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Normale Version: Wetterstatistik Kematen im Pfitschertal August 2023 + Sommer 2023
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Der August war zu warm und zu nass. Am erstaunlichsten sind die 15 Sommertage die, wenn der 15. August mit 24,5°C nicht gewesen wäre, sogar an einem Stück verlaufen wären. Am Höhepunkt dieser Hitzewelle in Südtirol, konnte ich 5Tage mit 29,x°C hintereinander verzeichnen, der 6. Tag wurde mit 28,7°C knapp verfehlt. Das ist für diese Höhenlage schon bemerkenswert. Durch den niedrigeren Sonnenstand (es war immerhin die letzte Augustdekade) konnte eine Rekordtemperatur über 30°C wohl verhindert werden. Allgemein war vor allem in den tieferen Tälern die tiefere Sonne gut zu bemerken, so konnte Bozen zwar das Jahresmaximum mit 37,3°C verzeichnen, aber bei einer Luftmasse mit rund 26°C in 850hPa (1500m) über Südtirol wären im Juni bis Anfang August knapp 40°C im Unterland drin gewesen. Das macht andererseits den neuen Rekord bei der Tagestiefsttemperatur (14,9°C) umso markanter, da die Nächte zu der Zeit schon ein ganzes Stück länger sind, als zu Sommersonnenwende oder im Juli. Diese Hitze schaffte es zudem den Monat über 1K zu warm ausfallen zu lassen, obwohl der Rest eigentlich normal bzw. leicht zu kühl war.

Beendet wurde die Hitze durch ein Genuatief, das neben einer deutlichen Abkühlung mit hohen Regenmengen einherkam. Der bisherige Tagesrekord der Tagessumme ist deutlich gebrochen worden (vorher 44,3mm neu 74,6mm).  So war der Monat August mit knapp unter 100mm bis zu diesem Tief ab dem 27.August zu trocken (bis zum 26.08 nur 60% vom Soll), um dann innerhalb von 48h das Soll deutlich zu überschreiten.
 
Auswertung:

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Diagramme:

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Der Sommer war zu warm und normal nass. Jeder Monat hatte seine Wärmephasen, vor allem der August mit den 15 Sommertagen. Die kühlste Phase des Sommers fiel in die erste Augustdekade, da rechnete niemand mehr mit der markanten Hitzewelle, die vor allem erst im Laufe der zweiten Augustdekade in Fahrt kam. In der 1. Augustdekade gab es auch den niedrigsten Tagestiefstwert des Sommers mit 2,5°C. Dazu gab es sogar Reif auf Wiesen und Dächern. Aber auch der Juli schaffte an einem Morgen 2,7°C, während der Juni als kühlster Sommermonat mit minimal 4,8°C, sogar die wärmste Tiefsttemperatur aller drei Sommermonate aufwies.

Beim Niederschlag war vor allem der Juni sehr trocken mit nur 40% vom Soll, der Juli und der August haben aber mit jeweils etwas über 120% das fast ausgleichen können. Vor allem der Juli war aber sehr unwetterträchtig. Bis auf den 18.07 als eine Squalline über Südtirol mit schwerem Sturm auch über das Pfitschertal zog (leider durch Stromausfall nicht aufgezeichnet, so nur 57Km/h knapp vorher gemessen), blieben wir hier sonst von Unwettern verschont. In dem Monat gab es öfters Meldungen von Murenabgängen in Folge von Starkregen und der Hagel im Eisacktal mit bis zu 9cm knapp südlich von Brixen ist auch noch zu erwähnen. Dort fiel der größte bisher in Südtirol beobachtete Hagel. Dass der Hagel auf fast 600m auftrat, ist umso erstaunlicher. Je tiefer der Erdboden liegt desto höher ist meist der Temperaturunterschied von Boden zur Gewitterwolke, resultierend in stärkeren Aufwinden, die den Hagel länger halten können. An dem Tag hat es im Sarntal auf 1000m noch 5cm Hagel gegeben und selbst hier oben auf 1400m gab es in der folgenden Nacht bis zu 3cm Hagel. Das spricht für extrem hochreichende Gewitter.
 
Auswertung:

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Diagramme:

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