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Normale Version: vollherbstlicher Oktoberbeginn - und danach?
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(05.10.2017, 18:18)David27 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hier haben wir seit ca.14.30 Uhr einen Stromausfall, genauso wie in Dannenberg. Seitdem ist auch das mobile Netz nicht nutzbar. Jetzt geht es wieder, der Strom ist aber immer noch nicht da...

Ah, na das ist natürlich eine Erklärung, warum du dich auf einmal nicht mehr meldetest. Cool Undecided  Hoffentlich kommt der Strom bald wieder. Wenn nicht, hoff ich, dass du nette Nachbarn wie im Münsterland hast. Dort gab es beim Schneechaos 2005 viel Hilfsbereitschaft von denen, die einen Ofen im Haus hatten. Smile
Ach herje, nun 6 Todesopfer durch den heutigen Sturm in Deutschland. Schrecklich!

Berlin hat den Ausnahmezustand ausgerufen und in machen Gegenden geht nix mehr auf den Straßen, bei der Bahn eh nicht mehr...

Kein guter Oktober-Beginn, ich hatte es ja leider geahnt und auch begründet, dass dieser Herbst Zerstörungswut entwickeln könnte. Da kann man jetzt nur hoffen, dass es das war für diesen Herbst. Leider, leider sieht es nicht danach aus, die Rahmenbedingungen sprechen dagegen.

Für heute aber genug davon. Draußen heulen schon wieder die Sirenen. Es liegen immer noch Bäume auf den Nebenstraßen und die sind nicht gesichert. Habe es vorhin selbst gesehen, als ich mit meiner Nachbarin mit dem Auto unterwegs war, um bei Ihrer Schwester zu helfen, die dicken Äste aus der Einfahrt zu räumen. Slalom im Schritttempo um die Hindernisse herum fahren, war angesagt. Die örtliche Feuerwehr schafft das alles nicht gleichzeitig, zumal nun vermehrt Verkehrsunfälle dazu kommen, weil die Fahrzeuge in die umgeknickten Bäume oder dicken Äste fahren im dunklen...

Gute Nacht allen, ich habe mit meiner Tochter zusammen für heute genug Aufregung gehabt.
Hier war der Wind nicht so stark. Aber dafür hatte die Sonne rund 8 Stunden gescheint. Derzeit ziehen immer wieder Regenschauer durch. Morgen wird der Schock kommen, nicht mehr so warm wie heute.
(03.10.2017, 14:22)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Servus!

Wie immer ... je oller der auslösend stürmische Wettergast, desto doller der typische föhnige Vorlauf hier bei uns in Bayern Süd -> je näher die Alpen -> speziell aber auch Chiemgau und angrenzende Regionen. ;-) Hatten wir hier im alpinen Wetterguckerländle am Montag über viele Stunden schon einen tollen goldenen Herbsttag (teils über 20Grad),

wird Mittwoch und Donnerstag wohl sogar noch ein paar goldenen Punkte draufsetzen können. Allein bei den Werten könnten die Regionen um den Wendelstein mit Vorland / das Inntal über die Chiemseeregion rüber bis nach BGL /Salzburg die 22Grad -ja ich schließe regional die 24Grad nicht aus- abbekommen. Alles in allem können wir uns hier unten über (incl. Mittwoch+Donnerstag mit eingerechnet) die letzten 14Tage nicht wirklich beschweren!

Da gab es in vielen Jahren um diese Zeit schon deutlich unangenehmeres Wetter. Und somit kann die nachfolgende, mit diesen föhnigen Vorlauf dann deutliche Abkühlung gerne kommen. Und ich hoffe die hält auch was sie vorlaufend verspricht!

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Grüße

Servus!

Das Tagesszenario über Teilen von Südost unter ...

