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Normale Version: Umfrage zu Energieimporten aus Russland
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Hi,
laut ZDF Politbarometer sind 55% aller Deutschen bereit, persönliche Einschränkungen hinzunehmen, um nicht mehr von Energieimporten aus Russland abhängig zu sein. Ich persönlich wäre ja für eine Volksabstimmung nach Schweizer Vorbild, wobei die Bundesregierung detailliert erläutern sollte, was ein sofortiger Importstopp für Folgen haben könnte. Da der Plan wohl kaum in die Tat umgesetzt wird, hier mal im kleinen Rahmen. Eine mögliche Konsequenz liegt nämlich auf der Hand: Viele Leute heizen ihre Wohnung mit Gas oder Öl. Würdet ihr darauf im Zweifel verzichten, damit der Krieg in der Ukraine aufhört? Oder kennt ihr Angehörige, die mit Gas oder Öl heizen? Was sagen die?

Uns würde es wohl immernoch besser gehen als den vielen Ukrainern, die in U-Bahn-Schächten "wohnen", bei Jahresdurchschnittstemperatur (geschätzt um die 10°C). Iso-Matten, Rettungsdecken, Wärmematratzen, Schlafsäcke, Fußwärmer, Handwärmer, alle möglichen Medikamente gegen Husten, Erkältung und Grippe bis hin zur Lungenentzündung (Antibiotika) werden von den Hilfsorganisationen für die Ukraine nachgefragt als Sachspenden!

Die Sonne erwärmt unsere Wohnungen schon jetzt tagsüber, wir haben Decken, elektrische Heizungen und Heizlüfter kann man kaufen, viele von uns haben nen Ofen, wir ziehen unsere Jacke halt nicht aus wenn wir ins Haus gehen, man könnte bei Verwandten oder Freunden unter kommen... es wäre imho machbar.

Was sagt ihr? Ja oder nein? Mehr Antworten gibt's nicht. Das ist die schärfste Sanktion, die wir Privatleute gegen Putin verhängen können.

LG
Achso, und Warmwasser: Man kann sich nen Durchlauferhitzer kaufen oder auch nen Wasserkocher. Oder bei Freunden wenigstens duschen. Ist entbehrungsreich aber machbar. Eure Stromrechnung verdoppelt sich, eure Gasrechnung ist gleich Null.
Wie oft habe ich geflucht, wenn ich wieder Holz in den 2.Stock schleppte, da mein großer gemauerter Ofen meine Hauptheizung ist. Seit knapp 10 Jahren habe ich eine Elektrozusatzheizung mit Marmorspeicherplatten, die ich sparsam verwende.
Jetzt bin ich froh über meine umständliche Heizerei. 
Warmwasser sommers solar, im Winter Nachtstrom.
Hi Gästin


(12.03.2022, 16:05)Gästin schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Wie oft habe ich geflucht, wenn ich wieder Holz in den 2.Stock schleppte, da mein großer gemauerter Ofen meine Hauptheizung ist.

Oha - alles Holz in den 2. Stock tragen zu müssen ist auf die Dauer echt herb. Sad

Wir haben eine Holzheizung, die zwar nicht ganz zentral ist, aber trotzdem einiges bringt. Zum Glück geht es nur 1 hohe Stufe herunter bis zum Ofen. Also nahezu ebenerdig bergseitig. Talseitig jedoch nicht, aber das machts nichts. Smiley1

Zitat:Seit knapp 10 Jahren habe ich eine Elektrozusatzheizung mit Marmorspeicherplatten, die ich sparsam verwende.
Jetzt bin ich froh über meine umständliche Heizerei. 
Warmwasser sommers solar, im Winter Nachtstrom.

Wieviele Solarzellen hast du ? Bzw, wieviele m² ? Smiley1 



Grüße 43
Snow
Servus!


