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Normale Version: Ein September mit der Lizenz zum Zerstören?
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Hi Mike97,

das wird dann wohl einer der frühesten Orkane in einem September werden (seit man aufzeichnet). Ausgelöst durch einen erstklassigen Schnellläufer, wie ich es ja schon in der Diskussion mit Robbi weiter oben im Thread angesprochen hatte. Stärke und Lage ist noch nicht ganz eingetütet (das ist bei Schnellläufern immer schwierig), aber es wird jedenfalls mindestens für die Küstenregionen sehr ruppig. Eine Sturmflut würde ich Stand heute noch nicht ausschließen.

Und kaum ist das Orkantief dann durchgezogen, setzt auch die relative Ruhe ein, die dann auch sofort genutzt werden könnte durch das sich parallel im Mittelmeerraum entwickelnde Tiefdruckgebiet. Es wird wohl kein echtes Vb-Tief werden, aber die Auswirkungen werden Vb-artige Zugrichtungen annehmen können. Das Tief wird nämlich über etwa Tschechien/Südpolen Zyklonese auslösen, also Tiefdruckentwicklung. Das erfolgt - wie bei Vb-Entwicklungen auch - durch den Transport von feuchtwarmer Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden/Nordosten. Und dieses Tief über Tschechien/Südpolen wandert dann in typischer Vb-Zugbahn zur Ostsee. Durch die relative Ruhe nach dem Orkantief und durch den sich über Westeuropa aufbauenden Hochdruck kann sich dann das Ostseetief da oben - also im NO von Deutschland - einnisten und es kommt zum Aufgleiten der warmfeuchten Luft auf die ziemlich kalte Luft aus Nord bis Nordost. Das gibt dann wieder Dauerregen. Ob das Ostseetief dann als Höhentief über uns oder Polen verweilt, ist noch sehr unscharf. Auch ob das dann für Unwetter reicht, ist noch nicht abzusehen. Wäre aber für die Zeit zwischen 17. und 19. September im (Vor-) Programm.

Wir kommen also bezüglich VOLLWETTER noch nicht zur Ruhe. Cool

Ach so, in den Alpen hat es ganz still und heimlich inzwischen schon Schnee bis etwa 1.100 Meter herunter gegeben - in der Schweiz. Im Kanton Uri z.B. in Andermatt im Tal zum Gotthardpass auf 1.400 Meter sah es schon richtig winterlich aus. Das ist allerdings dann doch schon sehr zeitig. Schmilzt aber natürlich ruckzuck wieder weg, ist nur zum Anfüttern. Big Grin

Gruß in die Runde!
Hi,

nachdem heute die Modelle sich vom Vb weitgehend verabschiedet hatten, wird bei GEM im aktuellen Lauf nun eine erstklassiges Vb-Entwicklung simuliert. Der Jetstream an der richtigen Stelle mit nahezu perfekter Ausrichtung aus Frankreich kommend in das Mittelmeer, an der Genuabucht vorbei bis zur Adria, dort mit scharfem Knick nach N bis NO:

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...und schon haben wir das perfekte Genuatief mit sofortiger Zyklonese über Tschechien/Südpolen:

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Was dann käme, wäre wohl im Forum inzwischen allen klar: Dauerregen mit hoher Niederschlagsrate. Und das dann wieder dort, wo wir es schon kennen: von Bayern bis BW über Sachsen/Thüringen bis nach Brandenburg/Meckpom und Niedersachsen mit Sachsen-Anhalt...

Wenn die anderen Modelle sich anschließen in den neuen Läufen, dann werden wir es wohl auf die Wettermenue-Karte für nächste Woche aufnehmen müssen. Noch ist Zeit, noch kann alles auch anders kommen...

Gruß in die Runde!
Als aktuellen Hinweis und für die spätere Recherche:

Zum jahreszeitlich sehr frühen Orkantief hat Robbi einen detaillierten Extrathread eröffnet: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Gruß in die Runde!
Geil,
ICON vom DWD jetzt bei Wetterzentrale bis +180h: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. Smile 

Also: Erstmal geht's noch mit Kaltlufttropfen weiter:

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Aber in der 2. Wochenhälfte positionieren sich die Tiefs knapp östlich und westlich von uns genau passend, dass wir zumindest ein Zwischenhoch bekommen: Smile

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Danach rechnen EZ, GFS und GEM mit dem Aufbau eines kräftigen Briten-Nordsee-Skandihochs. Knappe Sache mit dem Kaltlufttropfen südöstlich von uns.

LG
Hallo Robbi,

ist ja toll mit der Wetterzentrale! Danke für die Übersicht. Zum letzten Drittel des Monats scheint sich ja eine nachhaltige Hochdrucklage einzustellen. Das wäre doch mal ein sonniger Abschluss für den Monat! Hätte ich nichts gegen, im Gegenteil!

