Wetterforum Wetter-Runde
Alle Jahre wieder.... - Druckversion

+- Wetterforum Wetter-Runde (https://wetter-runde.de)
+-- Forum: Sonstiges (https://wetter-runde.de/forum-7.html)
+--- Forum: Smalltalk (https://wetter-runde.de/forum-8.html)
+---- Forum: Zirfeld's Omegarage (https://wetter-runde.de/forum-12.html)
+---- Thema: Alle Jahre wieder.... (/thread-4057.html)

Seiten: 1 2


Alle Jahre wieder.... - Zirfeld - 16.02.2019

....beginnt im Frühjahr die Schraubersaison. Dieses Jahr besonders zeitig, da ich den neuen Caravan im April dem Tüv vorführen muss. 

Zum Glück herrschte heute bestes T Shirt Wetter, da macht es natürlich besonderen Spaß dem Hobby zu frönen.

Vor ein paar Tagen hat mir ein Freund aus dem Omega Forum ein Überraschungspaket geschickt. Da war unter anderen sehr nützlichen Teilen auch eine 3 Wege Dachantenne dabei. Radio, Telefon und Navigation. Die alte war defekt, weil oben jemand den Stab raus gebrochen hat und dann eindringendes Regenwasser die Elektronik zerstörte.

Dachantenne einbauen beim Caravan ist ordentlicher Schiet. Eigentlich muss der ganze Dachhimmel raus aber aber es gibt da so Tricks. Wenn man die hintere Verkleidung des Himmels abnimmt und die Innenleuchte über der Ladefläche ausbaut, kann man mit einer Hand das hintere Ende des Himmels so weit nach unten ziehen, dass  man mit der anderen Hand von hinten drunterlangen kann. Auf diese Weise kommt man von innen an den Antennenfuß. Nur sehen kann man da leider nichts, da ist die eigene Hand im Weg. Also abtasten und blind arbeiten.

Das Infotainment System arbeitet aber wieder. Radio und CD gehen 1 A, GPS Empfang auch, Navigation leider noch nicht, da ich die CD mit dem Kartenmaterial noch nicht habe. Telefonieren geht auch noch nicht, weil ich die Telematik Einheit noch nicht gefunden habe.
Die Telematik ist ein D Netz Telefon, was über das Radio bedient wird. Das wird alles noch.

Immerhin macht das Boese Soundsystem schon mächtig Laune.

Wichtiger war heute aber erstmal ein Omega Tüvdurchfallklassiker. Die Handbremse. Die Wirkung war rechts und links sehr unterschiedlich, außerdem musste man den Hebel "bis unters Dach" ziehen, damit überhaupt Wirkung einsetzte.

Die Handbremse beim Omega ist etwas fummelig und viele, besonders freie, Werkstätten wissen gar nicht mehr, wie da vorzugehen ist. Die drehen immer an der falschen Stellschraube am Handbremshebel. Die dient aber nur der groben Voreinstellung, eine gleichmäßige Bremswirkung bekommt man damit nicht hin.

Die eigentlichen Einsteller befinden sich zwischen den Bremsbacken in der Handbremstrommel jedes Hinterrades. Diese Trommel befindet sich innerhalb der Scheibenbremse der Betriebsbremse. Zwar gibt es da eine Montageöffnung zur Einstellung, aber die ist sehr klein und man kann nicht sehen, was man da macht.

Ich baue da gern die ganze Bremse auseinander, stelle alles ein und baue es wieder zusammen. Also Bremssättel und Bremsscheiben abbauen, dann ist die Handbremse frei zugänglich und man kann auch alle Teile auf Verschleiß und Funktion testen. Nicht vergessen sollte man dabei, einen kritischen Blick auf die Bremsleitungen an den Schräglenkern der Hinterachse zu werfen. Die liegen im Spritzwasserbereich der Hinterräder und rosten gern. Das weiß natürlich auch der Tüv.

Hier war aber heute absolut alles in Ordnung. Nach der Einstellung ergab sich folgendes Bild: Handbremse 3 Rasten ziehen - Beginn der Bremswirkung. Auf Raste 6 ziehen - Blockieren. Beidseitig identisch.

Ich war zufrieden.

Da zu diesem Zeitpunkt heute Nachmittag die Hinterräder noch abgebaut waren, habe ich mir noch die hinteren Radhäuser genauer angesehen und auch einige Plastikverkleidungen abgebaut. Ich hatte ja schon bei der ersten Vorbesichtigung des Wagens den Verdacht, dass es da wohl gammelt. Macht es auch. Wäre auch der einzige Omega, der da nicht gammelt.

