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Normale Version: Wetterwechsel um den 20. Mai 25 - Regenzeit?
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Ich habe ja eher auf Vorderseite als durchwachsenes Tiefdruckwetter getippt, aktuell stellt sich EZ (stand noch 0Z) dagegen. GFS teilweise schon an die 20°C in 850hPa ab dem Wochenende hier, EZ nur für drei Tage 17-19°C dann wider "nur" um die 15°C in 1500m. So oder so ist bei mir unten in den Südalpen der Frühsommer bald da um zu blieben, um 20°C in 850hPa ist ja eher schon Hochsommer.

Bin echt gespannt was sich am Ende durchsetzt, EZ ist zwar das noch etwas bessere Modell als GFS (siehe Beitrag über mir), aber die Modelle haben alle gerade so ihre Schwierigkeiten deswegen will ich aktuell keine Prognose wagen. Fakt ist aber der Keil mit der teilweise schon für die Iberische Halbinsel berechneten 40+ in 2m Luftmasse lauert da schon umher. Wenn sich das mal mit macht in Bewegung setzt, haben wir in DE schnell mal eine Woche um die 35°C mit Potential für stellenweise noch ein paar Grad mehr.

Ich bin auf jeden Fall ab Freitagabend wieder in der Heimat für zwei Wochen diesmal, mal schauen wie es sich dort am ende genau entwickelt.
(20.05.2025, 11:31)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
(14.05.2025, 11:51)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nach langer Phase trocken-sonnigen Hochdruckwetters wird es Zeit für einen nachhaltigen Wetterwechsel.
Ab dem 20. Mai ist es dann soweit...

...Das alles bildet dann die Großwetterlagen, was bei uns - wir sind oft zwischen den Stühlen - gern zu "Vollwetter" führt, sprich Luftmassengrenzen, Hitzeeinschübe, Kaltluftzungen, Dauerregen oder Starkregen, schnelle Wetterwechsel und längere Gewitterphasen. Das alles verspricht viel mehr Niederschläge und vermutlich sogar mehr als im Durchschnitt. Das alles kann sich dann bis in den Juli hineinziehen...

Grüßt Euch!

Nun haben wir den 20. Mai und die Umstellung der Großwetterlage läuft bereits. Diese Woche wird den Anfang machen mit einigen interessanten Wetter-Erscheiningen, wie echter Wind (Sturm), Gewitter, sogar klassische Kaltluftgewitter (in 300 hpa soll es bis -34° kalt werden!!), nochmal Bodenfrost regional, Schnee bis 1.500 m runter und endlich auch mehr und mehr Niederschläge. Mit anderen Worten: die Ausgangslage braut sich zusammen für das, was danach kommen wird.

Wir dürfen gespannt sein, denn die Rahmenbedingungen auf der Nordhalbkugel unseres Einflussbereiches deuten auf ordentliche Turbulenzen hin in den nächsten Wochen. Eines ist schon Fakt: das Blocking ist beendet.

Meinen Gruß!

Grüßt Euch!

Nun haben wir den Salat. Ich hatte es geahnt. Die Turbulenzen treiben es auf die Spitze. Im Süden des Landes geht es heute richtig zur Sache. Es hat sich eine wirklich sehr ungewöhnliche, fast exorbitante Schwergewitterlage ausgebildet. Das sollten wir im Forum festhalten und die Kurzfristprognose des DWD hat alle Fakten zur anstehenden Lage heute aufgeführt. Zitat:

Zitat:S Y N O P T I S C H E  Ü B E R S I C H T  K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 04.06.2025 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: SWz
Heute außer im Westen und Nordwesten teils markante Gewitter bzw. mehrstündiger
Starkregen. Im Süden und Südosten Schwergewitterlage mit hohem
Unwetterpotenzial, extremes Unwetter nicht ausgeschlossen.
Am Donnerstag und Freitag weitere Gewitter, aber in der Regel nur markant, zudem
am Freitag teilweise bis in tiefe Lagen stürmische Böen möglich.


Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
--------------------------------------------------------------
Mittwoch... steht für die Südosthälfte, ins besondere für Teile Bayerns und
Baden-Württembergs ein selten gewordenes Ereignis ins Haus: Eine
Schwergewitterlage mit einer fast schon idealen Cape/Shear-Überlappung und für
diese Region außergewöhnlich hohen potenziellen Instabilität.
Entsprechend des nur sehr seltenen Auftretens solcher Lagen haben auch die
Konvektion erlaubenden Modelle große Probleme, diese im Detail zu simulieren und
bieten ein ganzes Potpourri von Lösungen an. Eines steht aber fest: Auf die
Spät- und wahrscheinlich auch noch Nachtdienste kommt einiges an Arbeit zu.
Den hohen dynamischen Input zu dieser Lage liefern zwei Sparringspartner:
Einerseits ein zentralsteuerndes und hochreichendes Sturmtief ("TIM") mit einem
für diese Jahreszeit außergewöhnlich niedrigen Kerndruck (um 00 UTC) von unter
970 hPa mit Drehzentrum knapp nordwestlich der Färöer-Inseln, andererseits ein
umfangreicher, vom zentralen Mittelmeerraum bis nach Südost- und Osteuropa
reichender "warmer" Höhenrücken. Daraus resultiert über dem Vorhersagegebiet
eine kräftige und recht glatte bzw. leicht zyklonal konturierte südwestliche
Höhenströmung, wobei eingebettete kleinräumige, häufig orographisch getriggerte
kurzwellige Troganteile bzw. IPV-Maxima immer wieder dynamischen Hebungsinput
liefern.
Im Bodenfeld hat die schleifende Kaltfront von "TIM" inzwischen den Nordwesten
Deutschlands erreicht, kommt aber mangels Schubkomponente zunächst kaum nach
Südosten voran. Sie lässt sich im Radar- und Satellitenbild gut anhand eines
Wolken- und Regenbandes verorten, das bis zum Abend grade so den Nordwesten des
Landes überquert hat. Ihr folgt ein Schwall maritim erwärmter Polarluft (T850
hPa: um 4 Grad). Eine weitere wellende Front befindet sich über den mittleren
Landesteilen und macht im Tagesverlauf mit der Passage mehrerer flacher Wellen
etwas Boden nach Nordosten gut. Innerhalb deren Warmsektor wird mit der
kräftigen Südwestströmung oberhalb der Grundschicht eine vor allem nieder- und
mitteltroposphärisch sehr gut durchmischte und warme Luftmasse aus dem
nordafrikanischen Raum in den Süden und Südosten des Vorhersagegebietes
advehiert. Der an den Alpen herrschende Föhn (Berggipfel mit Sturmböen aus Süd,
auch in einigen Tälern steife bis stürmische Böen aus Süd bis Südost) sorgt für
zusätzliche niedertroposphärische Erwärmung, in 850 hPa steigt die Temperatur
bis zum Nachmittag über dem östlichen Alpenvorland auf nahe 20 Grad.
Zugleich kommt es durch das Überströmen und das dadurch einsetzende alpine
Pumpen (Drehung des bodennahen Windes auf Nordost) zur Ausbildung eines Leetiefs
im Alpenvorland, in das von Osten her eine bodennah recht feuchte Luftmasse in
den Süden und Osten Bayerns advehiert wird. Diese klassische "Loaded
Gun"-Situation geht entsprechend mit einer sehr hohen potenziellen Instabilität
einher, MU-Cape erreicht in diesen Regionen Werte von 2000 bis 3000 J/kg,
örtlich, vor allem im benachbarten Oberösterreich, auch darüber. Die Grenze zur
deutlich trockeneren "Föhnluft" an den Alpen bzw. im südlichen Alpenvorland
bildet eine Dryline, an deren Nordflanke sich eine markante
Feuchteflusskonvergenz einstellt, die die PPWs bis zum späten Nachmittag bzw.
Abend auf nahe 35 mm steigen lässt.
Der zunächst markante Deckel dürfte zunächst Auslöse weitgehend verhindern,
schwächt sich aber im Laufe des Nachmittags mit der diabatischen Erwärmung der
bodennahen Luftmasse mehr und mehr ab. Sollte es isoliert für Auslöse reichen,
muss bei sehr guten Scherungsbedingungen (DLS 25 bis 30 m/s, im Bereich 0 bis 3
km teilweise um 20 m/s mit durch die Warmluftadvektion gekrümmten Hodografen)
sehr schnell mit Entwicklungen gerechnet werden, die extremen Unwetterkriterien
genügen, insbesondere, was den Hagel angeht, der dann Korngrößen von über 5 bis
nahe 10 cm erreichen kann. Dazu Starkregen mit 25 bis 45 l/qm in kurzer Zeit und
schwere Sturmböen, vielleicht auch mehr. Allerdings haben die Modelle ein
