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Normale Version: Cruel Christmas
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In Zeiten der kollektiv verordneten Glückseligkeit fällt es mir besonders auf: Ich bin allein. Einzelkämpfer. Gut, früher als es noch ein WIR gab, haben wir auch nix auf den Rummel gegeben. Wir hatten uns. Das reichte.

Nun ist alles anders. 

In der Wohnung ist alles noch so, als ob meine Frau gleich wieder kommt. Aber sie kommt nicht wieder. Nie wieder. 

Der Kopf hat das schon realisiert und macht neue Pläne, aber das Herz kann nicht loslassen. Irgendwie zereist es mich.

Nach Weihnachten habe ich einen Termin. Vorstellungsgespräch für meinen Traumjob. Eigentlich kein Problem, mein Konzept steht und ich denke, dass ich es gut verkaufen kann. Das Problem ist ein anderes. 

Mein Maus und ich waren ein verschworenes Team, was auf Biegen und Brechen zusammen gehalten hat. In guten und besonders auch in schlechten Zeiten.

Das ist nun Geschichte. Muss allein weiter gehen, ist etwas ungewohnt nach 20 Jahren Gemeinsamkeit.

Ich werde mich aber auf den Weg machen und noch einmal von vorn anfangen.

Sie hätte es sicher auch so gewollt.

Frosty Sam

Ja Zirfeld,

Trauerarbeit benötigt eins - nämlich Zeit. Klar ist aber auch, je intensiver diese Trauer ist,
desto besser wird das Ganze auch für die Langfrist verarbeitet. Leute die nicht trauern
können - schleppen oft ein Trauma/eine Depression daraus mit - ein ganzes Leben lang.

Auch ist der Verlauf des Trauens keine stetige Angelegenheit, die immer weniger wird -
je länger der Trauergrund vergangen ist. Sie findet in Wellenbewegungen statt, mit
fallweise Schüben. die Amplitude dieser Wellen nimmt aber mit der Zeit ab - bis sie sich
dann auch mal völlig verflüchtigen, um stattdessen Raum für schöne Erinnerungen
zu bieten.

lg

Score12

So blöde sich das auch anhören mag, ich spreche aus eigenster Erfahrung durch den Verlust meherer Menschen, die mir nahstanden, aber die Zeit nimmt irgendwann den Schmerz. Und man sollte sich die Zeit unbedingt nehmen, nicht verdrängen, eben solange wie es braucht. Wenn es zu schlimm wird, hilft eine gute Psychotherapie, jemanden bei der Trauerbewältigung zu helfen.

Viel Kraft!!!!
Ich sttimme Frosty Sam und Score 12 zu. Zirfeld ich wünsche dir viel Kraft. Das erste Weihnachtsfest ist immer das Traurigste, danach wird es von Jahr zu Jahr immer besser.
Ich danke euch.

Habe halt manchmal den Blues.  Danke für euer Verständnis. Bin eben büschen  durch den Wind.

Das liegt wohl auch daran, dass ich ja so etwas wie den Ausstieg aus meinem bisherigen Leben plane. Weil ich einerseits noch nicht weiß, ob das denn auch klappen wird, ich hier aber einiges an Verträgen und Abmachungen kündigen muss, ergeben sich etliche Probleme.

Das ist ungefähr so zu verstehen, als wenn man oben beginnt ein Haus abzureißen, unten aber noch drin wohnen muss, weil der Neubau nicht voran kommt.

Die Entscheidung wird aber auf jeden Fall noch in diesem Monat fallen und dann wird der neue Kurs fest gelegt. Fest steht bisher nur, dass es ein anderer Kurs sein wird. Die Richtung ist aber noch offen.

Ich hoffe, dass ich dann - egal, wie es ausgeht - meine innere Ruhe finde und auch die Trauer besser annehmen kann.