21.10.2016, 09:39
Guten Morgen in die Wetter-Runde!
Heute ein Ereignis, das die Kinowelt erfunden haben könnte:
Ein Hurricane "zerschellt" an der Küste Grönlands und türmt so gewaltige Schneemengen auf, wie man es noch nie zuvor erlebt hatte. Kein Horrorszenario aus der Kinowelt, nein, es ist bereits messbare Realität!
Nach der sensationshaschenden Einleitung nun die nüchternen Fakten:
Der Ex-Hurricane Nicole ist am 19. Oktober 2016 nach einer langen Lebensdauer und langer Reise auf die SO-Küste Grönlands getroffen. Dort prallte er mit seiner mitgeführten großen Energiemenge auf die wohl kälteste Luftmasse der Nordhalbkugel. Das Ergebnis: heftigste Niederschläge - als Schnee - verbunden mit orkanstarken Winden. Eine Art Jahrhundert-Schneesturm sollte das wohl gewesen sein, wenn man sich anschaut, wie sich durch dieses Ereignis die Massebilanz Grönlands von einem Tag auf den übernächsten verändert hat. Man staune und sei demütig gegenüber der Kraft der Natur:
[attachment=899]
Man sieht die taggenaue Massebilanz (also tägliche Zunahme/Abnahme) von ganz Grönland. Der Peak (Ausschlag) nach oben am 19. Oktober ist gewaltig und - ist ein absoluter Rekord seit Messbeginn! Um knapp 12 Gt ( = 12 Milliarden Tonnen oder 12.000.000.000.000 Kg) ist die Massebilanz nach oben geschnellt - an einem einzigen Tag! Manche Leute denken nun, dies wäre wohl nur einem Messfehler geschuldet. Doch tatsächlich wird nur deutlich, dass ein ganz besonderes Ereignis auf Grönland stattgefunden hat. Doch wo auf Grönland ist die Anomalie entstanden, wo also fand das Ereignis statt? Dazu dieses Schaubild:
[attachment=898]
Damit ist klar, im SO von Grönland fand das Ereignis statt. Und wir hier im Forum wissen ja, was da geschehen ist. Der Ex-Hurricane - der mit seiner sehr ungewöhnlichen Zugbahn auf Grönland zu meine erste erweiterte Mittelfristprognose durchkreuzt hat - ist mit voller Wucht gegen die Kaltluft über Grönland gedrängt worden, was seine Warmluft aufgleiten ließ und zu heftiger Konvektion führte. Man stelle sich das Szenario mal bildlich vor: der kräftige Sturm trieb den Schnee bis weit ins Landesinnere, füllte jede Vertiefung und türmte mancherorts gewaltige Schneedünen auf. Auf den glatten Oberflächen sammelten sich trotz des starken Windes auf riesiger Fläche mehrere dutzend Zentimeter Schnee, so dass insgesamt die Massebilanz im betroffenen Gebiet so extrem stark anstieg.
Wie stark muss dieser Schneefall gewesen sein, dass sich eine so dicke Schneedecke ausbilden und kräftig verdichten konnte bei derart starken Winden, die Schneeflocken problemlos über hunderte Kilometer fortwehen können. Der Autor eines Kinothrillers hätte es nicht besser erfinden können, was sich dort abgespielt haben muss!
Zurück zu den Fakten. Dieses außergewöhnliche Ereignis (frosted Hurricane ) hat die Massebilanz auf Grönland nachhaltig verändert. Man sieht das auch an der Bilanz seit 01. September bis 20.10.2016:
[attachment=900]
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Und daran kann man auch erahnen, wie viel Energie selbst in einem ergrauten Ex-Hurricane stecken kann.
Und noch eine Quiz-Frage zum Abschluss: da Energie ja nicht verschwindet, wo ist diese gewaltige Energiemenge jetzt?
Was meint Ihr? Ich freue mich auf Eure Ideen, Kommentare, Euer Wissen und Eure Phantasien dazu!
Wir stellen aber schon einmal nüchtern fest: kein Messfehler, sondern Naturgewalt!
Ich hoffe, ich konnte Euch meine Faszination für die ungeheure Kraft der Natur vermitteln.
