(05.03.2017, 20:14)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Hi,
Nur kurz zum Vergleich von GFS und ECMWF!
Ich führ zwar keine Aufzeichnungen über die Erfoglsquoten dieser beiden Modelle, aber vom Gefühl
her würd ich doch meinen, daß das europäische Modell in diesem Winter öfter richtig lag - als GFS.
Inwieweit diese "schwache Saison" von GFS auf die internen Umstellungen zurückzuführen ist,
entzieht sich völlig meiner Kenntnis - da ich (und vielleicht jeder andere Außenstehenden auch) ja gar
nicht wissen kann, was sie genau geändert haben!
Hoffentlich hat nicht schon Trump seine Finger im Spiel gehabt, denn dann könnten wir in Zukunft erleben,
daß Prognosekarten und Wirklichkeit noch viel signifikanter auseinanderdriften!
In den Prognosen: Tolle Winter und alles bestens, in der Realität aber - eben die Realität!
Und die Abkürzung GFS bekäme eine ganz andere Bedeutung:
GFS - Global-Fake-System
lg
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Hallo Frosty...
früher hatte ich mal gerne mit GFS gearbeitet, aber heute ist es immer unzuverlässiger geworden.
Der Knackpunkt kam meines Erachtens mit der Modellüberholung vor ca. einem Jahr.
Anfänglich dachte ich das der Hauptlauf allein markanter nur auftritt, aber es sind in vielerlei Hinsicht mehrere Member, die insgesamt in einem Cluster markanter auftreten.
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Selbst in der nahen Mittelfrist bis Anfang Kurzfrist rechnet GFS sehr markant und nachgewiesen auch öfter fehlerhaft.
Zuletzt wurden diese Rechnungen in Form dieser Outputs von GFS für den 07./08. März offenbart:
und
also recht kalt aufgrund des Skandinavischen Hochdrucks, der Kaltluft an der Südflanke nach Deutschland befördert mit bis zu MINUS 12 °C in 850 hPa und in 2m Höhe mit mäßigen Frost um die MINUS 3 bis MINUS 6 °C.
Das Ergebnis waren aber schließlichen nur minus 4 °C in 850 hPa bei mir (also 8 K weniger) und plus 3 °C als Tmin, welche 6 K über der von GFS geprogten Temp lag.
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Aber viel markanter ist der lang gerechnete Bias von GFS oft in der erweiterten Mittelfrist, in dem wie am folgenden Beispiel MINUS 10 °C konstant durch den HL oder CL oder eines Haupt-Clusters gerechnet wird.
So werden über mehrere Läufe und über mehrere Tage hinweg uns Szenarien "vorgegaukelt", die letztendlich gar nicht eintreten, aber wie hier für diesen Thread den Gedankenanstoß darstellt.
Dieser war richtig und angebracht, aber meine Skepsis basiert halt aus dieser Erfahrung, dass es nicht so kommen sollte wie von GFS lange geprogt.
Hier mal 3 Läufe mit der kalten Clusterung für den Zeitraum um den 14. März
Schließlich wurden die -15 bis - 10 °C gerechneten Läufe komplett mit gesamten Cluster einkassiert und wir pendeln uns aktuell so ein:
Das ist schon mal ein nächster herber Dämpfer fürs Modell GFS.
Dementsprechend sind auch die frostigen Temperaturen im Mittel um 5 K gestiegen und in der Tmax um 10 K.
Hier Betrachtung in 2m-Temp.
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Parallel dazu sieht man sehr gut, wie das beste Modell EZ nur konstant mit leichten Minusgraden rechnete, während GFS oft um 5 bis 10 K kälter:
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Um das verifizieren zu können, wird dies in einer Auswertung bestätigt, dass ECMWF das zuverlässigste Modell ist mit höchstem Correlationsfaktor ist.
Dies betrifft wie in der nachfolgenden Auswertung für den Zeitraum für den Folgetag 3 = + 72 in 500 hPa/Bodendruck, in der Temperatur für 500 hPa und Temperatur in 850 hPa:
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Ebenso erkennt man den Abstand zum Folgetag 5 = 120 h, in gleichen Parametern zum Vergleich:
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Auch zum Folgetag 6 = Stunde 144:
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Oder zum Folgetag 8 = Stunde 192 h:
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Fazit:
Es ist schwieriger geworden bei GFS, welches fast allein über Folgetag 10 hinaus rechnet, hier eine ordentliche Prognose abzugeben.
Konnte man früher noch mit ein gewisses Konzept eine Tendenz erkennen, so ist dies heute sehr ernüchternd geworden.
Oft klaffen dann GFS und EZ auseinander und erst recht spät, kann man eine genauere Prognose wagen.
Die Hoffnung besteht einerseits immer darin, dass GFS doch irgendwann einen Treffer landet von irgendwelchen markanten Rechnungen in der erweiterten Mittelfrist über Folgetag 10 hinaus, zumal die Cluster und die Bündelung oft ein einheitliches Muster darstellen.
Umso enttäuschender und überrascht ist man dann, wenn beim Näherrücken sich doch alles ganz anders entwickelt.
Daher liegt mein Blickwinkel nur noch bis Folgetag 10 in den Modellrechnungen.
Alles was GFS auch im ENS-Mittel oder in der Abfolge der HL und CL danach offenbart, ist fast schon als virtuelles Hirngespinst abzutun, weil die Trefferquote zum realen Eintritt immer schlechter wurde.
Aber aktuell erkennen wir einen gewissen Sieg der milden Rechnungen ohne Winterrückfall.
Dieses betrifft großräumig Deutschland und die Niederungen.
Die weniger bewohnten Berggipfel erhaschen jedoch weiterhin bei leichten Minusgraden in 850 hPa und Frontdurchgängen immer mal wieder einen winterlichen Nachschub.
Für mich und meine Region (Leipzig) gilt aber seit 3 Wochen Vorfrühling, und so wird es auch überdurchschnittlich mild weitergehen.
LG, Oliver