(15.11.2018, 17:54)Heinrich schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login. (15.11.2018, 16:35)Toto aus Datteln schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.Mach dir doch das Leben nicht so schwer....nimm einfach eine Karte
Wenn du nun beide Bilder vergleichst, wirst du feststellen, dass die schwarzen Linie auf Karte 2 im Grenzbereich zwischen dem grünen und dem anderen (das ist Geopotential), einem Strömungsband auf Bild 1 entspricht...wir sprechen hier von der Frontalzone....Das, was du eingetragen hast, sind die Strömungsberhältnisse am Boden, denn du hast dich am Bodendruck orientiert....ich orientiere mich hier an den Höhenverhältnissen in 5km Höhe...
Die Zirkulation ist hier gestört, da wir hier eine sehr mäandrierte Version der Frontalzone haben...was in diesem Fall über Europa im Einklang mit dem Bodendruck steht: wir haben am Boden ein sehr starkes Hoch, dass in der Höhe ebenfalls ähnlich vorhanden ist...sicherlich eine der Ursachen, dass die Frontalzone über dem Ostatlantik nach Norden abbiegen muss....
Ich schaue mal nach, ob ich ein Beispiel für eine komplett gestörte Zirkulation finde...und noch als Tipp...nimm hier die WZ-Karten...die sind anschaulicher...
Grüß Dich Toto!
Nicht so schnell mit den Pferden! Ich kann noch kein Galopp! Schritttempo ist bei mir angesagt, ich muss erst die Vokabeln alle drauf haben. "Stromlinien" sind dann also die Windrichtungen und Windstärken in einer Höhe (hier auf Deiner Karte für 500 hpa, was dann 5 km Höhe wären? ), ist das so richtig? Das macht es natürlich leichter, wenn es solche Karten für alle Höhen geben sollte. Nochmal Schritttempo: ist es nicht so, dass die Winde unten am Boden, also in 1000 mb, von oben gesteuert werden? Bedeutet das nicht dann, dass unten in Summe gleiche Windrichtungen herrschen wie oben (nicht im Detail, aber im Groben)? Ausnahme wäre vielleicht ein Bodentief?
Nächste Vokabel: Geopotential. Da habe ich verstanden, dass dies ausdrückt, in welcher Höhe sich ein immer gleicher Druck befindet. Niedriges Geopotential bedeutet dann, dass die betrachtete immer gleiche Druckstärke in niedriger Höhe liegt, hohes Geopotential dann umgekehrt in größerer Höhe. Hat dann Bezug zum niedrigen und hohen Luftdruck. Korrekt so? Wird dann wiederum anhand der Isobaren in den Karten ersichtlich.
Warum ich das alles Frage: weil ich die Modellkarten so lesen möchte, dass ich von den Abbildungen oben auf die Windverhältnisse unten schließen könnte, sozusagen auf einen Blick. Gleiches für Tiefdruck und Hochdruck und damit auf das Wettergeschehen oben und unten. Klingt vielleicht zu laienhaft, aber anders weiß ich es nicht auszudrücken.
Ich muss es mir schwer machen, weil ich es sonst nicht ernst nehmen würde. Ich will nicht einfach konsumieren, sondern verstehen und selbst deuten können. Das geht nur, wenn ich die Zusammenhänge verstanden habe. Wie beim 1x1, erst die leichten Aufgaben, dann die Wurzeln ziehen, nicht umgekehrt. Wenn das nervt, bitte mich anzählen. Bisher habe ich in meinem Leben alles, was mich interessierte, recht schnell lernen können. 5 verschiedene, abgeschlossene Berufsausbildungen, die letzten beiden vor 7 Jahren nur aus persönlichem Interesse (ich war unterfordert als noch nicht ganz entwöhnter Workaholiker) in zusammen 6 Monaten, können das wohl andeuten. Hier ist es ein "Studium" ohne Abschluss, aber mein Anspruch ist nicht geringer.
Danke für die Tipps und Ausführungen. Ich gebe das irgendwann bestimmt mal zurück.
Meinen Gruß!
Na ja...so viel muss ich da jetzt gar nicht ergänzen oder korrigieren...
Nur so viel: natürlich kann die Luftströmung in Unterschiedlichen Höhen auch unterschiedlich sein. Das kann man ganz gerne beobachten, wenn die tiefer liegenden Wolken eine andere Zugrichtung aufweisen, als Wolken in größerer Höhe. Ein prominentes Beispiel hierzu ist auch der stratosphärische Polarwirbel, der, sofern er nicht gestörrt ist, immer Westwind beinhaltet. Dazu muss man dann festhalten, dass ein "Druckchaos" wie es am Boden herrscht, mit vielen verschiedenen Systemen in großer höhe so nicht vorhanden ist.
Mal der aktuelle Zustand in 10 hPa dazu:
Das wirkt relativ aufgeräumt...
Dazu die NH mit Bodendruck und Geopotential
Dagegen ist das Chaos pur...
Den stratosphärischen PW gibt es übrigens nur im Winterhalbjahr, im Sommer ist an dieser Stelle ein Hoch und windtechnisch weht es in die andere Richtung und deutlich ruhiger...
Das mit dem Geopotential hast du so weit richtig erfasst, wobei man hier dann tatsächlich von Höhentief und Höhenhoch sprechen kann. Das Geopotential, der Bereich gleicher Höhe eines bestimmten Drucks, hier 500 hPa, stellt durch Isohypsen diese Gebilde dar und kann durchaus konträr zum Bodendruck sein, also ein Höhentief kann durchaus über hohem Bodendruck liegen, nämlich dann, wenn dieses viel Kaltluft da ist. Kaltluft hat die eigenschaft "schwer zu sein" und wenn diese dann in Richtung Boden drückt, kann der Luftdruck unten ein Hoch erzeugen und trotzdem haben wir in der Höhe ein Tief....(siehe das aktuelle Hoch in der Arktis). Es gibt auch Bodentiefs über relativ hohem Geopotential....
Niedriges Geopotential steht übrigens grob gesehen für instabile Wetterverhältnisse, denn die Luft ist ja so geschichtet, dass Luftdruck und Temperatur von unten nach oben schneller abnehmen, als bei hohem Geopotential. Somit kann das Wetter mit einem Bodentief unter hohem Geopotential beständiger sein, als mit einem Bodenhoch unter niedrigem Geopotential.
Im Grenzbereich um 552 gpdm haben wir dann die Frontalzone. In diesem Bereich strömt die Luft entlang der 552er Isohypse gegen den Uhrzeigersinn. Diese Linie ist in sofern wichtig, als dass Tiefs hier gerne eingefangen werden und entlang dieser Linie ziehen...so grob. Auch gibt dieser Verlauf, wie schon gestern erwähnt, den "Gesundheitszustand" der Zirkulation wieder...haben wir Wellen mit größerer Amplitude, dann spricht man von einer gestörten Zirkulation....sind die Wellen klein mit geringer Amplitude oder ist die Frontalzone eher glatt, dann ist die Zirkulation "normal" und stabil....
Alles sehr vereinfacht dargestellt...
Ich denke aber, an dieser Stelle soll es erst mal reichen. Ich empfehle übrigens entsprechende Literatur zu konsumieren, wobei man da etwas vorsichtig sein muss, was man kauft. Da ist man schnell im Bereich, wo das Buch eher für Meteorologiestudenten ist oder Kindern das Wetter erklären möchte. Bücher für den Bereich dazwischen die sich an Hobbymeteorologen richten, sind gar nicht so leicht zu finden....