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Normale Version: 2019 Starker Juni-Sturm IVAN über Biskaya und weiter bis zu uns ...
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Servus Wetterinteressierte!

Da ist mächtig Krawall am Tellerrand, welchen man durchaus mal gesondert-interessiert begucken sollte, denn das betrifft schlussendlich auch uns. Ein Tiefdruckgebiet Namens IVAN brüstet sich über der Biskaya durchaus zum sehr intensiven und somit eher selteneren Juni Sturm. In der Nacht wird er rund um den Kernbereich volle Orkanstärke erreichen. In Spitzenböen sind dann durchaus 150kmh möglich. Selbiger Sturm wird laut Berechnungen bei seiner Verlagerung gen Nordost ->Biskaya zum Ärmelkanal und weiter in die westliche Nordsee<- z.B. auch die Küsten der Niederlande treffen. Dabei sind in Pfingsturlaubszeiten überraschende Sturmfakten zu beachten. Derzeit werden zum Samstag Böen um 100kmh in Aussicht gestellt. 

Auf der Vorderseite dieses Krawallmachers setzt bei uns über Deutschland Warmluftadvektion ein. Zudem wird über Teilen der Alpen Föhn ausgelöst. Der wird z.B. auch den Wettergucker betreffen. Später folgt dann die Kaltfront und wird eine neuerliche Gewitterlage (mit neuerlich gebietsweisen Unwetterpotential) aufbieten.
Der DWD ...

Freitag ... schwenkt der südliche Part des Westeuropatroges über Frankreich nach Nordosten, was uns auf die diffluente Vorderseite dieses Troges bringt. Das zugehörige Bodentief zieht von der Biskaya zum Ärmelkanal und saugt auf seine Vorderseite von Südosten her feuchte und zusehends auch wieder instabile Warmluft an, die sich tagsüber über Deutschland wieder nach Nordwesten ausbreitet.

Das Zwischenhoch verabschiedet sich rasch Richtung Polen und Ostsee, bringt aber über weite Strecken einen sonnenscheinreichen, trockenen Tag. Die Temperaturen steigen in 850 hPa im Norden nur auf 6 bis 10 Grad, im Süden föhnig gestützt bis
nahe 20 Grad. Damit liegen die Tagesmaxima verbreitet über der 25 Grad-Marke, im Süden bis nahe 30 Grad, ganz im Norden bleibt es mit 19 bis 24 Grad etwas kühler.

Am Nachmittag und Abend erreicht uns von Westen her die Kaltfront des Tiefs mit vorgelagerter Tiefdruckrinne und möglicherweise auch mit einer dort eingebetteten Konvergenz. Im Süden und Westen wird im Vorfeld wieder einiges an CAPE generiert, bis 1200 J/kg, der Wassergehalt steigt bis 30 mm, was jetzt noch nicht überbordend viel ist, aber wenigstens markante Entwicklungen möglich
machen sollte. Ein Punkt fehlt aber noch. Mit Annäherung des Troges nimmt der Wind in der unteren Troposphäre deutlich zu, in 850 hPa bis 45 kt, in 700 hPa über 60 kt, bei natürlich auch steigender DLS. Das kann dazu führen, dass sich eine Gewitterlinie bildet, an der der Wind als Begleiterscheinung in den Vordergrund rückt. Mit Passage der Linie wären dann Sturmböen, vielleicht auch schwere Sturmböen
möglich und selbst orkanartige Böen scheinen nicht ausgeschlossen (Hinweise auch in C D2). Starkregen und Hagel sind auch von der Partie, scheinen aber eher eine untergeordnete Rolle zu spielen, da die Linie zügig unterwegs sein dürfte und die Cape-Werte auch keine Bäume ausreißen. Entsprechend scheinen vor allem bedingt durch den Wind auch unwetterartige Entwicklungen durchaus möglich zu sein, ob das eine erneute Vorabinfo rechtfertigt, darf man noch abwarten, es wäre die 5te in dieser Woche ...

Bis zum Abend können die Gewitter eine Linie vom westlichen Niedersachsen, Hessen nach Baden-Württemberg erreichen.
In der Nacht zum Samstag zieht das Tief in die westliche Nordsee, während sich die Rinne mit der Kaltfront nach Nordosten verlagert und zum Morgen wieder aus unserem Gebiet nach Polen verabschiedet. Dabei breiten sich die Regenfälle bis in den Nordosten und Osten aus,

anfangs sind teils kräftige Gewitter mit dabei, deren Wahrscheinlichkeit im Laufe der Nacht aber geringer wird, da sich der konvektive Bereich vom Trog entfernt und der Tagesgang seine Wirkung entfaltet. Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Also gesamt eine durchaus komplexe Geschichte, welche durchaus einen extra Thread verdient.

IVAN ...

