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Normale Version: Andromeda-Galaxie mit drei Stunden Belichtungszeit
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Nun wollte ich ein neues Projekt bei der Aufnahme der Andromeda-Galaxie (M 31) im Sternbild Pegasus aufnehmen, aber diesmal deutlich länger als nur mit einer Stunde. Wollte eigentlich auf 8 Stunden oder mehr hinaus das Ziel setzen, aber wie ich schon gemerkt habe ist die Zusammenfassung in Siril auf dem Laptop (wobei es hier deutlich mit dem Stacken schneller geht, als auf dem aktuellen Rechner mit dem ich alles verarbeite) schon die Grenzen gesetzt, wobei hier bei der Canon R7 im RAW-Formt eine sehr große Datei-Größe entsteht. Also wenn man mehr als 300 Aufnahmen damit stacken möchte, braucht man als Voraussetzung einen großen Festplattenspeicher. Trotz beider Sessionen gelang es mir nicht auf dem Laptop diese Bilder mit Siril zu einem fertigen gestackten Summenbild zu erstellen.


Den Rest dieser beiden Nächte habe ich dann auf meine alten Rechner durch geführt, wobei leider die Verarbeitung der Bilder leider sehr lange gedauert hatte. Nach dem fertigen Summenbild habe ich dann eine neue Methode angewandt, - den GHS - Stretch in Siril Version 1.20. Hier mit lassen sich viele Bereiche im Bild beeinflussen, was gegenüber einen normalen Stretch in Siril viel besser sich somit umsetzen lässt.

Kann nur sagen, was für eine atemberaubende Aufnahme, das hier geboten wird. Smile  


Aufnahmedaten:

Skywatcher Newton 750 / 150 mm
Kamera: Canon R7
128 x 1 m 30 Sek ISO 1600

Gestackt mit Siril GHS-Methode

[attachment=47338]
Lieber Wettertroll,

sehr beeindruckend 97 

Du brauchst doch sicher einen Ort fern von Lichtstörungen?
Und wie ist das mit den ganzen Objekten die durchs Bild rauschen? 
Ich denke da auch vor allem an die StarLink Ketten?

In 3 Stunden segelt da doch sicher einiges durchs Bild?
Beeindruckendes Bild.
(22.09.2023, 13:52)wedder_man schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Lieber Wettertroll,

sehr beeindruckend 97 

Du brauchst doch sicher einen Ort fern von Lichtstörungen?


Nicht unbedingt, hier ist es auf dem Balkon keine Lichtquellen. 

Zitat:
Und wie ist das mit den ganzen Objekten die durchs Bild rauschen? 
Ich denke da auch vor allem an die StarLink Ketten?

In 3 Stunden segelt da doch sicher einiges durchs Bild?

- an einem Stück das aufnehmen, unmöglich. Hier werden mehrere Aufnahmen hintereinander gemacht und gestapelt zu einem fertigen Summen Bild
Der Rest dann das Bild stretchen.
ah verstehe... habs auch grad gesehen:
128 x 1,5 Minuten
Desto mehr Aufnahmen, also eine lange Belichtungszeit kommen immer mehr Details nach dem Stacken (Stapeln, so ähnlich wie Diabilder übereinander legen und diese mit einer Lichtquelle auf eine Wand produzieren) sichtbar werden. Also man kann entweder nur kurze Belichtungszeiten verwenden oder länger. Das hängt davon ab, was man aufnimmt: bei einer Galaxie die sehr lichtschwach sind, um Strukturen und feinste Details zum Vorschein zum bringen, erfordert eine lange Belichtungszeit. 

Wie lange man belichten kann, hängt von der Lichtverschmutzung an dem jeweiligen Ort ab. Wenn es noch gut dunkel ist, (wobei ich hier die Aufnahmen in der Stadt mache) kann man länger belichten. Um gute Aufnahmen zu erzielen, braucht es eine gute Ausrüstung, besonder eine gute Montierung die das Guiding per Computer erlaubt. Ja solche Montierungen sind nicht billig. Ich habe mir vor kurzen eine teuere Montierung angeschafft, die super ist. Aber die hat halt ihr Gewicht, mit ca. 15 kg. 

Zudem wenn man länger belichtet, also keine 30 Sekunden - muss man ein Guiding durch führen:

Was versteht man unter Guiding? 