Aber - es muss ja immer ein "Aber" von mir kommen, sonst wäre ich ja nicht die Wetterscheuche Big Grin  - das könnte sich auch noch anders entwickeln, als es die Modelle im Moment berechnen. Natürlich kann ich meine Bedenken auch begründen:

es ist eigentlich nur die Erweiterung oder Fortführung zu dem, was ich bereits im Eingangsbeitrag schrieb: der Gradient zwischen Arktis und Subtropen ist hoch - ja sogar jetzt noch höher geworden. Und das befeuert den Tiefdruck über dem Atlantik. Wir hatten nun schon drei Sturmtiefs nacheinander, die ungewöhnlich weit südlich schipperten. Der Gradient wird sogar noch weiter zunehmen, denn der Polarwirbel hat sich schon früh organisiert und hält die Kälte gut zusammen, während es in den Subtropen weitere Erwärmung gibt - auch durch La Nina. In Sibirien ist schon Schnee gefallen, dort wächst schon ein neues Kältepotential, alles sehr früh. Klar will ein Ausgleich stattfinden, auch klar, wenn es über den Atlantik gerade nicht geht, dann drückt die Wärme an anderen Stellen in den Norden. So geschehen gerade wieder über Grönland mit dem Ergebnis, dass es dort schon wieder massig geschneit hat, so viel, wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn. Über 9 Gt Neuschnee wurde in den letzten beiden Tagen dort abgelegt und es wird in den nächsten Tagen weitere massive Massezuwächse geben. Beweisfoto Cool :

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Das aber ist die beste Voraussetzung für eine sich weiter steigernde Tiefdrucktätigkeit über Neufundland in den nächsten 1-2 Wochen. Denn der viele Neuschnee produziert über Grönland Hochdruck (Erklärung siehe im Thread "Frosted Hurricane": Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. ) und das bedeutet, es kühlt dort sehr stark ab. Diese Kälte wird dann nicht lange dort liegen bleiben können und wird mächtige Tiefdruckentwicklungen auslösen. Und die kommen dann mit einem mäandernden Jetsream weit in den Süden voran. Und da das Mittelmeer im westlichen Bereich bereits abgekühlt ist durch die Aktivitäten der letzten Tage, ist von dort nicht mehr mit viel Widerstand zu rechnen.

Und dann aktuell: der Hurricane Jose wird sich entlang der US-Ostküste nach Norden und Nordosten drücken und wird dann in die Frontalzone aufgenommen. Das bildet dann ein gewaltiges Tiefdrucksystem und dieses wiederum soll dann ja unsere Hochdrucklage manifestieren. So weit so schlüssig. Doch aufgemerkt, nur eine etwas andere Zugbahn des dann EX-Hurricans und das Hoch entsteht nicht mehr. Und ich fürchte, das wird dann auch so kommen. Denn parallel entwickeln sich weiter südlich im Atlantik neue tropische Depressionen auf einer dann nördlicheren Zugbahn und haben Ambitionen Tropenstürme zu werden. Die kleinen Fieslinge halten dann aber das Azorenhoch ein Stückchen weiter westlich und schwupps, schon kann der Tiefdruck vom Atlantik nach Mitteleuropa durchwirken. Dann war es das mit dem nachhaltigen Hochdruck und wir haben wieder Sturmereignisse...

Doch ich muss ja bitte nicht recht behalten. Ein schöner sonniger Endseptember und ein goldener Oktoberbeginn wären ein schönes Geschenk und ich würde es genießen. Mein "Aber" bin ich immerhin losgeworden. Wink

Gruß in die Runde!
Servus!

Oh ... aber erstmal schieben wir beeinflussenden Trog resp. Höhetiefs nach Ost. Somit gelangen wir eigentlich unausweichlich in eine Nordanströmung. Da es sich um sehr feuchte-kühle Luft handelt wird Selbige an die Nordseite der Alpen gepresst und wohl auch typisch jeder Tropfen "ausgepresst". Es wird dort zu Niederschlägen kommen und je länger die anhalten können, desto tiefer wird die Schneefallgrenze sinken. Klart es auf ist dort Frost (Bodenfrost gab es schon) das nächste unausweichliche Thema. Big Grin Cool Man beachte dabei zudem die eh schon vorherrschend gut gekühlte Situation. Ich bin mal gespannt!
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Grüße
Hi Wettergucker,

ja das stimmt so. Allerdings führt das Höhentief im Osten dann auch warme Luft aus Osteuropa und dem Mittelmeer entgegen dem Uhrzeigersinn nach Norden und nach Skandinavien. Von dort, fast schon pervers paradox zu bezeichnen, bekommen wir dann wärmere Luft (in der Höhe) zu uns gefächert. Zumindest der Norden wird davon wohl profitieren können. Ich glaube der Harz bleibt daher noch ohne Schnee. Mittelgebirge könnte eng werden, vielleicht mal eine Anzuckerung ganz oben? Bei Dir aber dürfte es schon vorher für Schnee bis 1300 Meter (auch etwas tiefer wäre nicht unmöglich) wohl reichen, schätze ich mal. Zum Anfüttern natürlich nur. Und danach? Da ist noch viel möglich bis dahin. Mal abwarten, was daraus wird. Wink

Gruß in den Südosten!

