(29.05.2020, 16:18)WetterHahn schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Heute vor 4 Jahren gab es heftige Starkniederschläge, ausgelöst durch Tief "Elvira". Gegen Abend zog ein starkes Gewitterkomplex von Bayern Richtung BW rein, vobei die Zugbahn sehr langsam verlief. Innerhalb 1 Stunde fielen lokal bis zu 50mm /in 12h 100mm/in 24h 120-150mm,was in meiner Gegend einem Jahrhundertniederschlag gleichkommt . Oberhalb von Braunsbach ( 7 km nördlich von mir im Kochertal) sorgten die Niederschläge für enorme Bodenerosionsprozesse.Der Orlacher Bach schwoll zu einem reißenden Strom an und hinterließ auf der Straße mehrere Meter hoch Schutt aus Steinen, Lehm, Autos und verkeiltem Altholz. Zahlreiche Gebäude wurde beschädigt oder gar ganz zerstört. Die Schäden lagen bei 100 Millionen Euro.
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Wie durch ein Wunder gab es dort keine verletzte, im restlichen Land starben allerdings 4 Menschen in dieser Nacht.
Über Braunsbach habe ich (studiumsbedingt) zwei Arbeiten selbst geschrieben und mehrere Arbeiten gelesen und angehört...das war neben Simbach damals das zweite schlimme Ereignis innerhalb einer Woche...
Simbach hab ich damals wenige Wochen danach besichtigt, in Braunsbach war ich während des Umbaus vor Ort...schon erschreckend was damals los war...
Grüße
Hi Wetter Hahn
Ja, das war schlimm damals.
Gab es bei euch in der Stadt auch Schäden ?
Ist das Kochertal dort sehr eng mit beidseitig steilen Seitenhängen ?
Und sind die Bäche dort sehr schnellfließend mit Betonbachbett am Grund und an den Ufern ?
(29.05.2020, 16:18)WetterHahn schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Heute vor 4 Jahren gab es heftige Starkniederschläge, ausgelöst durch Tief "Elvira". Gegen Abend zog ein starkes Gewitterkomplex von Bayern Richtung BW rein, vobei die Zuggeschwindigkeit sehr langsam verlief. Innerhalb 1 Stunde fielen lokal bis zu 50mm /in 12h 100mm/in 24h 120-150mm,was in meiner Gegend einem Jahrhundertniederschlag gleichkommt . Oberhalb von Braunsbach ( 7 km nördlich von mir im Kochertal) sorgten die Niederschläge für enorme Bodenerosionsprozesse.Der Orlacher Bach schwoll zu einem reißenden Strom an und hinterließ auf der Straße mehrere Meter hoch Schutt aus Steinen, Lehm, Autos und verkeiltem Altholz. Zahlreiche Gebäude wurde beschädigt oder gar ganz zerstört. Die Schäden lagen bei 100 Millionen Euro.
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Wie durch ein Wunder gab es dort keine verletzte, im restlichen Land starben allerdings 4 Menschen in dieser Nacht.
Grüße
Snow
In Schwäbisch Hall sind mir keine größere Schäden bekannt, die Gewitterzelle hat die Stadt und mich auch nur "gestriffen". Leider ist mein Regenmesser in Null Komma nix übergelaufen, weshalb ich zur Niederschlagsmenge hier nichts genaues sagen kann. Weiter Flussabwärts wie zb. in Künzelsau oder im Großraum Heilbronn gab es dagegen massives Hochwasser. Im Ostalbkreis wo der Kocher entspringt, war es auch teils ziemlich Übel.
Das Kochertal ist zwischen dem Orlacher Bach etwa 1 bis 1,4 km breit und 190m tief.
Hier liegt übrigens auch die Kochertalbrücke, wo sich mit 185m Höhe die höchste Talbrücke Deutschlands nennen darf.
Der Örtliche Bach ist verdolt und verläuft unter der Straße. Es zeigten sich Spitzenabflusswerte des Orlacher Bachs im Bereich von Braunsbach von 100 bis 150 Kubikmetern pro Sekunde. Das ist das 500- bis 800-fache des Normalen. Das Wasser kam praktisch von allen Seiten runter geflossen.
Grüße auch an Regensburg91
(29.05.2020, 17:53)WetterHahn schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Der Örtliche Bach ist verdolt und verläuft unter der Straße. Es zeigten sich Spitzenabflusswerte des Orlacher Bachs im Bereich von Braunsbach von 100 bis 150 Kubikmetern pro Sekunde. Das ist das 500- bis 800-fache des Normalen. Das Wasser kam praktisch von allen Seiten runter geflossen.