Hier wird am Teleskop ein kleines Leitfernrohr mit einer speziellen Kamera befestigt mit einem Guiding - Port die ich mit einem Kabel mit der Montierung verbinden kann. Die Kamera wird über USB an ein Laptop angeschlossen und über eine Software wird während der Aufnahme dann der Stern in der Mitte gehalten, also dass dieser während der Belichtungszeit noch punktförmig bleibt. Somit erlaubt diese Software, dass ich bis zu 5 Min lang eine Aufnahme ohne Strichspuren aufnehmen kann.

Habe ich dann von einem Himmelsobjekt dann sehr viele Aufnahmen gemacht, werden die mit einer Speziellen Software mit Siril übereinander gestapelt und zu einem fertigen Summenbild erzeugt. Hier wird dann über die Anpassung des Histogramms dann die darin enthaltenden Bildinformationen zum Vorschein gebracht. Hier in dieser Aufnahme habe ich eine neue Methode ausprobiert, mit einem tollen Ergebnis.
Mal eben ein paar Infos zur Andromeda Galaxie:

Sie ist unsere Nachbar-Galaxie, wir sind ja in der Milchstraße. Das Licht der Andromeda-Galaxie braucht nur Big Grin  2,5 Millionen Jahre, bis es bei uns ankommt. Wir sehen also die Andromeda-Galaxie, wie sie aussah, als sich gerade die Evolutionslinie der Menschenaffen von der Linie der heutigen Affen abspaltete, also Vorläufer des heutigen Menschen entwickelten. Wohlgemerkt Vorläufer. Wie die Andromeda-Galaxie zu Zeiten z.B. des Neandertalers aussah, wissen wir noch nicht. Das Licht ist noch nicht hier bzw. zu langsam. Cool

Da Sterne viiiiel kleiner als eine Galaxie sind, und alle anderen Galaxien viiiiel weiter entfernt sind als Andromeda, ist die Andromeda-Galaxie gleichzeitig das fernste Objekt am Nachthimmel, das mit bloßem Auge erkennbar ist.

Allerdings "rast" die Andromeda-Galaxie mit knapp einer Million km/h auf die Milchstraße zu. Da ein Lichtjahr aber knapp 10 Billionen km entspricht, dauert es trotzdem noch einige Millionen Jahre, bis beide Galaxien zusammen die neue Galaxie Milkomeda bilden. Also, Wettertroll: Bleib schön lange am leben, dann brauchste für solche Bilder kein Teleskop mehr. Big Grin

LG
Hi Wettertroll


Das sieht echt genial schön aus ! Smiley20 Smiley1


Grüße 43
Snow


(21.09.2023, 19:17)Wettertroll schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Nun wollte ich ein neues Projekt bei der Aufnahme der Andromeda-Galaxie (M 31) im Sternbild Pegasus aufnehmen, aber diesmal deutlich länger als nur mit einer Stunde. Wollte eigentlich auf 8 Stunden oder mehr hinaus das Ziel setzen, aber wie ich schon gemerkt habe ist die Zusammenfassung in Siril auf dem Laptop (wobei es hier deutlich mit dem Stacken schneller geht, als auf dem aktuellen Rechner mit dem ich alles verarbeite) schon die Grenzen gesetzt, wobei hier bei der Canon R7 im RAW-Formt eine sehr große Datei-Größe entsteht. Also wenn man mehr als 300 Aufnahmen damit stacken möchte, braucht man als Voraussetzung einen großen Festplattenspeicher. Trotz beider Sessionen gelang es mir nicht auf dem Laptop diese Bilder mit Siril zu einem fertigen gestackten Summenbild zu erstellen.


Den Rest dieser beiden Nächte habe ich dann auf meine alten Rechner durch geführt, wobei leider die Verarbeitung der Bilder leider sehr lange gedauert hatte. Nach dem fertigen Summenbild habe ich dann eine neue Methode angewandt, - den GHS - Stretch in Siril Version 1.20. Hier mit lassen sich viele Bereiche im Bild beeinflussen, was gegenüber einen normalen Stretch in Siril viel besser sich somit umsetzen lässt.

Kann nur sagen, was für eine atemberaubende Aufnahme, das hier geboten wird. Smile  


Aufnahmedaten:

Skywatcher Newton 750 / 150 mm
Kamera: Canon R7
128 x 1 m 30 Sek ISO 1600

Gestackt mit Siril GHS-Methode


Okay, einige Millionen Jahre können auch 3-8 Milliarden Jahre (billion years) bedeuten. Big Grin