06.08.2021, 22:21
Servus!
Frühzeitig und warum ...
Mit Sorge schaue ich schon paar Tage die Wetterkarten speziell für unser schönes Chiemgauer Ländle und weiter östlich an. Mit Sorge, weil zuletzt schon einige Gebiete teilweise schlimm von aufziehenden Unwettern getroffen wurden und die aktuelle Kartenlage nicht wirklich schöne Berechnungen aufbietet. Eher werde da sogar noch paar Ticken mehr an Unwetterpotential aufgeboten als zuletzt. Und das macht mir Bauchweh!
Gehen wir allein vom Wind aus ... es sind sich die Modelle und Aussagen immer einiger das besonders fürs Chiemgau und weiter östlich in Verbindung mit heftigen Gewittern flächig schwerer Sturm bis hin zum Orkan möglich ist. Im ungünstigsten Fall werden aktuell Böenspitzen von 120 bis 150kmh fürs Vorland berechnet. Das wäre schlimm ... Aber auch ab von heftige Gewittern ist mit Durchlauf einer deutlichen Druckwelle ein deutliches Sturmszenario möglich! Dies besonders wieder deutlich unterstützend durch den sogenannten Leitplanken Effekt des Alpenbogens ab Höhe östliches Allgäu -> Chiemgau ->bis nach AT rüber. Bilden sich Superzellen können die sich ab Höhe südlich Rosenheim-Irschenberg-Inntaleingang eventuell zu Bogenecho-Strukturen wandeln!
Die Grundlagen bieten leider solche möglichen Ungebilden absolut auf.
Samstag ... über dem Osten und Südosten ist es unter dem langsam ostwärts schwenkenden Rücken noch längere Zeit freundlich und mit 25 bis 28 Grad sommerlich warm - steigen doch die 850 hPa Temperaturen auf 10 bis 16 Grad an. Föhnbedingt wird es nahe der österreichischen Grenze vielleicht noch mehr und in den Alpen kommen mit dem (vorübergehend) einsetzenden Föhn auf einigen Gipfeln Sturmböen aus südlicher Richtung auf. Dabei bildet sich über SE Bayern ein Leetief an dessen Westflanke mit einer markanten Druckwelle (mit skaligen Windwarnungen oder Warnungen vor stürmischen Böen zu versehen) nachmittags und abends an der Grenze zum sich nähernden Regen über Südbayern teils schwere Gewitter mit erhöhtem Unwetter-/Superzellenpotential möglich sind. Die konvektionserlaubenden Modelle haben was die schweren Gewitter angeht die Regionen ab München ostwärts im Focus, wobei auch hier erhebliche Unterschiede zu erkennen sind (z.B. ICON D2 vs. SHD).
Samstag... greift der zunehmend kurzwellige und Richtung Süden amplifizierende Randtrog auf Frankreich über und erreicht wohl erst abends bzw. eingangs der Nacht den äußersten Südwesten/Westen des Landes. Die nun stark diffluente Höhenströmung steilt weiter auf, wobei vor allem im Südwesten Deutschlands markanter dynamischer Hebungsantrieb wirksam werden kann. Im Bodenfeld kommt die Frontalwelle über Frankreich ostnordostwärts voran, wobeidie Warmfront auf Süddeutschland übergreift. Der Warmsektor erfasst grade noch so das Alpenvorland, wo sich eine potenziell instabile Luftmasse subtropischen Ursprungs breitmachen kann. Dazu kommt Föhn auf (Alpengipfel mit Sturmböen aus Süd) und die Wolken lockern deutlich auf. Die Konvektion erlaubenden Modelle simulieren vor allem im östlichen Oberbayern teilweise mehr als 1000 J/kg ML-Cape, wobei sich durch das einsetzende kräftige alpine Pumpen ein Lee-Tief über dem östlichen Alpenvorland entwickelt, der Wind dort auf Nordost zurückdreht und im Bereich einer Feuchteflusskonvergenz die Werte niederschlagbaren Wassers auf deutlich über 30 mm ansteigen. Dabei verhindert der Föhn vorzeitige Auslöse, erst mit beginnenden Abzug des Lee-Tiefs dürfte es am späteren Nachmittag für ein oder zwei Gewitter reichen, die sich eventuell auch an der Vorderkante des den Nordrand der Frontalwelle markierenden Regengebietes über dem Alpenvorland entwickeln. Und die haben es dann in sich:Im trogvorderseitigen Bereich wird auch über dem Alpenvorland markante hochreichende Scherung (etwa 25 bis 30 m/s) simuliert, dazu kommt durch den Nordostwind eine ausgeprägte bodennahe Richtungsscherung. Entsprechend haben die ICON-D2-Prognosetemp teilweise gut gekurvte Hodografen auf der Agenda. Somit
sind die Zutaten gegeben für ein, maximal zwei Superzellen, die durch das (östliche) Alpenvorland ostwärts ziehen. Dabei kommen größerer Hagel und auch Orkanböen als Begleiterscheinung neben heftigem Starkregen in Frage. In den aktuellen Läufen haben eigentlich alle vorliegenden Konvektion erlaubenden Modelle ein solches Szenario auf der Agenda. Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
[attachment=37672]
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Bitte Daumen drücken, dass die bis aktuell aufgebotenen unwetternden Modellmöglichkeiten nicht ausgeschöpft werden!
