich aber auch in den Ozeanen gespeichert würde. Das alles hatten wir schon unzählig oft auf der Erde und das gehört ganz sicher auch zum steten Klimawandel.

Neu aber ist, dass wir Menschen uns in diesen Rhythmus eingemischt haben, indem wir die im Boden gespeicherte Energie aus Millionen von Jahren in Form fossiler Rohstoffe aus dem Boden heraus holen und die Energie für unsere Zivilisationen nutzen, um Motoren anzutreiben oder Wärme und Licht zu erzeugen, auch für die entwickelte Medizin oder für Bekleidung und unendlich vielen anderen Gebrauchs- und Verbrauchsgegenständen. Ein Segen für die Menschheit, ein Fluch für die Energiebilanz der Erde. Denn haben wir erst einmal die bisher gut abgeschirmten und sicher konservierten fossilen Energiespeicher an die Oberfläche gebracht, verliert der Boden als effektivster Langzeit-Speicher von Energie seine dominante Bedeutung, denn die Einlagerung fossiler Energiespeicher benötigte viel, viel Zeit. Wir sind zu schnell mit dem Verbrauch und die Erde kann dies unmöglich kompensieren, weil einfach die Zeit fehlt oder anders ausgedrückt, weil wir in zu kurzer Zeit zu viel aus dem fossilen Langzeitspeicher verbrauchen. Und so wird die natürliche Balance im Wechselspiel des Energie-Inputs und -Outputs ins Ungleichgewicht gebracht. Derart, dass wir durch die Nutzung und den Verbrauch der fossilen Rohstoffe den natürlichen Energiehaushalt stark überzeichnen, was kurzfristig zu einer deutlichen Erhöhung von Treibhausgasen in der Atmosphäre führt, was die Abstrahlung in den Weltraum reduziert und in Summe dann zu einer positiven Energiebilanz führt, also einem Überschuss an Energie, was wir zuerst in der erdnahen Atmosphäre in den Temperaturen feststellen müssen und können, dann in der Erwärmung der Ozeane, was wir auch messen können. Problematisch ist es mit dem wichtigsten und bedeutendsten Langzeitspeicher von Energie: dem Boden, was bedeutet, dass sich aus Pflanzen und Lebewesen im Laufe von Jahrhunderten und Jahrtausenden der Kohlenstoff als effektivster Energiespeicher im Boden ablagert und dort konserviert bleibt, bis das Gemenge irgendwann durch den Druck der sich allmählich darüber lagernden Erdschichten zusammengepresst wird und Bakterien aus dem Gemenge Kohle, Erdöl und Erdgas werden lassen. Dieser Kreislauf benötigt sehr viel Zeit. Bei zunehmender Menge an CO2 in der Atmosphäre und ansteigenden Temperaturen verbessern sich die Bedingungen für das Wachstum der Pflanzen. Das geschieht auch schon, wir sprechen von einer Begrünung der Erde. Das verbraucht dann auch entsprechend mehr CO2 aus der Luft. Klingt gut, ist es doch die natürliche Reaktion auf mehr CO2 und mehr Energie in der Atmosphäre. Allerdings haben wir Menschen die Möglichkeiten der natürlichen Reaktion durch Pflanzen bereits so stark eingeschränkt (durch unsere Landwirtschaft, Versiegelung, Naturzerstörung), dass die Kompensation durch die Natur nicht im gleichen Tempo folgen kann, im Gegenteil, wir reduzieren die natürliche Gegenwehr dramatisch weiter, indem wir völlig maßlosen Landverbrauch praktizieren. So kann der Boden als Langzeitspeicher immer weniger durch entsprechende Pflanzen genutzt werden und es sinkt stetig die Menge an neu eingelagerter Energie in Form neuer fossiler Rohstoffe.

Um es nochmals zu betonen: Unser wichtigstes Treibhausgas ist H2O, es ist konstant vorhanden und in großer Menge. Alle anderen Treibhausgase gemeinsam sorgen aber erst dafür, dass wir nicht auf einem Eisplaneten leben! CO2 ist wichtig für das Leben und auch für unsere Energiebilanz - in beide Richtungen! Wir müssen lernen, unsere Lebensweise mit unserem Energie- und Landhunger an die natürlichen Bedingungen unserer Erde anzupassen. Das sollte rasch geschehen, denn je mehr wir weiterhin Land verbrauchen, umso unmöglicher wird eine natürliche Kompensation der überschüssigen Energie durch Einlagerung im Boden für Jahrtausende, Jahrmillionen. Zudem werden wir den Verbrauch der fossilen Rohstoffe auf das Maß reduzieren müssen, wie dieser Rohstoff wieder in gleicher Zeit im Boden aufgebaut werden kann. Wenn nicht, dann wird es halt sehr warm in den Ozeanen und der Atmosphäre, denn irgendwo hin muss die Energie ja schließlich.

Meinen Gruß!
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