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Normale Version: vollherbstlicher Oktoberbeginn - und danach?
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Haha. Ich wollte eigentlich nur sagen das man dies nicht pauschalisieren kann, vor allem jetzt nicht mehr. Auf einzelne Fälle mag das zutreffen, aber z.B. in Lagen wie dem Rheintal ist die Ansammlung der Kaltluft in der Nacht echt ein Problem. Bis sich da mal die Wärme durchsetzt und es zur Durchmischung kommt kann es dauern. Aber ist halt regional total unterschiedlich. Deswegen wie Robbi schon gerade schrieb. Zwischen 0 und 12K ist alles möglich, würde sogar noch weiter gehen und sagen zwischen -4 und 12K ist alles möglich Big Grin

Frosty Sam

#Robbi und UserUnbekannt

Hallo ihr 2 Wetter-Professoren!

Mein Hinweis unter der Animation bezog sich eben auf diese!
Da darin am Ende (26.Oktober) für Deutschland und Österreich 0 bis 4  Grad auf 850hpa
angezeigt werden, hab ich für "Nichtmeteorologieakademiker" Big Grin eben dazugeschrieben,
daß man ca. 10-12 Grad dazurechnen könne.

Wenn ihr mir jetzt damit kommt, daß es ja auch Inversionswetterlagen u.ä. gibt, wo es
unten sogar kälter sein kann als oben, dann wird dies wohl nicht auf diese Animation zutreffen.
Denn würde man z.B 4 Grad sogar noch abziehen von den 0 bis 4 Grad die am 26. laut dieser
Animation gezeigt werden, dann wären wir im Dauerfrostbereicht (tatsächlich aber werden wir
Tagesmax um 15 Grad in etwa erhalten). Daß es (noch) nicht zu Dauerfrost kommen wird -
ende Oktober - darüber sollte wohl sogar mit euch Einigkeit erzielt werden können - und das
ohne Widerrede!  Smiley7

lg
Hi,

Dauerfrost haben wir schon - im Eisfach, aber auch nur da. Big Grin Da können wir uns ja hinein begeben, wenn mein angedachtes Szenario, das ich hier beschreiben möchte, eintreffen sollte. Ich sage aber gleich vorweg, die Wahrscheinlichkeit liegt heute bei nur 10%. Dennoch möchte ich auf diesen "Fall" eingehen:

Seit ein paar Tagen beobachte ich die Verhältnisse im Atlantik und dazu die Windverhältnisse über Westafrika in Höhe der Sahara. Hintergrund ist, dass die Bedingungen für die Entwicklung von Tropischen Depressionen in einem eingegrenzten Bereich des Atlantiks derzeit besonders günstig erscheinen, wenn sich durch die atmosphärischen Luftbewegungen Saharastaub in Verbindung mit sehr warmen Luftmassen auf diese Region zu bewegen sollten. Und das scheint sich nun anzubahnen. Jedenfalls finden sich entsprechende Berechnungen nun schon mehrfach in den Modellen. Recht zuverlässig hat sich dabei bisher für solche Entwicklungen GEM heraus kristallisiert. Zwar sind die nachfolgenden Berechnungen meist nur mäßig gut, aber bis zum Tag 5 im Forecast doch ansprechend gut. Daher habe ich zur Demonstration nun auch dieses Modell ausgewählt. Zuvor aber erst noch die Eingrenzung der Region im Atlantik, die derzeit gute bis sehr gute Voraussetzungen bietet für die Entwicklung von Tropischen Depressionen (dies sind Druckvertiefungen über dem tropischen Atlantik, aus denen sich Tropenstürme entwickeln können). Dazu die Karte mit den derzeitigen Temperaturen an der Wasseroberfläche - wir nennen diese SST - und von mir hineingemalt der weiße Kreis, der das günstige Entstehungsgebiet markiert:

[attachment=10603]
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Wir finden in diesem Gebiet Temperaturen, die hoch genug sind, um Tiefdruckentwicklungen zu fördern, da sie genug Energie vorhalten für den Aufbau von Tropischen Depressionen. Das weiße X markiert den Ort, der am allerbesten wäre für eine rasche Entwicklung einer solchen Depression.

Und nun kommen die Modellberechnungen ins Spiel, denn ohne die entsprechende atmosphärische Anströmung passiert da gar nix. Aber wenn die passt - und zudem genug Saharastaub als Kondensationskeime mitbringt - dann sollte das in diesem Gebiet auch tatsächlich zu einer Tropischen Depression (TD) kommen, aus dem sich dann rasch ein Tropensturm (TS) entwickeln könnte. Diese Bedingungen scheinen nun am 23. Oktober, also in 4 Tagen, ziemlich perfekt zu passen. GEM hat daher auch folgerichtig genau in diesem Gebiet Tiefdruck simuliert. Hier die Simulation auf 500 hpa dazu:

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Mit Richtungspfeilen habe ich eingezeichnet die warme Luft mit dem Saharastaub in rot und die kältere Luft in blau, die weiter nördlich innerhalb der Frontalzone auf das Gebiet zuströmt. Im schwarzen Rechteck ist die Region, die für die Entwicklung von Tropischen Depressionen ideal erscheint. Darin finden wir schon Tiefdruck simuliert.

