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Servus!

Montag ARD
14.01.2019 um 22.45Uhr

Die Story im Ersten: Alpendämmerung – Europa ohne Gletscher

Für die Rettung der Gletscher in den Alpen ist es längst zu spät und ihr Ende nur noch eine Frage der Zeit. "Sterbebegleitung" nennt der Schweizer Glaziologe Matthias Huss seine Klettertouren. Als Leiter des wissenschaftlichen Gletschermessnetzes vermisst er etwas, das die Europäer bald vermissen werden: das blaue Eis der Alpen.

Die Gefahren durch Gletscherschmelze nehmen drastisch zu. Jedes Jahr gehen durch den Klimawandel von den existierenden 70 Quadratkilometern Gletscher zwei verloren. Der Permafrost schmilzt und verwandelt die bislang zusammengebackenen Hänge in rutschende Geröllhalden. Zudem gibt es wegen des Klimawandels jedes Jahr deutlich mehr "Extremwetterlagen", Starkregen unterstützt die Abbruchtendenzen massiv. Die Folge: Erdrutsche und Bergstürze wie im Schweizerischen Bondo oder im österreichischen Valsertal.

In der Schweiz werden bereits Siedlungen zurückgebaut, Menschen müssen ihre Häuser für immer verlassen. Wie gehen die Menschen in den Bergen mit dem Gletschersterben um und wie stellen sie sich auf veränderte Bedingungen ein? Am Aletschgletscher wird sein Dahinschwinden von den Einheimischen betrauert wie das Dahinscheiden eines guten alten Freundes.

Der Raubbau an der Natur geht weiter
Die Wirtschaft in den Alpendörfern hängt vor allem vom Wintertourismus ab. Experten gehen davon aus, dass es etwa zur Jahrhundertmitte nur noch über 2000 Meter ausreichend natürlichen Schnee zum Skifahren gibt. Das bedeutet das Aus für etwa 70 Prozent der Skiorte in den Ostalpen, wie manche Wissenschaftler vorhersagen. Doch statt Alternativen zu entwickeln, wird weiter in den Skitourismus investiert. Mit Schneekanonen wird dem Klimawandel getrotzt und Beschneiungsanlagen werden in immer höhere Regionen gebaut. Der Verlierer steht schon fest: die einzigartige alpine Landschaft. Sie wird durch Bodenverdichtung und Erosionen zerstört. Einige Gemeinden erstellen bereits Modelle für den Alpintourismus der Zukunft. Angesichts steigender Temperaturen wird die kühlere Bergwelt für Touristen vor allem im Sommer immer attraktiver werden.
Das Verschwinden der Gletscher als Wasserspeicher ist schon heute ein großes Problem. Landwirte im Engadin leiden bereits unter Wassermangel. Seit Jahrhunderten benutzen sie Schmelzwasser zur Bewässerung. Im vergangenen extremen Sommer brachten Helikopter Wasser zu den Kühen auf den Graubündner Alpen. Die Hydrologin Carmen de Jong rechnet damit, dass in vielen alpinen Skigebieten das Wasser künftig knapp wird. Und doch betreiben die Menschen weiter Raubbau an Eis und Schnee – aus Liebe zu den Bergen und zum Wintersport.
Ein halbes Jahr haben die Autoren die Alpen beobachtet, von Slowenien bis in die Schweiz – eine Abschiedsreise zu den Gletschern.
Ein Film von Thomas Aders und Wolfgang Wanner Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.

Grüße
Servus!

Nochmal daran denken!

Und bitte an Wetterguckers frühzeitig und immer wieder im Verlauf von 2018 geäußerten Worte denken, wo ich auch den fast schon unglaublichen Fakt ( und das habe ich damals zeitgleich immer wieder hinweisend getan) dieser alpinen, besonders auch der hochalpinen regelrecht Schnee und Eis wegreißenden Tatsachen aufzeigte. Besonders auch in Hinsicht, dass es gebietsweise deutlich überdurchschnittliche Schneemengen gab und gerade auch deswegen ein fast schon neuerlich zündende Stufe passierender Abtaufakten 2018 in Gang gekommen ist und das man dieses im Jahresverlauf weiter und weiter beobachten sollte. Ich denke mal, dass in dieser Doku auch auf diese Fakten von 2018 näher eingegangen wird. 

Und ist das der Fall, wird evtl dann auch klar, wieso und warum der Wettergucker das schon so zeitig im Jahr immer und immer wieder auf den Tisch packte, es im weiteren Jahresverlauf weiter und weiter thematisierte, mit dem Hinweis, es weiter und weiter zu beobachten. Ich verwies immer wieder darauf, das für alpine Gletscherregionen der Sommer wichtig ist und man schlussendlich erst im Herbst eine ganz genaue  Aussage machen kann und diese für viele Regione regelrecht vernichtend ausfallen wird. Ich stellte sehr frühzeitig eine Negativbilanz für viele Regionen in Aussicht. Auch für die, die noch später im Jahr Schneelagen hatten. Besonders auch weil die Stimmen von Leuten im Netz, welche schon wärend der teils deutlich überdurchschnittlichen Schneefälle/Schneelagen Himmel hoch jauchzend den schnellen Wandel für das Jahr  2018 in den Alpen absangen. Besonders auch mit vielen hämischen Worten der ""Mahner"" wie dem Wettergucker gegenüber. Und für solch klar passierte alpine 2018`ner Fakten, brauchte ich nicht erst auf Gletscher fahren, sondern es reichten hier die passierten Szenarien vor Ort und ein Spektiv sowie Teleobjektiv um auch in die zentraleren Alpen zu gucken.

Grüße

Frosty Sam

War eine interessante und gut gemachte Doku - gestern Abend!

Unter diesem Link der ARD-Mediathek ist die Doku bis 14.1.2020 (also 1 Jahr lang) zu sehen:

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Besonders interessante Stellen(nach meiner persönlichen Einschätzung):

1.Bergsturzgefahr infolge auftauenden Permafrosts
   ab 7:30
   Bergsturz Pizz Cengalo ("Der Berg hat Fieber")
   ab 12:00
   Permanent lauernde Gefahr am Beispiel Hochvogel (bei Oberstdorf)

2.Schäden den die künstlichen Pisten hervorrufen
   ab ca. 15:00 Minuten (am Beispiel "ISCHGL")

Solltet ihr jemanden in eurem Bekanntenkreis haben - der noch immer zu den Klimawandelskeptikern
zählt, dann zeigt ihm diese Doku. Wenn er es danach noch immer tut - dann könnt ihr in getrost zu
den "hoffnungslos Unbelehrbaren" zählen.

lg