Grüße
Frühzeitig und warum ...
Mit Sorge schaue ich schon paar Tage die Wetterkarten speziell für unser schönes Chiemgauer Ländle und weiter östlich an. Mit Sorge, weil zuletzt schon einige Gebiete teilweise schlimm von aufziehenden Unwettern getroffen wurden und die aktuelle Kartenlage nicht wirklich schöne Berechnungen aufbietet. Eher werde da sogar noch paar Ticken mehr an Unwetterpotential aufgeboten als zuletzt. Und das macht mir Bauchweh!
Gehen wir allein vom Wind aus ... es sind sich die Modelle und Aussagen immer einiger das besonders fürs Chiemgau und weiter östlich in Verbindung mit heftigen Gewittern flächig schwerer Sturm bis hin zum Orkan möglich ist. Im ungünstigsten Fall werden aktuell Böenspitzen von 120 bis 150kmh fürs Vorland berechnet. Das wäre schlimm ... Aber auch ab von heftige Gewittern ist mit Durchlauf einer deutlichen Druckwelle ein deutliches Sturmszenario möglich! Dies besonders wieder deutlich unterstützend durch den sogenannten Leitplanken Effekt des Alpenbogens ab Höhe östliches Allgäu -> Chiemgau ->bis nach AT rüber. Bilden sich Superzellen können die sich ab Höhe südlich Rosenheim-Irschenberg-Inntaleingang eventuell zu Bogenecho-Strukturen wandeln!
Die Grundlagen bieten leider solche möglichen Ungebilden absolut auf.
Samstag ... über dem Osten und Südosten ist es unter dem langsam ostwärts schwenkenden Rücken noch längere Zeit freundlich und mit 25 bis 28 Grad sommerlich warm - steigen doch die 850 hPa Temperaturen auf 10 bis 16 Grad an. Föhnbedingt wird es nahe der österreichischen Grenze vielleicht noch mehr und in den Alpen kommen mit dem (vorübergehend) einsetzenden Föhn auf einigen Gipfeln Sturmböen aus südlicher Richtung auf. Dabei bildet sich über SE Bayern ein Leetief an dessen Westflanke mit einer markanten Druckwelle (mit skaligen Windwarnungen oder Warnungen vor stürmischen Böen zu versehen) nachmittags und abends an der Grenze zum sich nähernden Regen über Südbayern teils schwere Gewitter mit erhöhtem Unwetter-/Superzellenpotential möglich sind. Die konvektionserlaubenden Modelle haben was die schweren Gewitter angeht die Regionen ab München ostwärts im Focus, wobei auch hier erhebliche Unterschiede zu erkennen sind (z.B. ICON D2 vs. SHD).
Samstag... greift der zunehmend kurzwellige und Richtung Süden amplifizierende Randtrog auf Frankreich über und erreicht wohl erst abends bzw. eingangs der Nacht den äußersten Südwesten/Westen des Landes. Die nun stark diffluente Höhenströmung steilt weiter auf, wobei vor allem im Südwesten Deutschlands markanter dynamischer Hebungsantrieb wirksam werden kann. Im Bodenfeld kommt die Frontalwelle über Frankreich ostnordostwärts voran, wobeidie Warmfront auf Süddeutschland übergreift. Der Warmsektor erfasst grade noch so das Alpenvorland, wo sich eine potenziell instabile Luftmasse subtropischen Ursprungs breitmachen kann. Dazu kommt Föhn auf (Alpengipfel mit Sturmböen aus Süd) und die Wolken lockern deutlich auf. Die Konvektion erlaubenden Modelle simulieren vor allem im östlichen Oberbayern teilweise mehr als 1000 J/kg ML-Cape, wobei sich durch das einsetzende kräftige alpine Pumpen ein Lee-Tief über dem östlichen Alpenvorland entwickelt, der Wind dort auf Nordost zurückdreht und im Bereich einer Feuchteflusskonvergenz die Werte niederschlagbaren Wassers auf deutlich über 30 mm ansteigen. Dabei verhindert der Föhn vorzeitige Auslöse, erst mit beginnenden Abzug des Lee-Tiefs dürfte es am späteren Nachmittag für ein oder zwei Gewitter reichen, die sich eventuell auch an der Vorderkante des den Nordrand der Frontalwelle markierenden Regengebietes über dem Alpenvorland entwickeln. Und die haben es dann in sich:Im trogvorderseitigen Bereich wird auch über dem Alpenvorland markante hochreichende Scherung (etwa 25 bis 30 m/s) simuliert, dazu kommt durch den Nordostwind eine ausgeprägte bodennahe Richtungsscherung. Entsprechend haben die ICON-D2-Prognosetemp teilweise gut gekurvte Hodografen auf der Agenda. Somit
sind die Zutaten gegeben für ein, maximal zwei Superzellen, die durch das (östliche) Alpenvorland ostwärts ziehen. Dabei kommen größerer Hagel und auch Orkanböen als Begleiterscheinung neben heftigem Starkregen in Frage. In den aktuellen Läufen haben eigentlich alle vorliegenden Konvektion erlaubenden Modelle ein solches Szenario auf der Agenda. Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
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Bitte Daumen drücken, dass die bis aktuell aufgebotenen unwetternden Modellmöglichkeiten nicht ausgeschöpft werden!
Grüße