Aber die Stellen sind recht einfach zu schweißen. Man kann im Sitzen arbeiten. Nächstes Wochenende gehts los.

Der Rest des Unterbaus ist super. Habe noch nichts besseres gesehen. Kein weiterer Handlungsbedarf.

Der Zirfeld


RE: Alle Jahre wieder.... - Schwabenland - 16.02.2019

Willkommen im Club, auch ich hab im April den TÜV  Big Grin. Grüße von mir und einen frohen Start ins Schrauberjahr 2019.


RE: Alle Jahre wieder.... - Zirfeld - 16.02.2019

Moin Schwabenland

Och vorm Tüv habe ich keinen Bammel, weil ich vorher selber prüfe. Ich bin da sehr pingelig. Bevor da nicht alles supi ist, fahr ich gar nicht erst hin. Da überziehe ich lieber ein zwei Monate, falls ich grad wenig Zeit habe um mich um die Probleme zu kümmern.

Der neue Caravan scheint aber eine echte Occasion zu sein. Hat zwar einige kleine Mängel, steht aber ansonsten perfekt da. Reingesteckt habe ich bisher 3€ für die Führungen der Fahrertür. Die knackten laut beim bewegen der Tür. Nun ist Ruhe. Den defekten Luftmengenmesser hatte ich noch liegen. Stammt aus einer Ersatzteilsammlung, die ich mal für lau bei E Bay gekauft habe und die sich schon 3 mal bezahlt gemacht hat.

Die Blecharbeit wird mich 2 vergnügliche Samstagnachmittage in den hinteren Radkästen kosten. Eine Tafel Blech kostet 10€ bei Obi.

Das wars. Super Karre.


RE: Alle Jahre wieder.... - Zirfeld - 03.03.2019

Nun ganz so einfach gings dann doch nicht. Opel hat damals 2001 einen phantastisch stabilen Unterbodenschutz verwendet. Der bleibt auch stehen, wenn das Blech darunter von hinten vollständig weg gegammelt ist.

Mit anderen Worten, ich wusste, das da Rost ist, aber wie viel konnte erst eine genaue Analyse ergeben.

Rechts hinten im Radkasten war viel mehr Rost als erwartet. Links sogar sehr viel mehr. Ursache ist ein gut gemeinter Konstruktionsfehler. In die Radkästen wurden damals als Steinschlagschutz Kunststoffblenden eingesetzt. Die waren allerdings so ungünstig geformt, dass im Laufe der Jahre Wasser und Schmutz hinter die Blenden gelangen konnte und dort ein Feuchtbiotop bildeten, was natürlich von außen nicht sichtbar ist. War ja die Blende davor. Hinter der Blende setzt dann über kurz oder lang Rostfrass ein, der sich dann unter dem stabilen Unterbodenschutz in alle Richtungen ausbreitet. Wenn es dann irgendwann von außen sichtbar wird, ist der Schaden bereits so groß, dass es ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Da kann die Karre so gut aussehen wie sie will, für Otto oder Ottilie Normalverbraucher übersteigen die Reparaturkosten in einer Werke den Wagenwert beträchtlich.

Aber in der Omegarage gelten andere Maßstäbe. Für mich ist es eigentlich unerheblich, wie groß die Reparaturstelle ist. Ein kleines Reparaturblech herzustellen dauert genau so lang wie ein großes. Die kleinen sind meist ziemlich verwinkelt und damit tricky. Die großen sind eigentlich meist gradliniger und damit einfacher.

Ein zeitliches Problem ist allerdings der Aufwand für Demontage und Montage. 

Der Omega ist ein sehr leises Auto, einer der Gründe warum ich ihn so schätze. Das wird mit zentimeterdicken Dämmmaterialien erreicht. Das muss natürlich alles raus, sonst besteht beim Schweißen akute Brandgefahr. Ich habe den Wagen hinter den Vordersitzen praktisch leergeräumt, was schon mal einen Nachmittag dauert. Aber nur wenn man weiß, wo all diese Clipse und Schrauben sind.

Die rechte Seite ist inzwischen fertig, links größtenteils auch, da fehlen aber noch 2 kleine Bleche. Denke nächstes WE gehts auf die Zielgerade, dann folgt auch wieder eine Bildergeschichte.

