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Normale Version: Wetterlage Teile Alpen-Niederschlagsmengen stellenweise im Rekordbereich Teil 02
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Ich zippe abermals rüber ...

07.12.2020

Einzelne Niederschlags- und Schneerekorde
Einige Wetterstationen der ZAMG in Oberkärnten und Osttirol verzeichneten am Wochenende neue Rekorde der 3-Tages-Niederschlagsmenge und der Dezember-Schneehöhe. Dienstag und Mittwoch schneit es im Südwesten Österreichs erneut stark. Ab Donnerstag sollte sich die Lage nachhaltig entspannen. Alle Wetterwarnungen der ZAMG auf  Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. .
Dass Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer in Österreich große Regen- und Schneemengen bringen, ist prinzipiell nicht ungewöhnlich. Die Niederschlagsmengen von Freitag bis Sonntag (4.-6.12.2020) waren aber extrem und lagen vor allem in Osttirol und Oberkärnten nahe an den Rekorden oder sogar darüber, wie die ersten Auswertungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zeigen.

Rekorde bei 3-Tages-Niederschlagsmenge
In Oberkärnten und Osttirol fielen von Freitag bis Sonntag verbreitet zwischen 100 und 300 Millimeter Niederschlag, vereinzelt bis knapp 370 Millimeter, wie in Kornat im Lesachtal.

(Anmerkung: Die Niederschlagsmenge ist die Summe der Wassermenge, egal ob Regen oder Schnee. 1 Millimeter Niederschlagshöhe entspricht 1 Liter pro Quadratmeter)

„An einigen Messstationen gab es neue Rekorde der 3-Tages-Niederschlagsmenge", zieht ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik eine erste Bilanz, „so bedeuten 298 Millimeter in Lienz in Osttirol einen neuen Rekord. Bisher war der höchste Wert hier 259 Millimeter im November 1966. Gemessen wird in Lienz mit kurzen Unterbrechungen seit 1880. Einen neuen Rekord gab es in Osttirol auch in Sillian mit 294 Millimeter. Damit wurde der Wert von 225 Millimeter im Oktober 2018 übertroffen. Gemessen wird hier seit 1948. Einen neuen Rekord hat auch Döllach im Oberen Mölltal in Kärnten mit 238 Millimeter und übertrifft damit die 209 Millimeter aus dem November 2019. Gemessen wird hier seit 1926. In St. Jakob in Defereggen in Osttirol ist der neue Rekord 225 Millimeter. Der alte Rekord stammte mit 212 Millimeter aus dem August 1966. Gemessen wird hier seit 1948."

Die größte 3-Tages-Niederschlagsmenge des vergangenen Wochenendes wurde mit 364 Millimeter in Kornat im Lesachtal gemessen. Das war unter dem Rekord dieser Messstation mit 415 Millimeter im Oktober 2018.

Schneerekord für Dezember in St. Jakob
Da die Schneefallgrenze stark schwankte und es in vielen Tälern zeitweise regnete, brachten die extremen Niederschlagsmengen in den meisten Regionen keine neuen Schneerekorde. Eine der Ausnahmen ist St. Jakob im Defereggen. Hier wurde auf 1383 Meter Seehöhe mit einer Schneehöhe von 142 Zentimeter ein neuer Stations-Rekord der Dezemberschneehöhe erreicht. Der alte Rekord lag bei 113 Zentimeter im Dezember 2008.
In Kornat in Kärnten wuchs die Schneehöhe am vergangenen Wochenende bis 88 Zentimeter Höhe. Der Dezember-Rekord liegt hier bei 130 Zentimeter im Jahr 1979. Sillian lag mit 132 Zentimeter Schneehöhe relativ knapp unter dem aktuellen Dezember-Rekord von 150 Zentimeter im Jahr 1990.

Am Dienstag und Mittwoch erneut starker Schneefall
Die Wetterberuhigung zu Beginn der neuen Woche ist nur von kurzer Dauer, sagt Gerhard Hohenwarter, von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Klagenfurt: „Am Dienstag und am Mittwoch bringt das nächste Italien-Tief in Oberkärnten und in Osttirol wieder verbreitet Schneefall bis in die Täler. Dabei kommen nochmals um die 50 Zentimeter Neuschnee dazu, vereinzelt auch um die 100 Zentimeter, zum Beispiel im Lesachtal. Ab Donnerstag sieht es derzeit nach einer nachhaltigen Beruhigung des Wetters aus. Gegen Wochenende dürfte zwar über Italien nochmals ein Tiefdruckgebiet entstehen, es liegt nach aktuellem Stand der Prognose aber zu weit südlich, um sich auf Österreich auszuwirken."


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Noch paar Worte dazu ... nun kann man sich evtl vorstellen, wie das katastrophale Schneeereignis hier in meiner Heimatregion Anfang Januar 2019 einzuordnen ist. Knapp 220cm auf 720m Höhe war daheim als höchste Schneelage gelegen. Gut, der Zeitrahmen war nicht ganz gleich. Summiert fielen an/in unseren Staulagen bis zu 600mm Niederschlag! Die summierten Schneehöhen auf/ab 1450m im Bereich der Staulagen ging kleinräumig über 4m. Wir haben dort oben stehende Hütten mit Sonden gesucht. Selbst bis ganz unten auf gut 650m war die aller höchste Lawinenwarnstufe. Ich selber kann ein Lied von singen, bin ich bei einigen Schneeschuhtouren auf niedrigsten Höhen unten im Tal mit Schneebrettern abgerutscht. Ich habe einen Hirsch befreit, der sich in den Schneemassen regelrecht festgelaufen hatte. Selbst für mich war das ein neues Ereignis, was ich so noch nicht erlebt hatte. Und wie so oft, hat man es nicht erlebt glaubt man es kaum. Schnee ist toll, Schnee ist schön ... aber ...

Grüße

Bilder zwischenzeitlich und es kam noch viel viel mehr dazu ...

Rechts der Busch war irgendwann tief im Schnee verschwunden. Ich konnte irgendwann mit den Schneeschuhen durch die Kronen der Bäume wandern und sie ohne Leiter beschneiden.
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Man wusste am Boden nicht mehr wohin mit den Massen ...und irgendwann mussten zudem noch die Massen von den Dächern dazu. Also Wege, Straßen, Einfahrten usw. grundlegend schaufeln und die Dachflächen nun noch dazu, wo sich gigantischen Berge angesammelt hatten. Auch ""schön"" die zwischenzeitlichen Niederschläge als Starkregen ... will man nicht wirklich erleben. Da geht einem irgendwann der Arsch auf Grundeis ... Entsprechende Threads und Beiträge im Ereignis selbst sind im Forum zu finden.


Grüße