derartiges Szenario nicht wirklich auf der Agenda, der Deckel dürfte noch zu
stark sein.
Mit abnehmender Cape kommt die Luftmasse noch nach Norden und Westen voran und
flutet weite Teile des Warmsektors. Allerdings verhindern bereits vorhandene
dichte Bewölkung und schauerartige, teils gewittrige Regenfälle über dem
Südwesten und der Mitte des Landes die Generierung höherer Cape. Unklar ist
noch, inwieweit mit dem Aufsteilen der Front noch das Sonnenfenster nach Westen
und Norden reicht. Nach aktueller Modelllage dürfte das bis nach Oberschwaben,
Mittel- und Oberfranken der Fall sein. Nordwestlich davon kommt es im
Tagesverlauf zu weiteren schauerartigen Regenfällen, die auch teilweise mit
Gewittern durchsetzt sind und bis in den postfrontalen Bereich, also über die
Mitte bis in den Nordosten reichen. Dabei steht angesichts der auch dort hohen
PPWs der Starkregen im Fokus, teilweise mehrstündig. Bei kräftigeren
Einzelentwicklungen, etwas Einstrahlung und dadurch generierter Cape von über
500 J/kg und ebenfalls guten Scherungsbedingungen kann es auch Hagel und
Sturmböen geben, wobei das Unwetterkriterium kaum gerissen werden dürfte.
Im Fokus steht dann aber zum späten Nachmittag und Abend hin die Entwicklung im
Süden und Südosten des Landes: Der Deckel hält natürlich nicht ewig und mit
Annäherung eines etwas kräftigeren kurzwelligen Troganteils (eventuell auch
mehrerer) löst es schließlich irgendwo über dem Süden oder Osten
Baden-Württembergs bzw. über der Schweiz aus. Angesichts der günstigen
Scherungsbedingungen dürfte es dann etwa ab Oberschwaben bzw. ab dem äußersten
Osten BaWüs recht rasch zu einem oder mehreren mesoskaligen Systemen reichen,
die in den Abendstunden über Franken, das nördliche Oberbayern, die Oberpfalz
und Niederbayern hinweg ostwärts ziehen. Im Anfangsstadium dieser Entwicklung
steht zunächst vor allem Großhagel im Fokus (über 5 cm), dann aber auch rasch
der Sturm. Vor allem nach Osten zu ist durchaus auch mit Orkanböen zu rechnen
(auch in Verbindung mit Hagel, Korngröße dann allerdings meist zwischen 2 und 4
cm), wenngleich die Signale dafür in den EPS-Verfahren von I-D2 und I-RUC nur
sehr schwach ausfallen. Zudem werden die Anzahl und genaue Zugbahn eventueller
MCS von den Konvektion erlaubenden Modellen noch sehr unterschiedlich simuliert.
Trotz der hohen Zuggeschwindigkeit können in den massiven Downbursts der bzw.
des MCS durchaus mal an die 40 l/qm innerhalb von weniger als 30 min fallen.
Insgesamt sollte nach aktueller Lage der Dinge an der derzeit laufenden
Vorabinformation festgehalten werden. Eine Ausweitung auf Teile der Osthälfte
(v.a. Sachsen) scheint derzeit erst einmal vom Tisch; SuperHD hat in den
gestrigen Läufen dort auch ein MCS simuliert, das ist aber erst einmal vom
Tisch.
Der Alpenrand und das südliche Alpenvorland dürfte von den Gewittern weitgehend
verschont bleiben. Dennoch deutet sich dort die Passage einer markanten
Druckwelle an, die den Föhn zusammenbricht. Der Wind dreht dann auf West und
frischt teilweise "wie aus dem Nichts" stürmisch auf, eine gefährliche Situation
für die Seen im Oberland. Dann ist durchaus auch mit stürmischen Böen bzw.
Sturmböen zu rechnen, bei ähnlichen Wetterlagen in der (inzwischen fernen)
Vergangenheit gab es bei solchen Situationen auch schon schwere Sturmböen um 100
km/h!...
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff

Quelle zum Nach- und Weiterlesen: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

So nimmt der erfolgte Wetterwechsel seinen Lauf. 8-10 cm Hagel, Orkanböen, Starkregen - hoffen wir mal, dass das so nicht kommt. Passt auf Euch auf!

Meinen Gruß!
Ja das könnten so richtige Kaliber am Abend aufziehen. Mal gespannt was ich am Abend vor die Linse so bekomme. Bei Hagel bis zu 8 cm (wenn die fallen sollten!) massive Beschädigungen an Dächern und Autos. Auf jeden Fall sollte man diese Unwetterlage am Abend nicht unterschätzen!!

Denke mal einen extra Beitrag hier mit der aktuellen Lage wäre interessant. Ja momentan ist noch nicht viel los, kann sich aber schnell ändern.
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