Als ich mir den Traum mit Umzug ins alpine Bersteigerdorf erfüllte, kam auch der Fakt einer Warmwasseraufbereitung in Bad und Küche über Boiler auf den Tisch. Aber ... allein bei der Wohnungssuche in heutigen Zeiten kann man kaum auf viel Auswahl Selbiger hoffen. Und ... ich fand, dass eine solche Aufbereitung zumindest für mich als Einzelperson nicht wirklich schlecht sein könnte. Mehr Kontrolle wie z.B. jetzt brauche ich es und jetzt nicht und/oder wieviel und damit auch "muss ich jetzt wirklich duschen / in die Wanne / Abspülen + da gibt´s für noch flexibler einen Wasserkocher ...?" oder im Sommer wird eh kalt geduscht und und und ... Okay, viele Leute mit denen ich sprach fanden diese Aufbereitung blöd. Argumente wie - "Nimmt doch Platz weg" - stimmt, aber hier ist es gut angebracht und stört mich absolut nicht. "Aber die Stromkosten" ... komme ich später zu. Unflexibel - mag mit Familie stimmen, aber für mich als Einzelperson absolut gut händelbar. Nach drei Jahren bin ich damit absolut zufrieden und ich behaupte, dass ich mit dieser Art bewusster und auch absolut sparsam umgehe. Beim großen Boiler verwende ich das erste nur für Sekunden kalt-lauwarme Wasser in einen Eimer auffangend für die Toilettenspülung. Ich glaub die ist in den letzten zwei Jahren nur beim Besuch von Freunden -und selbst die waren zwecks Corona seltener- gelaufen. Big Grin  Und Strom ... Bad, Flur und Küche ... vor paar Jahren erstand ich von Leuten die ein Haus bauten nicht wirklich häßliche Lampen mit Magnet / dünne selbstklebende Magnetplatte zum anhäften, denn sie brauchten die nicht. Diese Lampen sind über USB aufladbar und haben 3/6/10 und 20-Minuteneinstellungen samt Stärkenregulierung und wenn nötig Bewegungseinschaltung. Diese sind im Bad am Spiegelschrank, im Flur und in der Küche unter den Hängeschränken an Spüle, Herd und Arbeitsflächen angebracht. Ich bin grundlegend kein Freund von großen alles ausleuchtenden Beleuchtungen und mag es eher direkt und punktuell. Zudem gibt`s ne vor Jahren angeschaffte Powerbank -man fotografiert ja  Wink- mit Solarmodul. Von perfekt Sonne ausgerichtet Balkonien schreibe ich ja oft. Also erfolgt die Aufladung ausschließlich darüber.
Dieser so entstandene und eingespielte kleine Kreislauf funktioniert für mich als Einzelperson perfekt und will ihn nimmer missen.
Erst letzte Woche freute ich mich über die Abrechnungsfakten ... Nebenkosten und Strom (Ökostrom) zusammen ergab eine Zurückzahlung von über 400Euronen. Das verschafft mir unter Beibehaltung der Vorauszahlungsabschlägen und meiner -zumindest denke ich- sparsamen Umgehensweise einen Puffer zu den weiter steigenden Szenarien ... Und - dass läuft hier so auch ohne auf Putin zu gucken schon länger ...


Grüße aus Südost
Na,
5:1 für "ja" scheint mir doch ein etwas verzerrtes Bild darzustellen. An alle "Nein-Sager": Traut euch ruhig, die Umfrage ist anonym, es muss sich niemand als halbherzig outen. Außerdem spräche es für Ehrlichkeit.

Bei den "Ja-Sagern" frage ich mich, ob meine Frage missverständlich war. Diejenigen, die sowieso nicht mit Öl oder Gas heizen, sind gar nicht direkt angesprochen. Die können wohl stellvertretend für Freunde oder Angehörige antworten, die eben mit Gas oder Öl heizen. Oder sie können sich überlegen, wie es wäre, wenn sie ihre Wärmepumpe oder Holzheizung nicht benutzen, sondern nur Strom, ggf. Solarzellen oder einen "normalen" kleinen Holzofen zum Heizen benutzen.