Der Zirfeld


RE: Alle Jahre wieder.... - Snow Südschwarzwald 440 m - 13.04.2019

Hi Zirfeld


Wieder ein interessanter Bericht, den du da geschrieben hast. Smiley20


Grüße 43
Snow


(03.03.2019, 17:11)Zirfeld schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nun ganz so einfach gings dann doch nicht. Opel hat damals 2001 einen phantastisch stabilen Unterbodenschutz verwendet. Der bleibt auch stehen, wenn das Blech darunter von hinten vollständig weg gegammelt ist.

Mit anderen Worten, ich wusste, das da Rost ist, aber wie viel konnte erst eine genaue Analyse ergeben.

Rechts hinten im Radkasten war viel mehr Rost als erwartet. Links sogar sehr viel mehr. Ursache ist ein gut gemeinter Konstruktionsfehler. In die Radkästen wurden damals als Steinschlagschutz Kunststoffblenden eingesetzt. Die waren allerdings so ungünstig geformt, dass im Laufe der Jahre Wasser und Schmutz hinter die Blenden gelangen konnte und dort ein Feuchtbiotop bildeten, was natürlich von außen nicht sichtbar ist. War ja die Blende davor. Hinter der Blende setzt dann über kurz oder lang Rostfrass ein, der sich dann unter dem stabilen Unterbodenschutz in alle Richtungen ausbreitet. Wenn es dann irgendwann von außen sichtbar wird, ist der Schaden bereits so groß, dass es ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Da kann die Karre so gut aussehen wie sie will, für Otto oder Ottilie Normalverbraucher übersteigen die Reparaturkosten in einer Werke den Wagenwert beträchtlich.

Aber in der Omegarage gelten andere Maßstäbe. Für mich ist es eigentlich unerheblich, wie groß die Reparaturstelle ist. Ein kleines Reparaturblech herzustellen dauert genau so lang wie ein großes. Die kleinen sind meist ziemlich verwinkelt und damit tricky. Die großen sind eigentlich meist gradliniger und damit einfacher.

Ein zeitliches Problem ist allerdings der Aufwand für Demontage und Montage. 

Der Omega ist ein sehr leises Auto, einer der Gründe warum ich ihn so schätze. Das wird mit zentimeterdicken Dämmmaterialien erreicht. Das muss natürlich alles raus, sonst besteht beim Schweißen akute Brandgefahr. Ich habe den Wagen hinter den Vordersitzen praktisch leergeräumt, was schon mal einen Nachmittag dauert. Aber nur wenn man weiß, wo all diese Clipse und Schrauben sind.

Die rechte Seite ist inzwischen fertig, links größtenteils auch, da fehlen aber noch 2 kleine Bleche. Denke nächstes WE gehts auf die Zielgerade, dann folgt auch wieder eine Bildergeschichte.

Der Zirfeld



RE: Alle Jahre wieder.... - Schwabenland - 13.04.2019

Rost unter dem Unterbodenschutz, ei,ei,ei. Aber Rostkommisar Zirfeld findet jeden Rost, und wenn er sich noch so versteckt Big Grin . Guter Bericht, freue mich schon auf die Bilder.


RE: Alle Jahre wieder.... - Snow Südschwarzwald 440 m - 11.05.2019

(13.04.2019, 21:27)Schwabenland schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Rost unter dem Unterbodenschutz, ei,ei,ei. Aber Rostkommisar Zirfeld findet jeden Rost, und wenn er sich noch so versteckt Big Grin . Guter Bericht, freue mich schon auf die Bilder.

Hi Schwabenland

Hehe, da hast du ja eine witzige Wortschöpfung geschaffen. 89 89


Grüße 43
Snow


RE: Alle Jahre wieder.... - Frosty Sam - 11.05.2019

Jaja - deswegen findet sich ja Meister Zirfeld's Kunst auch schon überall in den Schriften der Weltliteratur verankert!

Selbst der große Dichter und Denker "Frosty" hat Zirfeld's Künste des öfteren schon in seinen Versen gehuldigt Tongue Big Grin :


Ode an Meister Zirfeld

Was einem "Mildling" ist der Frost -
das ist dem Autofreak der Rost!

Doch wie es Frost geht an den Kragen,
durch Sonnenkraft an Frühlingstagen -
so schwindet Rost in Windeseile,
durch Meister Zirfeld's Flex und Feile!

