17.03.2018, 17:20
Zitat:Ungewöhnliche Kälte, Schnee - Hinweis
Mitteleuropa, Westeuropa
Ausgegeben am: Samstag, 17.03.2018, 13:15 MEZ
Ungewöhnlich Kälte und Schneefälle in weiten Teilen Mittel- und Westeuropas. - 16.03.-19.03.2018
Die arktische Luftmasse strömt von Schweden und Dänemark über die Nordsee nach Südosten und hat mittlerweile auch die Benelux-Länder und die Osthälfte von Großbritannien erreicht. Südlich des kräftigen Hochdruckgebiets "Irenäus" (Kerndruck: 1041 hPa) weht der Wind in der Nordhälfte von Polen, Deutschland, sowie in den Niederlande und Großbritannien gebietsweise in Böen mit Sturmstärke (Bft 9). So wurde beispielsweise heute bereits in Böe von 80 km/h in Hamburg/Fuhlsbüttel verzeichnet, entlang der deutschen Nord- und Ostküste treten auch orkanartige Böen auf (Kiel Leuchtturm: 115 km/h). Von Skandinavien über Polen, Tschechien und dem Norden und der Mitte Deutschlands bis in die Benelux-Staaten liegen die Temperaturen heute um 09 UTC verbreitet im Frostbereich, auf den Gipfeln der deutschen Mittelgebirgen werden zweistellige Minusgrade erreicht. Entlang der Luftmassengrenze fielen in der Mitte Deutschlands gestern teilweise über 10 cm Neuschnee (Wernigerode: 16 cm). Auch im Süden Polens kam es zu starken Niederschlägen, die in Lublin Radawiec für 21 cm Neuschnee sorgten.
Hoch "Irenäus" schwächt sich heute im Tagesverlauf leicht ab und verweilt fast ortsfest über Norwegen. Gleichzeitig schnürt sich über den Britischen Inseln in der Höhe ein Tiefdruckgebiet ab, welches morgen weiter nach Süden bis vor die französische Antlantikküste zieht. Der Jetstream verläuft derzeit weit im Süden von Europa und reicht teilweise bis in den Norden Afrikas. Am Boden ist über dem gesamten Mittelmeerraum tiefer Luftdruck vorherrschend. An der Vorderseite des Höhentrogs werden über dem östlichen Mittelmeerraum in den kommenden 48 Stunden warme Luftmassen weit nach Norden transportiert. Über dem zentralen Mittelmeerraum entsteht heute ein Bodentief, welches sich anschließend weiter nach Nordosten verlagert. Während morgen in der Höhe ein Tiefzentrum über dem Westen Frankreichs liegt, befindet sich ein zweites über Polen. Damit verbunden liegt auch die kälteste Luft in 850 hPa (-14 °C) morgen Nachmittag über dem Süden von Polen.
Schnee und Wind
Über der Nord- und Ostsee bilden sich aufgrund des "Lake Effects" Wolken, die im Norden Deutschlands und in Großbritannien für Schneefälle sorgen. Dabei können heute örtlich 10 cm Schnee fallen. Dazu kommt der stramme Nordost- bis Ostwind, der in Böen weiterhin mit Bft 9 weht. Dadurch kann es von Polen über die Nordhälfte Deutschlands, die Benelux Länder bis nach Großbritannien zu Schneeverwehungen kommen. Es muss mit Behinderungen im Straßenverkehr gerechnet werden. In Österreich, der Slowakei und in Ungarn sorgt heute das Tief über dem zentralen Mittelmeerraum für Schneefälle, gebietsweise muss mit 10 - 20 cm Neuschnee gerechnet werden. Gerade im Osten von Ungarn besteht die Gefahr von Schneeverwehungen.
Temperatur
Auch in den kommenden Tagen muss in Mittel- und Westeuropa verbreitet mit Nachtfrost gerechnet werden. Am Sonntag und Montag kommt die kalte Luftmasse über Frankreich weiter nach Süden voran. Die Nacht zu Montag wird wahrscheinlich in Mitteleuropa die kältesten Temperaturen aufweisen. Dann sind örtlich Werte im Bereich von -10 °C zu erwarten. In Frankreich und Spanien treten die kältesten Nächte voraussichtlich am Montag und Dienstag auf.
In einigen Gebieten in Polen und Deutschland ist in den kommenden Tagen auch tagsüber mit Temperaturen im Frostbereich zu rechnen.
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