Wer dann noch ja sagt, muss sich außerdem fragen lassen, ob er so schon freiwillig handelt oder morgen damit beginnt. Jeder kann ein persönliches Statement setzen: "An mir verdient Putin nicht." So wie in der Corona-Krise, wo man freiwillig seine Kontakte einschränken konnte/sollte, obwohl mehr erlaubt war. Ihr könnt sagen "Ich spüle mein Geschirr von Hand, dusche unter der Gießkanne, das entsprechende Warmwasser habe ich durch Überstunden am Wasserkocher hergestellt. Ich habe mir ein Waschbrett gekauft, um die Waschmaschine nicht mehr zu benutzen."

Wer zu den ganzen Punkten "ja" sagt, aus Solidarität mit der Ukraine, vor dem ziehe ich meinen Hut. 78 Das dürfte dann doch eine ziemlich kleine Minderheit sein. Ich kann wohl zu allem ja sagen, aber ich habe leicht Reden: Ich bekam schon vorher mein Warmwasser vom Durchlauferhitzer und heize elektrisch, verwendet wird 100% Ökostrom.

Hinweis bzgl. Gender-Gerechtigkeit: "er" steht für "der Mensch", nicht für "der Mann".

LG
Wenn ich mir vorstelle, keinen Durchlauferhitzer zu haben, und dann ne Gas-Therme... okay, Elektroheizung kaufen und von Hand spülen würde ich wohl machen. Aber Kleidung mit Waschbrett waschen oder unter der Gießkanne duschen... neee, da hört die Solidarität auf.
Grüßt Euch!

Robbi danke für die Umfrage.

Allerdings ist die Fragestellung so wie gestellt ja nicht wirklich realistisch. Es geht doch nicht darum, dass wir überhaupt kein Gas für Wärme mehr hätten und wir alle in kalten Wohnungen ohne Warmwasser sitzen müssten. Denn wenn wir kein russisches Gas mehr bekommen würden, bedeutet dies ja nicht, dass wir überhaupt kein Gas mehr hätten, etwa die Hälfte kommt aus anderen Ländern oder auch aus Deutschland. Wir müssten auf die Hälfte etwa verzichten für den Verbrauch in Deutschland. Davon verbraucht die Industrie einen Anteil von etwa 20% und 14% gehen in die Stromproduktion. Die Stromproduktion durch Gas könnten wir einstellen und aus anderen Quellen kompensieren. Dann sind es nur noch 40% weniger Gas für Industrie und Haushalte. Unsere Biogasanlagen sind vorhanden und werden aktuell nur zu 60% ausgelastet. Hier könnten wir ohne Zeitverzug sofort die Auslastung deutlich erhöhen auf 90% und das Gas in unsere Versorgungsleitungen einspeisen. Das bringt bundesweit nochmals 5-8%. Wir sind dann bei 35% weniger Gas. Durch Einsparungen lassen sich nach Berechnungen der Bundesumweltamtes in den Haushalten 10-15% an Gasvolumen deutschlandweit einsparen ohne großen Komfortverlust. In der Industrie könnte man durch Einsparungen und Umstellungen auf andere Energieträger kurzfristig bis zu 10% an Gasvolumen bundesweit einsparen. Wir wären dann bei 10-15% weniger Gas. Mindestens 10% an Gasvolumen lassen sich kurzfristig von anderen Ländern beziehen, etwa Niederlande oder Norwegen oder auch aus Nordafrika. Hier bestehen die Pipelines und die optionalen Verträge bereits. Für den Rest an Risiko stehen die vorhandenen Gasspeicherreserven zur Verfügung, die zwar nur zu 5% gefüllt sind, aber die uns dennoch kurzfristig zur Überbrückung helfen können. Die Heizperiode ist bald vorbei! Das bedeutet mit nationaler und internationaler Einigkeit wäre es möglich ohne extreme Einschränkungen vollständig auf russisches Gas zu verzichten, eigentlich auch sofort, wenn man ehrlich ist. Und ganz nebenbei: es wäre ein ziemlich guter Schritt, sich von den fossilen Energieträgern viel schneller abzukoppeln, als wir es uns vorgestellt hatten. Und das wäre langfristig die beste Nachricht für die Erreichung unserer Klimaziele...