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Grüße
Jetzt im Sommer noch ein Sturmtief? Das ist vom Wetter her echt verkehrte Welt. Mausert sich der Sommer 2019 zu einem ekligen Herbstsommer? Und das nach dem nächsten Mildwintervorbereiter März 2019. Herbst das ganze Jahr ist nicht gerade mein Wunschwetter. Aber das schaut vom Setup aktuell echt danach aus. Der Sommer wird wahrscheinlich durch Ende April Warming und dazu erste Hitzetage in der ersten Juni Dekade einfach kein großer Sommer. Die Kaltwasseranomalien im Atlantik und kalte Meere rund um Europa sind nicht gerade gute Vorbedingungen für einen Hitzesommer al la 2018, 2015 oder 2003. Eher für einen sehr unbeständigen Sommer oder gar unterkühlten. So mein aktueller Spekulationsstand für Sommer 2019. Mit Glück wird es ein paar Wochen heiß, also trotz El Nino bekommt der Sommer wahrscheinlich nicht viel auf die Kette und könnte sehr unbeständig werden. Damit halte ich ein Veto gegen Ivo Brücks Hitzesommerdoppelpack. Drüben in Wetterzentrale forum habe ich in den letzten Wochen mit ähnlichen Gründen, dass der Sommer kein Großer wird spekuliert.
Dass es am Abend und in der Nacht Sturmböen bis 11 BFT geben kann, ist ersichtlich - weil der Jetstream genau an dieser Stelle befindet, wo auch das Tief die Zugbahn nehmen wird.

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Wenn man den gesamte Erde betrachtet, sehr komisches Muster des Jetstreams bis nach Amerika. 

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Da könnten im Juni diese Lage weiterhin bestehen mit Unwettern.
Servus!

Mal unter uns interessierten Wetterbeguckern! Ivan, ein Kerlchen wie gemalt ...


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Und seine Auswirkungen -wie vorlaufend schon angesprochen- werde ich hier unten im alpinen Ländle ... Dodgy Smiley5 26

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Auf diesen zusätzlich greifenden Mist kann ich in sommerlichen Zeiten gerne verzichten! Zudem wird die Gewittertätigkeit über dem Ländle neuerlich ausgebremst resp. regelrecht aufgelöst. Das schreibe ich als hoffender Blitzfotograf!!! Natürlich ist das weit besser, als irgend ein Unwetterschwurbel! Mal gucken ob es nächtlich eine Druckwelle und somit stürmischen Wind abseits der im Norden vorbei ziehenden Gewittergebilde gibt. Das wäre ja nicht wirklich untypisch. Übrigens hatte es gestern beim abendlichen Gewitter mehrfachst hier im Tal eingeschlagen!

Grüße
Schon beachtlich, wie Ivan schneller voranschreitet. 

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[Bild: 9229058]

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Betreffend --->>>

Zitat:Da ist mächtig Krawall am Tellerrand, welchen man durchaus mal gesondert-interessiert begucken sollte, denn das betrifft schlussendlich auch uns.

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Deutschland liegt auf der Vorderseite eines Höhentiefkomplexes mit Kernen bei Irland und über der Biskaya, wo sich auch ein kräftiges Bodentief (Sturmtief) befindet. Über Deutschland herrscht in der eingeströmten frischen Meeresluft Zwischenhocheinfluss, wobei das Hochzentrum ostwärts nach Polen wandert und sich abschwächt. So kommen wir mehr und mehr auf die Vorderseite des

hochreichenden Tiefs ´Ivan´, welches von der Biskaya bis zum Abend zum Ärmelkanal zieht. Damit gelangt von Süden wieder deutlich wärmere Luft zu uns, so dass die 10-Grad-Isotherme in 850 hPa bis zum Abend die Küste erreicht. Gleichzeitig greift bereits die Kaltfront des Tiefs im Laufe des späteren Nachmittags auf den Westen Deutschlands über. Vor der Front wird die Luft durch Hebung und Aufheizung labilisiert, so dass die CapeML-Werte in einem Streifen vor der Front auf 400 bis gut 1000 J/Kg ansteigen bei PPWs zwischen 25 und 33
mm. Dank des sehr kräftigen Höhenwindes aus Süd bis Südwest und der bodennah vor der Front südöstlichen Winde ist die Scherung sowohl in unteren als auch in höheren Schichten gut ausgeprägt (zwischen 0 bis 6 Km: 25 bis 35 m/s, 0 bis 1
km: 10 bis 21 m/s). So sind die Zutaten für eine linienhafte Anordnung der Gewitter gegeben, die auch dank eines inversen V-Profiles wahrscheinlich recht verbreitet Sturmböen bringen können. Allein von den 850-hPa-Windgeschwindigkeiten sind 8er Böen zu
erwarten. Wegen der Trockenheit in den unteren Schichten kann man aber noch eine Schippe drauflegen, so dass auch Sturmböen oder schwere Sturmböen möglich sind. Die Wahrscheinlichkeit von Böen Bft 11 ist nach CosmoD2-EPS allerdings nur gering (zwischen 15 UTC und 21 UTC isoliert vor allem vom nördlichen Baden-Württemberg bis nach Thüringen).

