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Normale Version: 02.03.-05.03.17 Massivere Föhnlage aufzeigend und beobachtend in Wort und Bild
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(04.03.2017, 11:50)Wettergucker schrieb: Link ist nur fuer registrierte User sichtbar. registrieren oder login.
Zudem vertraue ich mal User Problembaer, der irgendwo auf einem der Chiemgauer Gipfel steht und sich wohl einen schönen Sonnenbrand holt.


Ja, recht hat er, der Wettergucker Big Grin

Servus in die Wetter Runde.
Da es heute nach dem schon beschriebenen Wettersturz einen ruhigen Erholungstag gibt, habe ich nun etwas Zeit die Bilder der letzten beiden Tage zu sortieren. Um die Situation bestmöglich zu beschreiben habe ich die interessantesten, nicht zwangsläufig die schönsten Bilder ausgesucht. Die versuche ich noch für den Contest herzurichten.
Leider habe ich hier im Urlaub mit meinem Laptop nicht die Möglichkeiten wie daheim. Daher im Folgenden lediglich unbearbeitete Rohdaten:

Wir beginnen vorgestern bei aufkommendem Föhn im Chiemgau:
Auf etwa 1600m am Fellhorn verfrachteten Böen um schätzungsweise 50 bis 60 km/h den tags zuvor gefallenen Neuschnee. Auf dem einen oder anderen Video ist dies besser zu erkennen als auf dem Bild. Erstere hier einzubinden bekomme ich leider nicht hin.
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Es bildeten sich über dem Hauptkamm einige Föhnschiffe aus, diese blieben jedoch unerwartet klein.
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Erst nach und nach bildeten diese nach oben zu.
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Immer wieder zogen Schleier durch, welche für hier schon bekannte Erscheinungen sorgten (irisierende Schichten, Schatten werfende Kondensstreifen, Halos...)
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Am Boden glänzte der Firn, klar abgegrenzt dazu die Verwehungen nebenan.
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Gestern intensivierte sich der Föhn, wie zuvor schon dargestellt. Tagesziel: Hochgern über dem Chiemsee.
Bereits zu Beginn der Tour waren die vom Wettergucker gezeigten Föhnschiffe über dem Vorland aus anderer Perspektive zu erkennen. Optisch standen diese über der Geigelsteinregion:
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In der Gegenrichtung zeigte sich eine klar abgegrenzte Föhnkannte über den Loferer Steinbergen. Weiter im Süden über dem Hauptkamm bildete sich eine Föhnmauer. Die auf den Nordhängen abfallenden Winde waren durch ausgefranste Wolkenfetzen gut erkennbar.
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Durch das Wolkenfester öffnete sich ein perfekter Blickt zwischen dem Sonntagshorn und dem Hochkalter hindurch zum Watzmann.
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Über dem Alpenvorland bildeten sich die in der Zwischenzeit aufgelösten Föhnschiffe erneut aus, verbanden sich zu eine Rolle und wurden durch den sich leicht verstärkenden Föhn langsam weiter gen Nord gedrückt:
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Die Böen bildeten sich auch als Wellen auf dem Chiemsee ab:
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Besonders auf den Graten unterhalb des Gipfels zerrten Sturmböen an uns. Mit Orkan hatte dies jedoch (glücklicherweise) nichts zu tun.
Da sich zum Nachmittag der Föhn doch zügig abschwächte, nahm die Bewölkung zu, die Temps gingen zurück und am Gipfel wurde es zunehmend ungemütlicher. Daher folgte der zügige Abstieg in wärmere Gefilde:
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Bei etwa 17°c am Weitsee:
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Auch dort erwischte uns noch die eine oder andere Sturmböe. Trotzdem war es so warm, dass wir die Beine für ein paar Minuten im gerade aufgetauten Wasser des Sees parkten^^

Nun bleibt die Spannung, wie sich der Wechsel aus wärmeren und kälteren Phasen in den kommenden Tagen gestaltet.
Danke für den tollen Bericht und die Bilder!

Über dem Schwarzwald gab es heute vor dem Tief "Yannik" in einer südwestlichen Höhenströmung, ausgelöst durch die Vogesen, auch tolle Lenticularis (= Föhnwolken) zu beobachten.

Handyaufnahmen:

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