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Grüße
(05.10.2017, 18:57)Robbi schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(05.10.2017, 18:18)David27 schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hier haben wir seit ca.14.30 Uhr einen Stromausfall, genauso wie in Dannenberg. Seitdem ist auch das mobile Netz nicht nutzbar. Jetzt geht es wieder, der Strom ist aber immer noch nicht da...
Ah, na das ist natürlich eine Erklärung, warum du dich auf einmal nicht mehr meldetest. Cool Undecided  Hoffentlich kommt der Strom bald wieder. Wenn nicht, hoff ich, dass du nette Nachbarn wie im Münsterland hast. Dort gab es beim Schneechaos 2005 viel Hilfsbereitschaft von denen, die einen Ofen im Haus hatten. Smile
Der Strom kam um 19.47 Uhr wieder. Ich hätte aber mit mehreren Tagen ohne Strom keine Probleme gehabt. Ich habe vor kurzer Zeit eine Doku über die damaligen Zustände im Münsterland gesehen, alles andere als schön...
Und ich hatte gestern wieder Migräneanfall schon 3 Stück innerhalb 2 Wochen und der 2. Heftige. So wie seit ende September wars den ganzen Sommer nicht. Mein Freund macht sich schon Sorgen, dass ich mal flach lieg wenn er auf Besuch kommt. Im Sommer war ich viel gesünder. Sad
(04.10.2017, 17:09)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Man soll ja den Teufel nicht an die Wand malen, aber...

...in den Modellberechnungen finden sich Anzeichen für einen Dryslot und die Ausbildung eines kräftigen Sting Jets durch eine sogenannten Shapiro-Keyser-Entwicklung im Tiefdrucksystem des Schnellläufers...
...
Hoffen wir mal, dass meine Sorge unnötig sein wird. Aber dann hätten hier im Forum der eine oder die andere immerhin etwas dazu gelernt, nämlich z.B. was ein Sting Jet ist...

Moin,

die Sorge war berechtigt, wie wir heute im Nachhinein ja wissen. Eine sehr lesenswerte Zusammenfassung dieses recht seltenen Ereignisses wurde hier verfasst: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Zitat:War Sturmtief XAVIER wirklich unberechenbar?

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Vorab: Obwohl die Sturmlage sehr gut prognostiziert worden war, lassen sich Verletzte oder gar Tote nie völlig vermeiden. Erschwerend kam hier hinzu, dass …
  • die Region der Spitzenböen auf Großstädte wie Hamburg oder Berlin traf
  • das Ereignis am Nachmittag/Abend an einem Werktag stattfand, wenn viele Menschen unterwegs sind
  • die Bäume zu diesem Zeitpunkt großteils noch belaubt waren, was die Angriffsfläche für den Wind massiv erhöht und Entwurzelungen oder Stammbrüche wahrscheinlicher macht.
Ratschläge, wie zuhause zu bleiben oder baumfreie Strecken zu wählen, funktionieren nicht in jedem betroffenen Gebiet. Wer auf seinen Job absolut angewiesen ist, kann nicht einfach daheim bleiben oder hat nicht zwingend Rückendeckung vom Chef, wenn er sturmbedingt kein Risiko eingehen will. Manche Fahrten sind nicht zu verschieben. Auf der anderen Seite gibt es gerade in Großstädten wie Hamburg (245 000) und Berlin (438 000) eine hohe Anzahl an Straßenbäumen, erheblich mehr als etwa in Wien (100 000). Die Gefahr durch umstürzende Bäume ist also deutlich erhöht und man kann nicht so leicht in eine baumfreie Straße ausweichen und Staus gibt es bekanntlich auch noch. Ein Restrisiko bleibt.
Vom räumlichen und zeitlichen Ablauf her spielte sich der stärkste Orkan zwischen 12.00 und 20.00 von Niedersachsen und Hamburg bis Berlin und Brandenburg ab, und zwar jeweils in einem Zeitfenster von 1-2 Stunden, ganz im Gegensatz zu großräumigen Sturmtiefs mit stundenlangen Sturmböen. Das ist in meinen Augen der einzige Ansatzpunkt: Eine Live-Überwachung der Sturmsituation, die über Radio und Fernsehen weitergegeben wird, sodass man zeitnah weiß, wann und wo es demnächst brenzlig wird.

Diverse Lokalmodelle hatten das Sturmereignis im Vorfeld schon gut erfasst, auch im Hinblick auf die aufgetretenen Spitzenböen. Stellvertretend das ARPEGE-Lokalmodell, genestet in EZWMF. Der Modelllauf stammt vom Dienstag, 03. Oktober, also rund 48 Stunden vor dem Eintreffzeitpunkt. Zu sehen sind die Spitzenwindböen bis Donnerstag, 05. Oktober 23.00 MESZ. Wenngleich man die simulierten Böen nicht eins zu eins interpretieren darf, stimmt der Bereich mit den tatsächlichen Spitzenböen sehr gut überein, vgl. die gemeldeten Böen zwischen 14 und 20.00 MESZ (Tagesstatistik wird noch nachgereicht):

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Das Besondere an Sturmtief XAVIER
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(abgerufen am 05. Oktober, 23.05 MESZ)
Tief Luft holen, schnell durchlesen und dann zurück zum Start.