In der Nacht zum Samstag zieht die Kaltfront mit Gewittern unter Abschwächung über den Osten Deutschlands hinweg nach Polen. Dabei wird die Scherung schwächer, da die Höhenwinde abnehmen. Die Labilität geht ebenfalls zurück (CapeMU 100 bis 200 J/Kg). Entsprechend sollten die Gewitter in der 2. Nachthälfte eher markant sein und nicht mehr unwetterartig. Da das Sturmtief zur
südlichen Nordsee zieht und sich somit Deutschland annähert, nimmt der Wind vor allem im Westen und Nordwesten zu mit verbreiteten 7er und einzelnen 8er Böen. An der Nordsee und auf exponierten Bergen sind Sturmböen wahrscheinlich. 

GEWITTER (TEILS UNWETTERARTIG):
Ab dem späten Nachmittag im Westen und Südwesten aufkommende Gewitter, abends auf die mittleren und nordwestlichen Landesteile ausgreifend. Dabei lokal eng begrenzt Sturmböen, Starkregen und kleinkörniger Hagel. Unwetter in erster Linie bzgl. Sturmböen (über 100 km/h, im Extremfall um 120 km/h) möglich. Hierzu läuft eine VORABINFORMATION UNWETTER!
In der Nacht zum Samstag weiter nordostwärts verlagernde Gewitter mit allmählich abnehmender Intensität.

WIND-/STURMBÖEN:
Im Tagesverlauf an den Alpen leichter Föhn mit stürmischen Böen oder Sturmböen (Bft 8 bis 9) aus Süd auf exponierten Gipfeln.
In der Nacht zum Samstag im Westen und Nordwesten auffrischender Süd- bis Südwestwind mit steifen bis stürmischen Böen (Bft 7 bis 8). Am Samstag im Westen und im Norddeutschen Tiefland steife bis stürmische Böen. An der Nordsee und auf exponierten Bergen Sturmböen, vereinzelt schwere Sturmböen.
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Das Modell vom Kachelmann, geht davon aus, dass sich in NRW ein oder zwei Superzellen bilden könnten. Auch könnte durch die Bildung von Superzellen, sogar Tornados oder einer auftreten, gegeben sein.
(07.06.2019, 11:54)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Betreffend --->>>

Zitat:Da ist mächtig Krawall am Tellerrand, welchen man durchaus mal gesondert-interessiert begucken sollte, denn das betrifft schlussendlich auch uns.

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GEWITTER (TEILS UNWETTERARTIG):
Ab dem späten Nachmittag im Westen und Südwesten aufkommende Gewitter, abends auf die mittleren und nordwestlichen Landesteile ausgreifend. Dabei lokal eng begrenzt Sturmböen, Starkregen und kleinkörniger Hagel. Unwetter in erster Linie bzgl. Sturmböen (über 100 km/h, im Extremfall um 120 km/h) möglich. Hierzu läuft eine VORABINFORMATION UNWETTER!
In der Nacht zum Samstag weiter nordostwärts verlagernde Gewitter mit allmählich abnehmender Intensität.

WIND-/STURMBÖEN:
Im Tagesverlauf an den Alpen leichter Föhn mit stürmischen Böen oder Sturmböen (Bft 8 bis 9) aus Süd auf exponierten Gipfeln.
In der Nacht zum Samstag im Westen und Nordwesten auffrischender Süd- bis Südwestwind mit steifen bis stürmischen Böen (Bft 7 bis 8). Am Samstag im Westen und im Norddeutschen Tiefland steife bis stürmische Böen. An der Nordsee und auf exponierten Bergen Sturmböen, vereinzelt schwere Sturmböen.
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[attachment=24240]
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Ein regelrechter Sturz der Temps über West steht wohl ins Haus. Das kann eigentlich nur mit gebietsweise viel Wind, in dem Fall Sturm resp. mit den in Aussicht gestellten Dingen passiern. Zudem tippe ich auf eine organisierte Struktur von teils starken Schauern und Gewittern, welche als kompakte Linie die Regionen von Südwest nach Nordost überschippert. Zudem muss auch abseits von Schauern und Gewittern gebietsweise mit deutlicher auflebende Windfakten gerechnet werden. Z.B. auch am südöstlichen Zipfel dieser Linie, wo z.B. Mittelgebirgs-technisch (orographisch begründet) Wind-kanallsierende Effekte greifen können.


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Geht schon los: erste Gewitter angekommen und es formiert sich wahrscheinlich noch eine weitere Linie dahinter.

[Bild: image.ashx?type=loop1stunde&jaar=®io=hom...&bliksem=0]

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aktuelle Gewitterzellen:

[attachment=24245]

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Linien artige Struktur mit typisch ausschauenden Niederschlagsradar für teils starke Windentwicklungen. Ich sag bei solch Struktur immer "schön zerfelddert" ...

[attachment=24246]
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