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Normale Version: Statistische Untersuchung - Welche Monate wirken sich schon wie auf den Winter aus?
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Frosty Sam

Hallo Leute,

Der Winter rückt langsam näher und immer mehr wird in diversen Foren hier spekuliert,
welche aktuellen Wettereinflüsse sich wie stark schon auf den kommenden Winter aus-
wirken würden. So hab ich schon mehrfach gelesen hier, daß ein milder September ja
fast immer auch einen milden Winter mit sich bringt.

Da ich ja das Unterform "Klimadaten" die letzten Tage hier ins Leben gerufen -, und
es auch schon mit jede Menge Daten gefüttert hab, ist es jetzt auch nicht mehr schwer,
diverse statistische Untersuchungen damit anzustellen.

Als erstes möchte ich den Versuch unternehmen zu untersuchen, inwieweit ein spezielles
Klima in den Monataen "Juli", "August", "September", "Oktober" und "November"sich in
der Vergangenheit auch auf den nachfolgenden Winter ausgewirkt hat.

Meine Vermutung:
Interessant ist ja so eine Veruchung häufig deswegen, weil man damit eine "Vermutung"
entweder bestätigen oder aber auch widerlegen kann. Meine Vermutung bei der Fragestellung
"bringen milde Vormonate auch häufig milde Winter mit sich?" würde in etwas so aussehen:

Je näher das Monat beim Winter ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß sich dabei auch
Zusammenhänge zeigen lassen:

- November mild: wirkt sich sicher auch noch signifikant auf die nachfolgenden Winter aus, da ja sogar das Wetter Ende Nov. direkt in den Wnter übergeht.
- Oktober mild...: da wird's schon spannender -  ich persönlich glaub, daß es da schon keine großen signifikanten Zusammenhänge mehr gibt.

- Septmber mild:  sicher keine Zusammenhänge mehr (auch wenn's hier schon vielfach behauptet wurde)
- August mild.....: sicher auch keine signifikanten Zusammenhänge
- Juli mild...........: sicher auch keine signifikanten Zusammenhänge

Das Ergebnis wird dann als "Erkenntnis unseres eigenen Forum's "Wetter-Runde" ins Unterforum
"Klimadaten" mit aufgenommen.

Ich werde die statistische Untersuchung hier mitprotokollieren, sodaß ihr mein Vorgehen auch
mitverfolgen könnt. Natürlich könnt ihr auch Fragen stellen dazu, bzw. auch Ideen mit einbringen.

Viel Spaß also - mit diesem Statistikthread!

Maria

Wenn ich hier auch einen tip abgeben darf, würde ich sagen keine der Monate haben eine nachweisbare relevante und immer zur Anwendung hernehmende Wirkung auf den Winter. Aber ich bin gespannt auf die Auswertung, bin ja lernfähig. Smile
Gute Idee, vielleicht wird ja mal Klarheit in die Sache gebracht. Smile 

Lg
Dann stelle ich alle zu milden September  ab 15,5 rein die es in Zeitreihe der Luftemperatur bei Wikipedia zu finden gibt. Und das sind alle ab 1750 bis heute:


2006: Sept. 16,9 Winter +4,38
1999: Sept. 16,8 Winter +2,3
1982: Sept. 15,7 Winter +1,5 (nur kalter Februar -1,7)
1975: Sept. 15,5 Winter+0,9
1961: Sept. 16,3 Winter +0,5
1949: Sept. 16,3 Winter +1,7
1947: Sept. 16,8 Winter +1,7
1934: Sept. 15,6 Winter +2,0
1929: Sept. 15,5 Winter +1,9

alle anderen bis 1750 waren unter 15,5. Alles ausgeschöpft
Vielleicht findet sich noch ein Regelbrecher mit zu warmen September über 15,5 und trotzdem einen kalten Winter danach außerhalb dieser Reihe, magst du dich diesen Job annehmen Frosty Sam?
Hi Schwabenland

Meiner bescheidenen  Meinung nach sind die Durchschnittstemperaturen nur ein relativ kleiner und unbedeutender Baustein zur Bestimmung der aktuellen Wettersituation und daher für eine Fortschreibung in die Folgemonate denkbar ungeeignet.

Wesentlich zielführender dürfte da eine Betrachtung der planetaren Rossby Wellen sein. Diese sind an den Mäandern des Polarjets direkt beobachtbar und sind durchaus stabil. Es gibt stationäre Wellen, vorlaufende und auch rücklaufende. Alle zusammen bestimmen den Witterungstyp in den nördlichen gemäßigten Breiten.

Die zentrale Frage ist natürlich, was steuert die Rossby Wellen.

Meiner Ansicht nach ist es ganz schlicht die Geographie.

Der Polarjet verläuft über dem Nordpazifik eigentlich immer relativ gradlinig. Er verlagert sich zwar, trifft aber letztendlich immer die Nordamerikanische Kordilliere, irgendwo zwischen LA und Vancouverer. Die Rockys stauen, bremsen und lenken den Polarjet je nach Einfallswinkel. Über dem Nordamerikanischen Kontinent entsteht dann der erste Mäander der Rossby Welle. Dieser wird dann durch die Höhenströmung weiter nach Osten getragen und gelangt auf den Atlantik, wo der Golfstrom für eine weitere Feinmodulation sorgt. Diese hat auf ihrem langen Weg um die Welt eine nahezu unüberschaubare Menge an Einflussgrößen erhalten. 

Das Resultat ist unser Winterwetter. Unkalkulierbar.