Das Tiefdruckgebiet Xavier ist eine meteorologische Besonderheit, ein sogenannter „Schnellläufer“.
Diese Phänomene sind schwer vorherzusagen und können spontan heftige Windböen und Regenfälle auslösen.
Der Verlauf solcher Schnellläufer ist schwierig vorherzusagen, die Sturmfelder können kleinräumig und spontan auftreten. Daher ist es durchaus möglich, dass das Wetter in einem Moment noch angenehm und ruhig erscheint, einen Augenblick später aber Sturmböen und heftige Regenfälle einsetzen.

Das war nicht die Besonderheit von XAVIER. Der Verlauf war, wie oben dargelegt, schon mehrere Tage im Voraus gut erfasst worden, ebenso der potentielle Gefahrenbereich im Hinblick auf Sturm. Schnellläufer werden seit einigen Jahren sogar recht gut prognostiziert, wenngleich sie seit den 90er Jahren immer seltener auftreten. Die letzten markanten Sturmtiefs wie Kyrill (2007), Emma (2008), Xynthia (2010), Joachim (2011) oder Christian (2013) waren allesamt vergleichsweise großräumig und betrafen weite Flächen.
Wenn man Vergleiche suchen sollte, dann weniger mit Lothar (siehe Artikel), sondern mit Xynthia und Christian. Denn die Besonderheit von XAVIER war die Entwicklung eines Sting Jets.
Erklärung: Ein Sting Jet ist ein Wetterphänomen, bei dem extrem trockene Luft stratosphärischen Ursprungs an der Rückseite eines Sturmtiefs absinkt und sich dabei mit Wolkenluft und/oder Niederschlagsgebieten vermischt. Die Feuchtigkeit verdunstet dabei und der Umgebung wird Wärme entzogen (Verdunstungskälte). Die kalte Luft sinkt ab und beschleunigt den Wind. Die treibende Kraft für den Sting Jet ist also sehr trockene Luft aus höheren Atmosphärenschichten.
Die BBC hat übrigens schon einmal erklärt, Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login..
Zu finden ist er an der Rückseite der Kaltfront in der Nähe zum Tiefdruckkern.

Die zweite Besonderheit hierbei ist die Art des Tiefdruckgebiets:
Es handelt sich um eine sogenannte Shapiro-Keyser-Zyklone, benannt nach ihren Entdeckern. Wie man anhand der Skizze sieht, kennzeichnet diese Tiefdruckgebiete das Fehlen einer Okklusion und häufig Lücken zwischen Warm- und Kaltfront. Tiefer ins Fachliche gehend sind außerdem eine Überlagerung zweier Jetstreams (der Jet wird auch im Artikel der Süddeutschen erwähnt), eine sogenannte double jet configuration. Dabei befindet sich das Tief im entwicklungsgünstigen linken Jetausgang und gleichzeitig im rechten Jeteingang eines weiteren Jets. Shapiro-Keyser-Zyklonen entstehen oft aus ehemaligen tropischen Wirbelstürmen, die viel Warmluft vor sich herschieben. Der wetteraktivere Teil ist auch meist die Warmfront und weniger die Kaltfront.
In der Bodenanalyse des Deutschen Wetterdiensts für Donnerstag, 05.10., 14.00 MESZ, wurde das Tief entsprechend dem Lehrbuch als Shapiro-Keyser-Zyklone identifiziert:
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Es lassen sich aber auch weitere Indizien finden, dass wir es hier mit einem klassischen Sting Jet Szenario zu tun haben.
Orkan XYNTHIA, 28. Februar 2010

Orkan Xynthia wies in den Vorhersagekarten des 12km-WRF (genestet in GFS) markantes isentropes Absinken in 850 hPa (ca. 1500m Höhe) auf. Das heißt übersetzt, jenes starke Herabströmen der trockenen Luft, das die Verdunstungskälte hervorruft. Dies geschah im rot gekennzeichneten Bereich über Ostfrankreich, Benelux und Südwestdeutschland. Bei tiefer, aber relativ dünner Bewölkung kam es zu orkanartigen Sturmböen.
Vergleich mit XAVIER:
Hierzu der 12z-Lauf des WRF-12km-Modells, Termin gültig für 17.00 MESZ mit dem gleichen Parameter wie oben.