Gruß auch an Regensburg91
Ja, und das Problem war dort eine Verklausung im Ort. Dort wo er unterirdisch weiterfließen sollte hatte sich einiges an Material angesammelt und den Ablfluss verstopft. Somit musste das Wasser oberflächlich weiterfließen und bahnte sich den Weg durch den Ort...der Flussverlauf wurde ja komplett neu gestaltet und im oberen Bereich ausgeräumt und verbreitert...ob das dann beim nächsten Ereignis was bringt...mal abwarten...zum Glück ist es relativ unwahrscheinlich, dass so was am gleichen Ort nochmal passiert...
Grüße
takt 15,2°C leicht bewölkt, weiter trocken.
VG Lirion
(29.05.2020, 17:53)WetterHahn schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.In Schwäbisch Hall sind mir keine größere Schäden bekannt, die Gewitterzelle hat die Stadt und mich auch nur "gestriffen".
Ah, das freut mich.
Zitat:Leider ist mein Regenmesser in Null Komma nix übergelaufen, weshalb ich zur Niederschlagsmenge hier nichts genaues sagen kann.
Das ist Pech.
Zitat:Weiter Flussabwärts wie zb. in Künzelsau oder im Großraum Heilbronn gab es dagegen massives Hochwasser. Im Ostalbkreis wo der Kocher entspringt, war es auch teils ziemlich Übel.
Ok, da hattest du ziemliches Glück.
Zitat:Das Kochertal ist zwischen dem Orlacher Bach etwa 1 bis 1,4 km breit und 190m tief.
Auf den Videos scheint es so, als ob die Tahänge durchgehend recht dicht waldbewachsen sind. Stimmt das ?
Zitat:Hier liegt übrigens auch die Kochertalbrücke, wo sich mit 185m Höhe die höchste Talbrücke Deutschlands nennen darf.
Von der habe ich schon Fotos gesehen. Da würde ich gerne mal auf einem Wanderweg im Talgrund drunter durchlaufen.
Zitat:Der Örtliche Bach ist verdolt und verläuft unter der Straße. Es zeigten sich Spitzenabflusswerte des Orlacher Bachs im Bereich von Braunsbach von 100 bis 150 Kubikmetern pro Sekunde. Das ist das 500- bis 800-fache des Normalen. Das Wasser kam praktisch von allen Seiten runter geflossen.
Also das 500- bis 800-fache des normalen ist wirklich absolut Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass ein Gewässer hier in der Gegend das bei einem 100-jährigen Hochwasser nur das rund 110-fache des normalen Wassers mitführte.
Ich meine klar sind 120-150 mm in 24 Std. richtig viel, aber die Waldhänge sind ja von der Versickerungsfähigkeit her gesehen viel besser als z.B. Felder oder versiegelte Flächen.
Zudem dürfte es dort ja Kalkgestein sein, oder ? Und das ist eher versickerungsfähiger als anderes Gestein.
Oder gibt es oberhalb/ bachaufwärts des Ortes in der Nähe großflächige schräg/ gewölbt abfallende Felder, die von schwerer Maschinenverdichtung und von starker Trockenheit in der Zeit vor dem Unwetter kaum noch versickerungsfähig gewesen sind ? Sodass es praktisch so war wie bei einer betonierten/geteerten/gepflasterten Fläche ?
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Mir ist grade eingefallen, dass es in Killer im Killertal vor einigen Jahren mal durch 60 mm/ 1 Std. auch recht starke Schäden - allerdings lange nicht so starke wie in Braunsbach - gegeben hat.
Das hat mich damals auch schon etwas erstaunt. Da dort die Hänge auch bewaldet sind - das Tal ist allerdings recht schmal. Also anders als in Braunsbach.
Grüße
Snow
Hi Snow,
Die Berghänge rund um Braunsbach sind alle dicht bewaldet, die Hochfläche und die Talfläche dagegen fast gar nicht.
Das Kochertal ist sicher eine Wanderung wert, zumal Schwäbisch Hall eine sehr schöne Altstadt vorweisen kann.
Die Felder rund um den Ort Orlach sind tatsächlich schräg abfallend, ähnlich wie ein halber Trichter. Da es bis zum 29.5 schon 60 mm geregnet hat, war der Boden weder zu trocken noch zu nass. Wir haben hier vor allem Muschelkalk
Falls dich das Thema weiter interessiert kann ich dir dazu den Bericht von der Universität Potsdam empfehlen. In der fast 800 jährigen Geschichte von Braunsbach gab es sowas zumindest noch nie, da haben leider viele Faktoren reingespielt
Das Unwetter im Killertal war natürlich auch eine schlimme Sache, vor allem hat der Name dadurch eine ganz neue Bedeutung bekommen.
Takt 12°C wolkenlos
Tagsüber böiger Ostwind