Nun denn. Ich verbrauche Gas zum heißen. Biogas, aber auch mein Verbrauch entnimmt seinen Anteil aus dem gesamten Gasvolumen. Seit den 25. Februar fahre ich die Heizanlage genau wegen des Krieges und aus innerem Protest wieder im sparsamen Herbstmodus, heißt Solltemperatur ist um 2 °C abgesenkt, während der zudem eingekürzten Heizphasen. Das spart etwa 15% an Gasverbrauch. Es ist nun weniger gleichmäßig warm, aber dann warm, wenn es wichtiger ist. Und das Warmwasser wurde ebenfalls abgesenkt um 5°C. Das bringt nochmals 5% Einsparung. Also, niemand soll sagen, das würde nicht gehen, es würde gehen, wenn wir alle es nur wollten und alle auch mitmachen würden (auch die Vermieter und Hausmeister etc.)...

Meinen Gruß!
(12.03.2022, 20:39)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Erst letzte Woche freute ich mich über die Abrechnungsfakten ... Nebenkosten und Strom (Ökostrom) zusammen ergab eine Zurückzahlung von über 400Euronen. Das verschafft mir unter Beibehaltung der Vorauszahlungsabschlägen und meiner -zumindest denke ich- sparsamen Umgehensweise einen Puffer zu den weiter steigenden Szenarien ... Und -  dass läuft hier so auch ohne auf Putin zu gucken schon länger ...


Grüße aus Südost

für die 400 EUR bzw. ein wenig mehr kaufst dann ein gescheites Solarmodul, welches Du sonnensetitig an den Balkon tackerst (sofern der Vermieter mitspielt).
Dieses speist dann direkt Strom in den Kreislauf ein und vermindert den externen Strombedarf direkt (der Zähler läuft dann eben langsamer bzw. gar nicht).
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Möglichkeiten gibts viele....wenn man sie sich leisten kann (muss man immer dazu schreiben).

Grüße,
wedder_man
Folgendes muss man aber auch mal sagen:
Wenn jetzt die Importe gestoppt werden heißt das ja nicht das danach sofort nix mehr geht.
Natürlich gibt es eine Abhängigkeit von 55% beim Gas und 30% beim, Öl; 45% bzw, 70% kommen woanders her. Das heißt es versiegt ja nicht pronto.
Nochmals deutlich teurer wird es sicher, wobei das auch in den jetzigen Preisen bestimmt schon mit eingepreist ist.

Gas ist sicher heikler, vor allem weil D nicht mehr so viele Zwischenlager hat.
Öl...nun ja...der Weg weg vom Öl war ja schon eingeplant -wäre ohnehin in den nächsten Jahren teurer geworden-, muss nun einen Zahn zulegen.

Ein wenig betrifft uns das auch da wir aktuell eine neue Wohnung suchen müssen (Eigenbedarf nach 21 Jahren)....und ein ganz klein wenig schaue ich da auch auf den Energieträger.
Aber das kann derzeit nicht als wirkliches Entscheidungskriterium dienen, wenn die Angebote eh schon spärlich sind....indirekt dann eher der Energieausweis (sofern nicht gefälscht).
Es wäre das i-Tüpfelchen wenn es denn alternativ zu Gas und Öl wäre.

Die eigentliche Frage: Ja, sicher würde ich drauf achten, aber das haben wir die ganzen Jahre schon getan, alleine schon um Ressourcen zu schonen.
Nun kommt eben der Geldbeutel noch dazu.

Freilich werden wir zum nächsten Winter hin sehen, was tatsächlich bis dahin dann zu tun ist.

Grüße,
wedder_man
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