Aus Gründen der Vergleichbarkeit zudem das identische Infrarot-Satellitenbildprodukt wie schon 7 Jahre zuvor bei XYNTHIA:

Ich lasse die Bilder sprechen … sowohl das kräftige Absinken ist gegeben als auch die auffällige Absenkung der Wolkenobergrenzen (je heller, desto hochreichender) in jenem Bereich, wo die Warmfront in das trockene Absinken gerät.
Wem das nicht genügt, der möge sich die Radarbilder anschauen, hier exemplarisch um 14.00 MESZ (links) und 17.00 MESZ (rechts). Rot gekennzeichnet der Bereich der Spitzenböen über 90-100km/h.
Quelle: Radar DWD, aufbereitet durch Kachelmann
Die Radarbilder zeigen sowohl die eingeringelte Warmfront mit den intensiven Niederschlägen, den genretypischen Höhenkaltluftbereich mit den Schauern über Nordwestdeutschland, die aber eben NICHT in Zusammenhang mit den Spitzenböen stehen, und die bänderförmigen Strukturen an der Kaltfront, die ebenfalls nicht zeitgleich mit den Windspitzen vorhanden waren. Nein, die Spitzenwinde traten dort auf, wo geringe bis keine Radarechos zu sehen sind, und zwar nicht zufällig unmittelbar am Südrand der Warmfront, also eben dort, wo der Wolkenschirm in das trockene Absinken gerät und verdunstet.
Nicht unerwähnt bleiben soll auch der markante Druckanstieg rückseitig mit lokal 120er bis 140er Drucktendenzen (d.h. 14 hPa Druckanstieg innerhalb von 3 Stunden). Bei Orkan LOTHAR war es in etwas das Doppelte! Die Temperatur hat sich beim Durchzug des Kerns von XAVIER hingegen kaum signifikant geändert bzw. ist mit den stärksten Böen sogar kurzzeitig angestiegen (vertikale Durchmischung).
Im linken Radarbild markiert das lila Symbol den Standort des Wetterballonaufstiegs von Bergen:

Bergen geriet zu diesem Zeitpunkt gerade in den „Genuss“ der Stratosphärenluft, mit extrem niedrigen Taupunkten mit knapp -60°C in 6000m Höhe.
Abschließend noch ein Satellitenbild, welches den Einfluss des Sting Jets am Besten zeigt:
Das RGB-Satellitenbild gibt einen Überblick über die beteiligten Luftmassen. Pink zeigt kalte Stratosphärenluft, Grüntöne dagegen wärmere Luft.
RGB-Luftmassenbild vom 05. Oktober 2017, 17.00 MESZ:

Man sieht sehr schön, wie der Wolkenkopf der herumgeführten Warmfront über Ostdeutschland zunehmend verwaschen wird und deutlich an Mächtigkeit verliert. Der Verdunstungsprozess stimmt räumlich und zeitlich mit dem Auftreten der Spitzenböen in diesem Bereich überein.
Um auf den Artikel der Süddeutschen Zeitung zurückzukommen: Das Wesen des Schnellläufers – no na – ist das rasche Durchziehen, weshalb es glücklicherweise nicht über einen längeren Zeitraum zu Orkanböen gekommen ist. Die eigentliche Ursache für die extremen Spitzen muss man aber in der Art des Schnellläufers suchen, als Shapiro-Keyser-Zyklone mit einem voll entwickelten Sting Jet.

Für die Bilder, die eingebaut sind in den Text bitte den Quellen-Link oben benutzen.

Das hätte ich jedenfalls nicht besser erklären und auswerten können. Thumbsup

Gruß in die Runde!
Hier in Hannover wurde gestern 119 km/h, Windböe gemessen.
Das ist für meine Region schon der Hammer.
Feuerwehren waren im Dauereinsatz.
Ich hoffe doch, das das nicht zur Gewohnheit wird in diesem Herbst.
Diesen Sturm braucht keiner.
Gewitter am 3.08.2017 und 18.08.2017 hatten das in Teilen Nord Baden-Württemberg auch schon fertig gebracht, wenn das so weiter geht ist irgendwann ganz Deutschland baumlos 33 .
Jetzt steht erstmal Landregen an. Cool

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Quelle Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Höher aufgelöst mit dem ICON-Modell vom DWD sieht das dann so aus:

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