(01.10.2018, 09:48)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Thx Leon - für die schlüssige Erklärung!
Ehrlich gesagt hat's mich bei uns auch sehr verwundert - wie trotz des wenige gefallenen NS's sich der Rasen blitzschnell
wieder erholt hat und jetzt wieder sooooo anschiebt, daß ich einmal wöchentlich mähen muß!
Jetzt stellt sich für mich die Frage - wie schaut's für die Landwirte aus?
Die machen ja in der Regel im Jahr 3 mal Grünschnitt!
- Der erste funzte noch einigermaßen normal
- Der zweite war schon stark beeinträchtigt und fiel extrem mager aus
- Der dritte ist dann total ausgefallen
Können die jetzt - nachdem das Gras nochmal so angeschoben hat - einen 4. Grünschnitt (was eigentlich dann erst ihr dritter wär)
nachschieben? Das wär für die nämlich extrem wichtig, da ihnen sonst das Viehfutter schon vor Weihnachten ausgehen würde und
sie gezwungen wären, teures Heu aus dem Ausland zu importieren (das allerdings zu extremen Preisen, da auch dort (Mitteleuropa)
großteils der Grünschnitt sehr mager ausgefallen ist).
lg
Gruß in die Runde!
Das Problem bei einer Grünmaht zu dieser Jahreszeit ist, dass das Heu nicht mehr trocken wird, da es morgens mit Tau durchnässt wird. Da bräuchte es schon einen Goldenen Oktober mit sehr viel Sonne und trockener Luft.
Hier bei uns sieht es wohl viel trauriger aus. Es hat zwar in den letzten 10 Tagen etwa 12 Liter geregnet, aber das ist gerade mal ausreichend für die obere Erdschicht.
Die DWD-Station Lüchow hat für den Zeitraum 82 Liter Niederschlag gemeldet. Ich selbst habe in Jameln nur 67 Liter gemessen. Dazu die Grafik von WetterOnline für die Station Lüchow:
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Quelle (verändert nach): Link ist nur fuer registrierte User sichtbar.
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Manchen Regenguss, der Lüchow traf, konnten wir zwar sehen, aber es kam bei uns unten nichts an. Das ist umgekehrt aber auch schon oft vorgekommen. Wahrscheinlich gleicht sich das im Laufe der Zeit aus.
67 Liter seit Mitte April, das ist einfach viel zu wenig, um es nochmals ergrünen zu lassen. Der Rasen ist nach wie vor braun und nur einzelne Grasbüschel zeigen sich grün. War dieses Jahr aber auch wie verhext, denn jeder größere Regen hat einen Bogen um uns gemacht. Überall im weiteren Umfeld hat es deutlich mehr geregnet, hier aber sind die Bäche und Gräben weiterhin trocken. Die Lage von Jameln und die Stationen Drumherum:
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Wer das nicht glauben mag, hier die Daten der diversen Stationen um das Wendland herum im Uhrzeigersinn beginnend in Boitzenburg im Norden (man achte auch auf die Skalenbeschriftung rechts):
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Quelle wie oben
Kommentar wohl überflüssig.
Nach dem letzten Regen mit immerhin 10 Litern an zwei Tagen gab es durch die Straßenkanalisation kurzzeitig kleine Rinnsale in den Bächen, die aber rasch wieder versickerten. Das habe ich so bei uns noch nie erlebt. Allerdings erzählten mir die Altvorderen, dass es nicht das erste mal so trocken bei uns ist. Schon vor den Kanalisierungen und den vielen Dränagen gab es schlimme Dürren bei uns. In alten Chroniken findet man entsprechende Beschreibungen bis zurück ins 11. Jahrhundert. Damals waren die Brunnen trocken gefallen und damit gab es in vielen Regionen kein Trinkwasser mehr. Die Brauereien mussten den Betrieb einstellen und das war früher ein riesiges Problem, da Bier das sauberste Trinkwasser darstellte und gleichzeitig eine wichtige Naturell-Bezahlung war für die Arbeiter. So etwas können wir uns ja gar nicht mehr vorstellen, da wir dank des Fortschritts Wasser, Wärme und Nahrung problemlos auch bei einer Dürre bekommen können. Dennoch mache ich mir Sorgen, wenn ich sehe, wie wenig wir aus unseren Fehlern lernen und immer so weiter machen, als würde es uns nichts angehen, was um uns herum mit der Natur geschieht. Aber das ist ein weites Feld.
Meinen Gruß!