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Normale Version: Wetterstatistik Kematen, Südtirol (1440m) für Februar 2023 + Winter 2022/23
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Der Februar war deutlich zu mild und zu trocken, mal wieder. Der größte Teil des Monats war vom Hochdruck geprägt. Nach nochmal kälteren Nächten mit minimal -15,6°C am 09.02 stellte sich eine sehr milde Hochdrucklage sein. Positive Temperaturen bis jenseits der 3000m Marke gab es, die den Schnee recht schnell stark zusetzten. Hier im Tal auf der wärmeren Südseite gab es unfassbare 9 Tage nahezu an einem Stück mit über 10°C Tagesmaxima (ein Tag mit „nur“ 9,1°C dazwischen). Das könnte auch ein durchschnittlicher April sein. In den Nächten blieb es durch den meist klaren Himmel durchweg frostig. Dennoch ist ein Monatsmittel von gerade so -1°C (ganz genau genommen -0,95°C) deutlich zu mild. Etwa -3 bis -4°C sind die Norm.

Vom 3. bis 5. Februar gab es eine starke Nordföhnlage mit stürmischen Böen. Maximal wurden 70,5Km/h erreicht, dabei schneite es anfangs mäßig, so dass es zeitweise einen Schneesturm glich. An den Tagen fiel auch im Grunde fast der gesamte Neuschnee in diesem Monat. Zusammen mit den milden Temperaturen löste das eine akute Schneearmut bis weit rauf aus, ab etwa Mitte des Monats war hier z.B. Langlauf nicht mehr möglich. Schon krass, wenn man bedenkt, dass es hier ein vor Tauwetter recht gut geschützt liegendes Tal auf 1400m ist.
 
Auswertung:

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Diagramme:

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Anmerkung: geschützt liegendes Messfeld, auf den exponierten Südhängen wahr es schon kurz nach Monatsmitte schneefrei:

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Der Winter war zu mild und zu trocken. Am kältesten war der Dezember und dabei vor allem die erste Hälfte.

Am meisten Schnee fiel jedoch im Januar. Insgesamt war die Schneesaison mit einer Neuschneesumme von 75cm ziemlich mau für diese Höhenlage. Davon konnten sich maximal 37cm akkumulieren, auch das ist ziemlich wenig. Meist durch Schmelzwasser aber auch einmal durch Regen, kamen insgesamt 36,1mm zusammen. Das ist sicherlich nicht der gesamte Niederschlag aber bei etwa 75cm Schneesumme und meist Minusgrade bei Niederschlag dürften das so um die 50-60mm gewesen sein. Natürlich ist hier im Gebirge das Niederschlagsmaximum im Sommer, aber trotzdem fallen in der Regel schon etwa 120-140mm. Nächsten Winter gibt es übrigens auch zuverlässigere Daten, eine Regenmesserheizung ist im Bau.

Das Hochdruckmittel von 1018,6hPa spricht in dem Zusammenhang Bände. Das ist der zweite Winter in folge mit persistenter Hochlage im Winter und dadurch resultierende Niederschlags und folglich Schneearmut. Nachdem der Dezember sehr ruhig war, gab es im Januar und Februar öfters Nordföhnlagen, so dass auch häufiger der Wind ein Thema wurde. Der Höhepunkt war der Föhnsturm mit 70,5Km/h vor Ort, an anderen Orten wurden auch Werte jenseits der Sturmmarke gemessen.

Auswertung:

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Diagramme:

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