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Normale Version: Dexcom G7 Blutzuckermessung
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Hallo,

Habe seit 2004 eine chronische Krankheit Diabetes und muss seit 2015 Insulin spritzen. Die Werte habe ich immer mit einem Blutzuckermessgerät bestimmt vor den Mahlzeiten und zwei Stunden danach. Leider gibt es je nach Nahrungsmittel extreme Abweichungen bei mir, wobei es sehr oft in der Woche zu Unterzuckerungen kommt. Laut dem Arzt sind Norm-Werte nach dem Essen, also nach zwei Stunden mit 115 festgelegt. Die Werte vor dem Essen und danach sind sehr stark unterschiedlich, - können je nach Nahrungsmittel sehr hoch ausfallen oder sehr gering. Um den Blutzuckerspiegel zu regulieren, verwende ich ein schnellwirkendes Insulin. 

Zudem muss ich was ich an Nahrungsmittel das was ich zur mir nehme abwiegen und daraus die Kohlenhydrate und BE (Kohlenhydrate / 12 = BE) ermitteln. Daraus berechnet ein spezielles Programm die zu spritzende Insulin - Menge. Diese Berechnung haut bei vielen Nahrungsmittel, wie Nährmittel-Angaben von Fett und Eiweiß nicht hin, da diese je nach Menge an Eiweiß und Fett einen großen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. 

Zitat:Nicht nur Kohlenhydrate erhöhen die Glukosekonzentration im Blut – auch Fette und Proteine.  Sie können bei der Insulinberechnung berücksichtigt werden, insbesondere, wenn eine Mahlzeit viel Protein und Fett enthält. Bei einer intensivierten Insulintherapie (ICT) wird dies normalerweise bereits mit dem BE-/KE-Faktor abgedeckt. Bestehen Mahlzeiten nur bzw. größtenteils aus Fett und Eiweiß (z.B. im Rahmen einer ketogenen Ernährung), kann es jedoch sinnvoll sein, auch Insulin für Fett-Protein-Einheiten (FPE) zu spritzen.
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login."verzögerten%20Bolus"%20programmieren.

Zitat:Fett
Durch Fett verzögert sich die Magenentleerung und die Kohlenhydrate werden verspätet ins Blut aufgenommen. Kohlenhydrate, die zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit verzehrt werden, lassen den Blutzucker also langsamer ansteigen als die gleiche Menge Kohlenhydrate, die ohne Fett aufgenommen wird. Ein Beispiel dafür ist das fettreiche Sahneeis, dass den Blutzucker langsamer ansteigen lässt ein Wassereis mit dem selben Glukosegehalt.

Hinzu kommt, dass aus Fetten Glukose produziert wird, wenn nicht genug Insulin zur Verfügung steht, um Glukose ins Blut aufzunehmen. Die Folge dieser zwei Mechanismen: Nach einer fettreichen Mahlzeit am Abend – zum Beispiel einer Pizza – steigt der Blutzucker in der Nacht an.

Eiweiß
Werden Eiweiße und Fette zusammen mit ausreichend Kohlenhydraten gegessen, muss der Eiweißanteil bei der Berechnung der Insulindosis nicht beachtet werden. Wird jedoch sehr viel Eiweiß gegessen – zum Beispiel während eines Grillabends mehrere Würstchen oder Steaks – steigt der Blutzucker bis zu mehrere Stunden nach der Mahlzeit an – Grund hierfür ist ebenfalls eine verzögerte Magenentleerung. Auch wird die große Eiweißmenge verzögert in Glukose umgewandelt und ins Blut abgegeben. Die Folge: ein verzögerter Anstieg von Blutglukose über mehrere Stunden.

Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Hier muss zu den Kohlenhydraten noch die Insulinmenge für Fett und Eiweiß berechnet werden, den sogenannten FPE - Wert. Je höher dieser Wert ist, desto stärker steigt der Blutzuckerspiegel in den nächsten Stunden an. 

1 FPE = 3 Stunden verzögerter Bolus
2 FPE = 4 Stunden verzögerter Bolus
3 FPE = 5 Stunden verzögerter Bolus
4 und mehr FPE = 7-8 Stunden verzögerter Bolus

D.h. ein FPE-Wert mit 2 oder mehr kann z.B. wenn man am Abend viel Fleisch oder Würstchen zu sich genommen hat, den Blutzuckerspiegel über mehrere Stunden stark ansteigen lassen, wobei dann auch einer Berechnung die noch zu spritzende Insulin Menge zusätzlich zu den Kohlenhydraten verabreicht werden muss, um wieder von den hohen Werten herunter zu kommen. Nicht nur Fleisch und Würstchen lassen durch die Fette und Eisweißwerte den Blutzucker ansteigen, auch andere Nahrungsmittel, wie Kuchen, Obst und Nudeln (es gibt da noch mehr davon). Ja leider ist diese Berechnung nicht leicht, dazu braucht man ein App an einem Smartphone die die Nahrungsmittel in Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate je nach Menge die man verspeist - ausrechnet. Dies muss dann über eine spezielle Formel in Excel berechnet werden, indem es über einen normalen Weg so nicht geht. Ein Rechner der das ausrechnet - ist schon gut, aber zu umständlich.

Seit heute habe ich einen Sensor am Arm der mir alle 5 Minuten den Glukose-Wert im Fettgewebe misst vom Diabetologen verschrieben bekommen, die Leistungen des Sensors werden von der Krankenkasse übernommen. Um den Sensor zu benutzen, braucht es eine technische Einweisung die von Dexcom gemacht wurde um zu verstehen, wie der Sensor arbeitet und welche Einstellungen und Warnungen vor niedrigen und sehr hohen Blutzuckerwerten zu warnen. Auch den Sensor musste ich zuerst mal heute kalibrieren, da die Messung vom Blutzuckermessgerät (blutig) und dem Sensor der den Glukosewert bestimmt - zu Abweichungen kam. Erst nach einem Tag oder nach 15 Stunden sind dann die Werte identisch mit den Werten die an der Fingerbeere (blutig) erfasst worden sind.

Vorläufig mal eine kurze Übersicht, wie das mit der Grafik am Dexcom - Server aussieht.

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