Aufgrund der Druckverhältnisse mit der von Nord vorstoßenden Kaltluft und dem vorhandenen Hochdruck östlich des markierten Rechtecks, wird sich der schwache Tiefdruckkern nur langsam bewegen und zwar in östliche Richtung und dann nach NO auf die Azoren zu. Da diese Zugbahn über günstig temperiertem Atlantikwasser führt, wird sich die Depression (TD) schon bald zu einem Tropensturm (TS) entwickeln können. Die Zugbahn - wenn ich es richtig forecaste - führt den dann Tropensturm genau dorthin, wo auch die höchsten positiven SST-Anomalien im mittleren Atlantik zu finden sind, wie man hier sehen kann:

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Das ist für eine weitere Entwicklung nicht abträglich, so dass die Möglichkeit besteht, dass sich der Tropensturm sogar noch zum Hurricane entwickeln könnte. Zwar wird das Ozeanwasser am Fuße des Sturmsystems nach und nach kühler, aber dafür wird die Höhenluft dann noch kühler, so dass der Gradient zwischen den Temperaturen ganz oben und ganz unten eher zunimmt als abnimmt. Das selbe Spiel hatten wir schon kürzlich beim Hurricane Ophelia, was diesen Sturm sogar noch zum Major-Hurricane der Kategorie 3 werden ließ direkt vor den Azoren.

Sollte sich das dann wirklich so abspielen, dann würden wir erneut die Situation haben, dass dann durch diesen Tropensturm sehr viel Warmluft zu uns nach Mitteleuropa getrieben würde. Da das bis zum Monatsende geschehen könnte, hätten wir dann einen sehr warmen Oktober-Abschiedsgruß vor uns und so mancher wird dann das Eisfach besetzten wollen. Tongue

Tja, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre... Dennoch eine "Geschichte", die spannend werden könnte. Man sollte das unter Beobachtung halten, denn NOAA hat bis jetzt noch nix davon im Plan:

[attachment=10606]
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Lieben Gruß aus der Spekulatius-Backbude im Wendland!
(19.10.2017, 09:41)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.#Robbi und UserUnbekannt Hallo ihr 2 Wetter-Professoren! Mein Hinweis unter der Animation bezog sich eben auf diese! Da darin am Ende (26.Oktober) für Deutschland und Österreich 0 bis 4  Grad auf 850hpa anzeigt werden, hab ich für "Nichtmeteorologieakademiker" Big Grin eben dazugeschrieben, daß man ca. 10-12 Grad dazurechnen könne. Wenn ihr mir jetzt damit kommt, daß es ja auch Inversionswetterlagen u.ä. gibt, wo es unten sogar kälter sein kann als oben, dann wird dies wohl nicht auf diese Animation zutreffen.
Denn würde man z.B 4 Grad sogar noch abziehen von den 0 bis 4 Grad die am 26. laut dieser Animation gezeigt werden, dann wären wir im Dauerfrostbereicht (tatsächlich aber werden wir Tagesmax um 15 Grad in etwa erhalten).
Hi,
zumindest von deinem gezeigten GFS Kontrolllauf von gestern wird es anders berechnet. Um genau zu sein: Für den 26.10. werden in Deutschland verbreitet 2-4°C, im Südwesten 4-6°C, im äußersten Südwesten über 6°C in 850hpa um 12z = 14Uhr MESZ berechnet:

[attachment=10607]

In 2m werden zum selben Zeitpunkt 6-9°C in Ostdeutschland, 9-12°C in Westdeutschland und Bayern und 12 bis bestenfalls 14°C im äußersten Südwesten berechnet:

[attachment=10608]

Das sind bestenfalls 8k Differenz, schlechtestenfalls 4k. Hat auch seinen Grund: Niedertroposphärisch einfließende Kaltluft unter Hochdruckeinfluss:

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(19.10.2017, 09:41)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Daß es (noch) nicht zu Dauerfrost kommen wird - ende Oktober - darüber sollte wohl sogar mit euch Einigkeit erzielt werden können - und das ohne Widerrede!  :Smiley7 lg

Nicht ganz: In Lindenberg auf 104m gab es 1915 Tmax -2,2°C im letzten Oktoberdrittel. Und in Manschnow auf 16m gab es 1992 Tmax 0,3°C. Aber unter den derzeitigen Gegebenheiten solllte es schon unmöglich sein. Smile

LG
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