Allen einen schönen Tag!
Heute ein Ereignis, das die Kinowelt erfunden haben könnte:
Ein Hurricane "zerschellt" an der Küste Grönlands und türmt so gewaltige Schneemengen auf, wie man es noch nie zuvor erlebt hatte. Kein Horrorszenario aus der Kinowelt, nein, es ist bereits messbare Realität!
Nach der sensationshaschenden Einleitung nun die nüchternen Fakten:
Der Ex-Hurricane Nicole ist am 19. Oktober 2016 nach einer langen Lebensdauer und langer Reise auf die SO-Küste Grönlands getroffen. Dort prallte er mit seiner mitgeführten großen Energiemenge auf die wohl kälteste Luftmasse der Nordhalbkugel. Das Ergebnis: heftigste Niederschläge - als Schnee - verbunden mit orkanstarken Winden. Eine Art Jahrhundert-Schneesturm sollte das wohl gewesen sein, wenn man sich anschaut, wie sich durch dieses Ereignis die Massebilanz Grönlands von einem Tag auf den übernächsten verändert hat. Man staune und sei demütig gegenüber der Kraft der Natur:
[attachment=899]
Man sieht die taggenaue Massebilanz (also tägliche Zunahme/Abnahme) von ganz Grönland. Der Peak (Ausschlag) nach oben am 19. Oktober ist gewaltig und - ist ein absoluter Rekord seit Messbeginn! Um knapp 12 Gt ( = 12 Milliarden Tonnen oder 12.000.000.000.000 Kg) ist die Massebilanz nach oben geschnellt - an einem einzigen Tag! Manche Leute denken nun, dies wäre wohl nur einem Messfehler geschuldet. Doch tatsächlich wird nur deutlich, dass ein ganz besonderes Ereignis auf Grönland stattgefunden hat. Doch wo auf Grönland ist die Anomalie entstanden, wo also fand das Ereignis statt? Dazu dieses Schaubild:
[attachment=898]
Damit ist klar, im SO von Grönland fand das Ereignis statt. Und wir hier im Forum wissen ja, was da geschehen ist. Der Ex-Hurricane - der mit seiner sehr ungewöhnlichen Zugbahn auf Grönland zu meine erste erweiterte Mittelfristprognose durchkreuzt hat - ist mit voller Wucht gegen die Kaltluft über Grönland gedrängt worden, was seine Warmluft aufgleiten ließ und zu heftiger Konvektion führte. Man stelle sich das Szenario mal bildlich vor: der kräftige Sturm trieb den Schnee bis weit ins Landesinnere, füllte jede Vertiefung und türmte mancherorts gewaltige Schneedünen auf. Auf den glatten Oberflächen sammelten sich trotz des starken Windes auf riesiger Fläche mehrere dutzend Zentimeter Schnee, so dass insgesamt die Massebilanz im betroffenen Gebiet so extrem stark anstieg.
Wie stark muss dieser Schneefall gewesen sein, dass sich eine so dicke Schneedecke ausbilden und kräftig verdichten konnte bei derart starken Winden, die Schneeflocken problemlos über hunderte Kilometer fortwehen können. Der Autor eines Kinothrillers hätte es nicht besser erfinden können, was sich dort abgespielt haben muss!
Zurück zu den Fakten. Dieses außergewöhnliche Ereignis (frosted Hurricane ) hat die Massebilanz auf Grönland nachhaltig verändert. Man sieht das auch an der Bilanz seit 01. September bis 20.10.2016:
[attachment=900]
Quelle: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Und daran kann man auch erahnen, wie viel Energie selbst in einem ergrauten Ex-Hurricane stecken kann.
Und noch eine Quiz-Frage zum Abschluss: da Energie ja nicht verschwindet, wo ist diese gewaltige Energiemenge jetzt?
Was meint Ihr? Ich freue mich auf Eure Ideen, Kommentare, Euer Wissen und Eure Phantasien dazu!
Wir stellen aber schon einmal nüchtern fest: kein Messfehler, sondern Naturgewalt!
Ich hoffe, ich konnte Euch meine Faszination für die ungeheure Kraft der Natur vermitteln.
Allen einen schönen Tag!