Frosty Sam

(16.09.2017, 16:38)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Bei Dir aber dürfte es schon vorher für Schnee bis 1300 Meter (auch etwas tiefer wäre nicht unmöglich) wohl reichen, schätze ich mal. Zum Anfüttern natürlich nur. Und danach?
...

Ich stell mal die kühne Prognose in den Raum: "bis Weihnachten wird er sich auf 1300 Meter voraussichtlich (noch) nicht halten!" Big Grin

lg
(17.09.2017, 11:18)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(16.09.2017, 16:38)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login....
Bei Dir aber dürfte es schon vorher für Schnee bis 1300 Meter (auch etwas tiefer wäre nicht unmöglich) wohl reichen, schätze ich mal. Zum Anfüttern natürlich nur. Und danach?
...

Ich stell mal die kühne Prognose in den Raum: "bis Weihnachten wird er sich auf 1300 Meter voraussichtlich (noch) nicht halten!" Big Grin

lg

Hi Frosty Sam,

alles, was länger als 1 Woche liegen bleibt im September (!) darf rot angemalt werden. Big Grin

Aber - man staune und verweile in Dauergrinsen - der DWD hat ab heute abends bis Mittwoch früh eine amtliche "Unwetter"-Warnung vor Neuschnee herausgegeben. Und das ist jetzt kein Witz, sondern tatsächlich Wetter:

Zitat:Amtliche WARNUNG vor LEICHTEM SCHNEEFALL
Mo, 18. Sep, 22:00 – Mi, 20. Sep 09:00 Uhr

Es tritt im Warnzeitraum oberhalb 1500 m leichter Schneefall mit Mengen bis 10 cm auf. In Staulagen werden Mengen um 20 cm erreicht. Verbreitet wird es glatt.

Immerhin 10 bis 20 cm. Nicht schlecht für die zweite September-Dekade.

Gruß!
(06.09.2017, 08:51)Wetterleuchte schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi Wettergucker,

in der Tat können sich in den nächsten Wochen des Septembers durchaus noch weitere Vb-artige Entwicklungen einstellen. Im Moment spricht eher dagegen dass sich die atlantischen Tiefs zu stark entwickeln, was dann Sturmtiefs zu uns bringt. 10./11. September geht es los mit dem ersten Ereignis dieser Art. Kerndruck rechnet ECMWF bei 975 hpa, andere Modelle bei 980 hpa. Da es sich um eine sehr schnelle Entwicklung handelt (siehe Beiträge zuvor), ist die Stärke der Winde bei uns noch nicht sicher. Es schwankt zwischen kräftigem Wind und Windstärken um die 100 km/h und es sind auch die betroffenen Regionen noch unscharf. Der Hurricane Irma und die nachfolgenden Tropenstürme über dem Atlantik bedrohen nicht nur die Karibik und die USA, auch unser Wetter wird dadurch beeinflusst. Wie stark, ist aber noch abzuwarten. So lange aber die Tiefdruckaktivität durch die westliche bis nordwestliche Anströmung so kräftig bleibt (oder besser wird), sind Vb-artige Entwicklungen unwahrscheinlicher. Es könnten also gleich mehrere Sturmtiefs auf uns zukommen und uns mehrfach treffen oder streifen. Doch sollten die Pausen dazwischen länger werden, dann passt die Jetstreamanströmung wieder gut für eine Vb-artige Entwicklung. Im Mittelmeerraum haben wir überdurchschnittlich viel Energie liegen, da das Mittelmeer wärmer ist als im langjährigen Vergleich. Gut möglich, dass dieses Potential dann demnächst abgerufen wird..

Hi Leute,

gestern, heute und morgen werden die Österreicher von einer Vb-ähnlichen Entwicklung erfasst. Dauerregen mit teils ordentlichen Mengen an Niederschlag sind die Folge. In Vorarlberg wird ab 1.200 Meter vor Neuschnee gewarnt (20-30 cm in 24 Stunden), in anderen Regionen vor warnrelevanten Dauerregen-Mengen.

Für uns in Deutschland sind nur wenige Regionen davon auch betroffen (Bayern). Wettergucker wird sicher berichten. Wink

Das Regengebiet wird dann weiter östlich (Ost-Tschechien) ziehen und die feuchte Fracht dort abladen - bis es nach einiger Zeit dann wieder auf Westkurs geht. Was dann da noch übrig ist, wird man sehen.

Insgesamt also eine überschaubare Lage, was Unwetter angeht.

Gruß in die Runde!
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