Frosty


RE: Alle Jahre wieder.... - Snow Südschwarzwald 440 m - 19.05.2019

Hi Frosty Sam


Das ist ein schöner und origineller Reim. Big Grin


Grüße 43
Snow

(11.05.2019, 19:22)Frosty Sam schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Jaja - deswegen findet sich ja Meister Zirfeld's Kunst auch schon überall in den Schriften der Weltliteratur verankert!

Selbst der große Dichter und Denker "Frosty" hat Zirfeld's Künste des öfteren schon in seinen Versen gehuldigt Tongue Big Grin :


Ode an Meister Zirfeld

Was einem "Mildling" ist der Frost -
das ist dem Autofreak der Rost!

Doch wie es Frost geht an den Kragen,
durch Sonnenkraft an Frühlingstagen -
so schwindet Rost in Windeseile,
durch Meister Zirfeld's Flex und Feile!

Frosty



RE: Alle Jahre wieder.... - Zirfeld - 18.08.2019

Hallo liebe Freunde

habe ja lange nix von mir hören lassen, aber mein Leben fängt gerade an sich umzustellen. Ich fange an, aus dem tiefen Loch, in das ich nach dem Tod meiner Frau gefallen bin, herauszukrabbeln. Ich fange sogar schon wieder an Beziehungskisten zu zimmern. Die Kinder fordern es gerade zu von mir. Der erste Versuch war aber noch etwas früh angelegt - Ostern - und hat nur 3 Monate gehalten. Ich war noch nicht soweit. Außerdem hat die Frau meine Anpassungsfähigkeit über und meine Anpassungswilligkeit bei Weitem unterschätzt.

Sie wollte mich so glattbügeln, dass ich auf internationalen Pharma Kongressen vorzeigbar bin. Sie arbeitet in der Branche. Ich bin aber ein Typ mit Macken, Ecken und Kanten. Auf meinen High End Messen kommt das gut an, da laufen ganz andere Paradiesvögel rum.

Wir haben uns in Freundschaft wieder verabschiedet.

Was den neuen alten Omega betrifft, kann ich eine Null Fehler Tüv Abnahme im ersten Anlauf vermelden. Es hat sich aber bis in den Juli hingezogen, was einerseits an oben genannter Beziehung lag, andererseits barg der Wagen eine sehr unangenehme Überraschung.

Da muss ich ein wenig ausholen. Alle Omegas sind heckgetrieben und haben eine hintere Einzelradaufhängung an Schräglenkern. Die komplette Achse isch an einen sehr soliden Querträger montiert, der unter dem Auto in Gummilagern verschraubt ist.

Besagter Queträger ist aber recht breit (ca. 15 cm) und verdeckt einen Teil des Längsträgers an dem er verschraubt ist. Genau an der verdeckten Stelle war Rost. Das hatte ich bei den älteren Modellen noch nie. Ich habe den Ommi auf die Hebebühne genommen (Mietwerkstatt) um den Schaden zu untersuchen. Der Längsträger war auf 5 cm durchgerostet. Eigentlich kein Akt, aber da ist nicht dranzukommen, weil die Achse im Weg ist.

Die Achse aus und einzubauen ist richtig Arbeit. Habs mal bei einem anderen Omega gemacht. Das Ding wiegt bestimmt 200 Kilo und das millimetergenau zu positionieren ist logistisch recht anspruchsvoll.

Ich bin daher diesmal einen anderen Weg gegangen. Der defekte Längsträger lag ja unterhalb des Bodenblechs. Meine Idee war, wenn ich da von unten nicht drankomme, dann vielleicht von oben?

Also erstmal Rücksitze und Teppiche raus. Dann von unten den Ort des Schadens sehr genau vermessen. Von oben dann ein Loch ins Bodenblech genau über der Schadensstelle schneiden. Das Loch im Längsträger lag dann von oben zugänglich vollkommen frei. Die eigentliche Schweißarbeit war dann nicht mehr der Rede wert. Hinterher noch das künstliche Loch im Bodenblech wieder zuschweißen und alles paletti.

Der Tüv Prüfer hat gefragt, wer hat den das geschweißt.

Ich

Darauf der Prüfer: Klar, in der Werkstatt ist das unbezahlbar.

Ich bin absolut glücklich mit dem Auto. Alle Systeme funktionieren perfekt, sogar die Klimaautomatik, er hat Tüv (Baurat) bis 07/21 und er ist ein absolut zuverlässiger Wegbegleiter. Mehr geht nicht für das Geld. Er hat weniger als 1.500 € gekostet, inclusive aller Reparaturen und Tüv Abnahme.

Was will man mehr?